Der nordhessische Arbeitsmarkt bleibt trotz Krisenmodus allenthalben nach wie vor entspannt und setzt den positiven Trend der vergangenen Monate fort. So sinkt auch im Mai die Zahl der Jobsuchenden – selbst der Langzeitarbeitslosen. Gleichzeitig bleibt der Bestand an offenen Stellen auf hohem Niveau und spiegelt die schwierige Lage der Arbeitgeber wider.
Die Statistik meldet für den Agenturbezirk Kassel, der die Stadt Kassel, den Landkreis Kassel und den Werra-Meißner-Kreis umfasst, 14.507 Arbeitslose, 298 weniger als im April und 2408 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt erneut um 0,1 Punkte auf 5 Prozent. Noch vor einem Jahr waren es 5,9 Prozent gewesen.
„Der Arbeitsmarkt präsentiert sich im Mai absolut zufriedenstellend. Saisonüblich reduziert sich die Arbeitslosigkeit nicht nur binnen Monatsfrist, sondern auch deutlich im Jahresvergleich“, bilanziert Agenturchef Detlef Hesse.
Die Corona-Krise habe der heimische Arbeitsmarkt dank Kurzarbeit bislang gut gemeistert, blickt der Arbeitsmarktexperte zurück. „Wie sich die steigenden Energiepreise, Lieferkettenprobleme, der Rohstoff- und Fachkräftemangel künftig regional auswirken, muss abgewartet werden. In jedem Fall stellt dieses aktuelle Paket an Belastungen direkt nach der Pandemie eine außergewöhnliche Herausforderung dar“, betont Detlef Hesse.
Um den Fachkräftebedarf decken zu helfen, habe für die Arbeitsagentur die Qualifizierung und Vermittlung von Jobsuchenden eine besondere Priorität, denn Detlef Hesse betont: „Arbeitgeber vieler Branchen suchen dringend kompetente Mitarbeiter, um wirtschaftlich bestehen zu können. Schwierig ist die Lage beispielsweise im Handwerk oder im Hotel- und Gaststättengewerbe, aus dem sich während der Pandemie viele Arbeitskräfte verabschiedet haben.“
Zum Schuljahresende stehe jetzt auch die Last-Minute-Vermittlung von künftigen Auszubildenden im Fokus.
22 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 902 Beschäftigte im Mai
„Wir registrierten im Mai 22 geprüfte Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 902 Beschäftigte“, berichtet Detlef Hesse und betont: „Damit hat sich die Nachfrage nach dieser Unterstützung gegenüber April weiter reduziert.“
| KUG-Anzeigen | Agenturbezirk Kassel | Stadt Kassel | Landkreis Kassel | Werra- Meißner-Kreis |
| Mai 2022 | 22 für 902 Personen | 10 für 604 Personen | 7 für 165 Personen | 5 für 133 Personen |
Die Rechtskreise im Vergleich
32,1 Prozent der Arbeitslosen (4661 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 67,9 Prozent (9846 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet. Im Rechtskreis SGB II ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 10 Personen) angestiegen und zum Vorjahr (- 988 Personen) gesunken. Im Rechtskreis SGB III ist die Arbeitslosenzahl gegenüber April um 308 Personen und gegenüber dem Vorjahr um 1420 Menschen (- 23,4 Prozent) zurückgegangen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen
In der documenta Stadt Kassel ist die Arbeitslosenzahl seit April um 83 Personen auf 7802 Jobsuchende gesunken. Insgesamt waren 1212 Menschen weniger (- 13,4 Prozent) von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat Mai liegt bei 7,1 Prozent (Vormonat: 7,2 Prozent; Vorjahr: 8,3 Prozent). Mit 2253 Offerten sind 41 Stellen mehr zu besetzen als vor einem Jahr (+ 1,9 Prozent).
Im Landkreis Kassel sind 4429 Personen arbeitslos gemeldet, 75 weniger als im April (- 1,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang von 613 Jobsuchenden (- 12,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 3,5 Prozent (Vormonat: 3,5 Prozent; Vorjahr: 3,9 Prozent). Der Bestand offener Stellen liegt mit 1194 Angeboten unter dem Vormonat (- 49) und über dem Vorjahr (+ 74 Stellen oder + 6,6 Prozent).
Insgesamt 2276 Menschen sind im Werra-Meißner-Kreis arbeitslos gemeldet. Das sind 140 Personen weniger als im April (- 5,8 Prozent) und 583 Jobsuchende weniger als im Mai 2021 (- 20,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist 4,4 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 4,6 und im Vorjahr bei 5,5 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 983 höher als im Vormonat (+ 46 Stellen oder + 4,9 Prozent) und als im Vorjahr (+ 314 Stellen oder + 46,9 Prozent).