Arbeitslosenzahl steigt minimal an

Etwas weniger Dynamik im Dezember – das ist auch dieses Jahr saisonüblich für den nordhessischen Arbeitsmarkt. So steigt nach der Herbstbelebung die Arbeitslosenzahl im Monatsvergleich zwar minimal an, aber ein deutliches Minus binnen Jahresfrist bleibt dennoch bestehen. Die Statistik meldet für den Agenturbezirk Kassel, der die Stadt Kassel, den Landkreis Kassel und den Werra-Meißner-Kreis umfasst, 14.696 Jobsuchende, 18 mehr als im November und 2129 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 5,1 Prozent. Noch vor einem Jahr waren es 5,8 Prozent gewesen.

„Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich auch zum Jahresende resistent in der Krise“, kommentiert Agenturchef Detlef Hesse die aktuellen Zahlen. „Etwas mehr Arbeitslose im Dezember sind absolut normal, zumal die Vergleichswerte zum Vorjahr durchweg deutliche Rückgänge in allen Personengruppen markieren.“

Besonders erfreulich wertet der Arbeitsmarktexperte, dass das Minus an arbeitslosen Jüngeren und Langzeitarbeitslosen im Agenturbezirk höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre ist. „Gerade die Menschen, die seit langem nicht in Beschäftigung sind, verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit“, betont Hesse und setzt hinzu: „Dabei es geht es natürlich in erster Linie um die erfolgreiche individuelle Integration in den Arbeitsmarkt, darüber hinaus aber auch um die Ausschöpfung eines Potentials angesichts des weiter zunehmenden Fachkräftemangels. Zusätzliche Qualifikation über Weiterbildung ist hier der richtige Weg.“

Nordhessische Betriebe suchen, so Hesse, unvermindert Personal. Nach wie vor hoch sei deshalb auch im Dezember der Bestand an aktuell 4673 gemeldeten Stellen, immerhin 36,6 Prozent mehr als noch vor zwölf Monaten. Seit Jahresbeginn seien 12,7 Prozent mehr Jobangebote registriert worden als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, obgleich die Zuwächse im Agenturbezirk Kassel etwas hinter dem Landesdurchschnitt liegen würden.

103 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1350 Beschäftigte im Dezember

„Wir registrierten im Dezember 103 geprüfte Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1350 Beschäftigte“, berichtet Detlef Hesse und betont: „Damit hat sich die Nachfrage nach dieser Unterstützung binnen Monatsfrist etwa verdreifacht.“

Die Rechtskreise im Vergleich

31,8 Prozent der Arbeitslosen (4675 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 68,2 Prozent (10.021 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet. Im Rechtskreis SGB II ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 2 Personen) angestiegen und zum Vorjahr (- 113 Personen) gesunken. Im Rechtskreis SGB III ist die Arbeitslosenzahl gegenüber November um 16 Personen angestiegen und gegenüber dem Vorjahr um 2016 Menschen (- 30,1 Prozent) zurückgegangen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen

In der documenta Stadt Kassel ist die Arbeitslosenzahl seit November um 71 Personen auf 7800 Jobsuchende gesunken. Insgesamt waren 956 Menschen weniger (- 10,9 Prozent) von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat Dezember liegt bei 7,2 Prozent (Vormonat: 7,2 Prozent; Vorjahr: 8,0 Prozent). Mit 2539 Offerten sind 617 Stellen mehr zu besetzen als vor einem Jahr (+ 32,1 Prozent).

Im Landkreis Kassel sind 4450 Personen arbeitslos gemeldet, 24 mehr als im November (+ 0,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang von 765 Jobsuchenden (- 14,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 3,5 Prozent (Vormonat: 3,5 Prozent; Vorjahr: 4,1 Prozent). Der Bestand offener Stellen liegt mit 1241 Angeboten unter dem Wert des Vormonats (- 173 Stellen oder – 12,2 Prozent) und über dem des Vorjahres (+ 288 Stellen oder + 30,2 Prozent).

Insgesamt 2446 Menschen sind im Werra-Meißner-Kreis arbeitslos gemeldet. Das sind 65 Personen mehr als im November (+ 2,7 Prozent) und 408 Jobsuchende weniger als im Dezember 2020 (- 14,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist 4,7 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 4,6 und im Vorjahr bei 5,5 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 893 niedriger als im Vormonat (- 16 Stellen oder – 1,8 Prozent) und höher als im Vorjahr (+ 348 Stellen oder + 63,9 Prozent).