Mehr Arbeitslose auch im Juli

Quote klettert auf 5,6 Prozent im Agenturbezirk Kassel

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 53

Mehr Jobsuchende als saisonüblich meldet die Agentur für Arbeit Kassel auch im Juli. Damit setzt sich die Entwicklung vom Vormonat fort, dass die Erfassung der aus der Ukraine-Geflüchteten sich weiter auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Nordhessen auswirkt.

Die Statistik verzeichnet für den Agenturbezirk Kassel, der die Stadt Kassel, den Landkreis Kassel und den Werra-Meißner-Kreis umfasst, 16.195 Arbeitslose, 1232 mehr als im Juni und 285 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,4 Punkte auf 5,6 Prozent. Noch vor einem Jahr waren es 5,7 Prozent gewesen.

„Mehr Arbeitslose im Juli ist zwar nicht saisonüblich, aber aktuell keineswegs überraschend“, bilanziert Michael Schubert, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Kassel. „Hintergrund ist die Zunahme der Erfassung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen um mehr als 130 Prozent, die sich in den Jobcentern der Stadt Kassel, des Landkreises Kassel und des Werra-Meißner-Kreises wie schon im Juni vermehrt gemeldet haben und dementsprechend in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar werden.“ Dadurch sei, so der Arbeitsmarktexperte, vor allem im Landkreis Kassel die Arbeitslosigkeit im Monats- und Jahresvergleich am deutlichsten geklettert, nämlich um 15,1 bzw. 13,1 Prozent, während die Stadt Kassel und der Werra-Meißner-Kreis prozentual einstellige Zuwächse bzw. Minuswerte verzeichnen.

Nach wie vor hoch ist der Fachkräftebedarf in Nordhessen, so Michael Schubert. Momentan seien immerhin 4316 offene Stellen gemeldet, zwar etwas weniger als im Monats- wie Jahresvergleich, aber dennoch ein Plateau auf hohem Niveau. Im Vergleich zum Landestrend habe sich die Meldung neuer Beschäftigungsmöglichkeiten in 2022 gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 deutlich verringert.

6 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 159 Beschäftigte im Juli

„Wir registrierten im Juli 6 geprüfte Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 159 Beschäftigte“, berichtet Michael Schubert und betont: „Damit hat sich die Nachfrage nach dieser Unterstützung gegenüber Juni weiter deutlich reduziert.“

KUG-Anzeigen

Agenturbezirk Kassel

Stadt

Kassel

Landkreis Kassel

Werra-

Meißner-Kreis

Juli

2022

6 für

159

Personen

wegen geringer Anzahl aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht beziffert

Die Rechtskreise im Vergleich

28,9 Prozent der Arbeitslosen (4686 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 71,1 Prozent (11.509 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet. Im Rechtskreis SGB II ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 1047 Personen) und zum Vorjahr

(+ 757 Personen) angestiegen. Im Rechtskreis SGB III ist die Arbeitslosenzahl gegenüber Juni um 185 Personen angestiegen und gegenüber dem Vorjahr um 1042 Menschen (- 18,2 Prozent) zurückgegangen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen

In der documenta Stadt Kassel ist die Arbeitslosenzahl seit Juni um 352 Personen auf 8158 Jobsuchende angestiegen. Insgesamt waren 680 Menschen weniger (- 7,7 Prozent) von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat Juli liegt bei 7,5 Prozent (Vormonat: 7,1 Prozent; Vorjahr: 8,1 Prozent). Mit 2211 Offerten sind 54 Stellen weniger zu besetzen als vor einem Jahr (- 2,4 Prozent).

Im Landkreis Kassel sind 5572 Personen arbeitslos gemeldet, 731 mehr als im Juni (+ 15,1 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg von 647 Jobsuchenden (+ 13,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,4 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 3,9 Prozent). Der Bestand offener Stellen liegt mit 1170 Angeboten unter dem Vormonat (- 31) und unter dem Vorjahr (- 231 Stellen oder – 16,5 Prozent).

Insgesamt 2465 Menschen sind im Werra-Meißner-Kreis arbeitslos gemeldet. Das sind 149 Personen mehr als im Juni (+ 6,4 Prozent) und 252 Jobsuchende weniger als im Juli 2021 (- 9,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist 4,8 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 4,5 und im Vorjahr bei 5,2 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 935 höher als im Vormonat (+ 20 Stellen oder + 2,2 Prozent) und als im Vorjahr (+ 136 Stellen oder + 17 Prozent).