Sinkende Arbeitslosigkeit und anhaltender Fachkräftebedarf im Kreis

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 76

Märkischer Kreis. Im Berichtsmonat September ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit dem Frühjahr wieder gesunken: 17.697 Personen waren arbeitslos gemeldet, 245 Personen weniger als im Vormonat.
Im September ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent gesunken, hinzu kommen wieder mehr offene Stellen: Rund 700 sozialversicherungspflichtige Stellen haben Unternehmen aus der Region gemeldet, 40 mehr als im Vormonat. „Wir freuen uns über die positiven Tendenzen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich aufnahmefähig, jedoch hauptsächlich für qualifizierte Fachkräfte“, so Arbeitsagenturchefin Sandra Pawlas.
Wer seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern möchte, sollte sich intensiv mit dem Thema Weiterbildung auseinandersetzen, um schneller wieder eine Anstellung zu finden oder erst gar nicht in die Arbeitslosigkeit zu geraten. Dies wird auch mit einem Blick auf die qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten bestätigt, die deutlich machen, dass gut ausgebildete Arbeitskräfte bessere Chancen haben eine neue Beschäftigung zu finden. Während die Quote (Jahreswerte aus 2023) von Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung lediglich bei 3,5 Prozent liegt, ist sie für Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung bei 20,8 Prozent und damit etwa sechs Mal höher.
„Ich möchte sowohl die Arbeitssuchenden als auch Arbeitgebende ermutigen, sich intensiv mit dem Thema Qualifizierung auseinanderzusetzen. Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt verändern sich stetig und Qualifizierung ist der Schlüssel, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort beraten und unterstützen sowohl fachlich als auch finanziell“, so Pawlas und ergänzt: „Denn Fakt ist: Der Arbeitsmarkt braucht nach wie vor Fachkräfte. Und je besser das Ausbildungsniveau, desto einfacher wird es, einen neuen Job zu finden – oder ihn gar nicht erst zu verlieren.“

Zusammenfassung und Blick auf die kommenden Monate

„Auch wenn wir uns aktuell über sinkende Arbeitslosenzahlen freuen, so wollen wir noch nicht von einer „Belebung“ sprechen. Der Markt zeigt sich für qualifizierte Kräfte aufnahmefähig und viele Betriebe versuchen ihre Beschäftigten zu halten – Stichwort Kurzarbeit – oder suchen qualifizierte Kräfte. Doch gehen wir bei anhaltender Konjunkturschwäche von herausfordernden Monaten auf dem Arbeitsmarkt aus“, erklärt Arbeitsmarktexpertin Pawlas.

Die Entwicklung im Märkischen Kreis im Einzelnen:

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im September 2024 gesunken. Insgesamt waren 17.697 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 245 Personen oder 1,4 Prozent weniger. Im Vergleich zum September des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.860 Personen bzw. 11,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im September 7,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 7,1 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).

Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Berichtsmonat gestiegen. 7.390 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 91,8 Prozent (6.783 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 17 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 730 Personen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren in diesem Monat 5.409 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 200 Personen bzw. 3,6 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 801 Personen oder 17,4 Prozent.

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 17.457 Bedarfsgemeinschaften 23.653 erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Die darin enthaltene Zahl der Arbeitslosen verringerte sich im September um 45 auf 12.288 Personen und fällt um 1.059 Personen bzw. 9,4 Prozent höher aus als vor einem Jahr. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr ist weiterhin auf den Zugang geflüchteter Menschen zurück zu führen. Zum Beginn des Ausbildungsjahres verringerte sich die Arbeitslosigkeit zum Vormonat August“, so Jobcenter-Geschäftsführerin Anna Markmann.

Stellenangebot

Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 698 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (+40 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 4.279 offene Stellen, 47 mehr als im Vormonat und 666 weniger als im Vorjahresmonat.

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