Schwächelnde Wirtschaft und geringe Dynamik sorgen auch im Berichtsmonat August für steigende Arbeitslosenzahlen. „Erfreulicherweise fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit in diesem Monat jedoch geringer aus als im Vormonat. Größtenteils haben sich Menschen nach dem Ende ihrer Weiterbildungen/Sprachkurse oder der Schulzeit arbeitslos gemeldet, weniger Menschen haben eine Beschäftigung verloren“, so Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas. Die Arbeitslosigkeit liegt rund 12 Prozent höher als im August letzten Jahres, was zeigt, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt bleibt. Das ist auch in der Zunahme an Anzeigen auf Kurzarbeit ablesbar: „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass der Arbeitsmarkt in unserer Region auf Unterstützung angewiesen ist, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern“, so die Expertin weiter. Der Großteil der Anzeigen auf Kurzarbeit stammt aus dem verarbeitenden Gewerbe.
Qualifizierung bleibt der Schlüssel
„Wir werden nicht müde zu betonen, dass kein Weg an Qualifizierung und Weiterbildung vorbeiführt. Eine gute Ausbildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und ermöglicht, auch schnell wieder in den Arbeitsmarkt zurückzufinden“, erklärt Sandra Pawlas. Vom Erwerb neuer Sprachkenntnisse über (technische) Schulungen bis hin zu umfassenden Umschulungen in Mangelberufen – die Möglichkeiten sind vielfältig und die Expertinnen und Experten der Arbeitsagentur beraten jederzeit gern. Für Unternehmen bietet die Investition in die Weiterbildung ihrer Belegschaft zudem einen klaren Vorteil: Sie sichern sich nicht nur das notwendige Know-how, sondern fördern auch die Mitarbeiterbindung und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit. Da setzen auch die bundesweiten Thementage vom 16. bis 27. September an, bei denen vielfältige Veranstaltungen zum Thema „Transformation der Arbeitswelt“ angeboten werden. Alle Informationen und eine Übersicht der Veranstaltungen stehen hier: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-nrw/ihreberuflichezukunft
Ausblick
„Der Blick auf den Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten ist weiterhin verhalten. Anzeichen für eine Herbstbelegung und eine Erholung des Arbeitsmarktes lassen noch auf sich warten“, so Arbeitsmarktexpertin Sandra Pawlas.
Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen
Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im August 2024 gestiegen. Insgesamt waren 17.942 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 206 Personen oder 1,2 Prozent mehr. Im Vergleich zum August des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.909 Personen bzw. 11,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im August 7,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,2 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen. 7.373 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,9 Prozent (6.776 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 94 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 750 Personen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5.609 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat erhöht um 55 Personen bzw. 1,0 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 877 Personen oder 18,5 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 17.536 Bedarfsgemeinschaften 23.768 erwerbsfähige Personen, die Bürgergeld beziehen. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen nahm im August um 151 auf 12.333 Personen zu und fällt um 1.032 Personen höher aus als vor einem Jahr. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auf die saisontypischen Zugänge aufgrund von Schulbeendigungen zurückzuführen“, erläutert Carmen Drobela, stellv. Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis.
Stellenangebot
Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 658 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (-97 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.232 offene Stellen, 58 weniger als im Vormonat und 875 weniger als im Vorjahresmonat.
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