Konjunktur belastet Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit steigt im Juli

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 62

Märkischer Kreis. Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit im Kreis. 17.736 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, rund 900 Personen mehr als im Vormonat (+5,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,9 Prozent.

Märkischer Kreis. Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit im Kreis. 17.736 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, rund 900 Personen mehr als im Vormonat (+5,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,9 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit steigt im Berichtsmonat Juli auf Grund der konjunkturschwachen Zeit deutlich (+5,3 Prozent zum Vormonat; +10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Etwa die Hälfte der Betroffenen sind junge Menschen nach dem Ende ihrer Ausbildung und geflüchtete Menschen, die sich nach Beendigung von Integrations- und Sprachkursen arbeitslos melden. 
Die andere Hälfte kommt aus Erwerbstätigkeit, größtenteils aus dem verarbeitenden Gewerbe. „Das ist für uns keine Überraschung- in konjunkturschwachen Zeiten reagiert unsere industriegeprägte Region stark. Das erleben wir aktuell“, erklärt Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas. 
Derzeit melden sich mehr Menschen arbeitslos, als neue Beschäftigungen aufgenommen werden. Wer aktuell arbeitslos wird, hat es aufgrund der konjunkturellen Lage schwer, wieder eine neue Arbeit zu finden: Ein Nachteil besonders für Menschen ohne Qualifikation. Wer keine abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, steht deutlich schlechter da. Das zeigt auch ein Blick zur Nachfragerseite: Unternehmen im Kreis haben in diesem Monat zwar wieder mehr Stellen gemeldet (+147 zum Vormonat), nach wie vor richten sich diese aber zum Großteil an gut qualifizierte Menschen. 
Gleichzeitig ist auch die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit gestiegen – ein deutlicher Indikator für die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation. 
Angesichts der angespannten Arbeitsmarktlage empfiehlt Arbeitsmarktexpertin Sandra Pawlas, das Thema Weiterbildung anzupacken: „Eine gute Qualifizierung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit – und erhöht in jedem Fall die Chance auf einen neuen Job. Für eine Weiterbildung ist es nie zu spät – unsere Kolleginnen und Kollegen beraten gerne dazu. Das gilt auch für Beschäftigte. Sowohl bevor Arbeitslosigkeit überhaupt eingetreten ist als auch während Kurzarbeit.“
„Insgesamt steht die Region vor großen Herausforderungen, denn der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin wenig dynamisch. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeitslosigkeit auch in den kommenden Monaten weiter steigen wird“, erklärt Pawlas. 

Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen:

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Juli 2024 gestiegen. Insgesamt waren 17.736 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 896 Personen oder 5,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.607 Personen bzw. 10,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juli 7,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,2 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen. 7.279 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,8 Prozent (6.679 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 85 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 741 Personen. 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5.554 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat um 530 Personen bzw. 10,5 Prozent erhöht. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 567 Personen oder 11,4 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 17.547 Bedarfsgemeinschaften 23.873 erwerbsfähige Personen, die Bürgergeld beziehen. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen nahm im Juli um 366 auf 12.182 Personen zu und fällt um 1.040 Personen höher aus als vor einem Jahr. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist einerseits auf Zugänge aufgrund von Schul- und Ausbildungsbeendigungen zurückzuführen und andererseits auf die Beendigung von Integrations- und Sprachkursen für geflüchtete Menschen“, erläutert Anna Markmann, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 755 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+147 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.290 offene Stellen, 39 weniger als im Vormonat und 836 weniger als im Vorjahresmonat.