Nur etwas mehr Jobsuchende im Monatsvergleich, aber deutlich mehr Arbeitslose binnen Jahresfrist – das sind die Kennwerte des aktuellen Arbeitsmarktes. Die Statistik verzeichnet für den Agenturbezirk Kassel, der die Stadt Kassel, den Landkreis Kassel und den Werra-Meißner-Kreis umfasst, 17.835 Arbeitslose und damit 84 mehr als im Januar und 2490 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 6,2 Prozent. Noch vor einem Jahr waren es 5,3 Prozent gewesen.
„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich diesen Winter absolut saisonüblich“, bilanziert Agenturchef Detlef Hesse. „Die Anzahl der Jobsuchenden stieg gegenüber Januar nur sehr geringfügig an. Dagegen vergrößerte sich die Diskrepanz zum Vorjahr und steht jetzt bei einem deutlichen Plus von 16,2 Prozent.“ Ursächlich dafür sei nach wie vor die seit Juni 2022 geleistete Betreuung von ukrainischen Geflüchteten durch die Jobcenter und damit im Rechtskreis SGB II.
Im regionalen Vergleich sind, so der Arbeitsmarktexperte, durchaus Unterschiede festzustellen. Während in der Stadt Kassel und im Werra-Meißner-Kreis die Arbeitslosigkeit gegenüber Januar nur minimal bis 0,3 Prozent ansteigt, zeigt der Landkreis Kassel ein Wachstum von 1,8 Prozent. Mit einem Plus von 26,9 Prozent sticht er aber besonders im Jahresvergleich hervor.
„Mit momentan 3744 Offerten hat der Stellenbestand um 4 Prozent zugenommen“, berichtet der Agenturchef und verweist darauf, dass dies einerseits der zweitstärkste Zuwachs aller hessischer Agenturen im Februar sei, andererseits aber die Zugänge seit Jahresbeginn entsprechend dem Landestrend weit unter dem Vorjahresniveau liegen würden. Detlef Hesse betont dennoch: „Der hohe Fachkräftebedarf bleibt eine große Herausforderung der nächsten Jahre.“
25 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1318 Beschäftigte im Februar
„Wir registrierten im Februar 25 geprüfte Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1318 Beschäftigte“, berichtet Detlef Hesse und betont: „Damit ist die Nachfrage nach dieser Unterstützung gegenüber dem Vormonat gestiegen.“
KUG-Anzeigen
| Agenturbezirk Kassel | Stadt Kassel | Landkreis Kassel | Werra- Meißner-Kreis |
Februar 2023 | 25 Anzeigen für 1318 Personen
| 8 Anzeigen für 146 Personen | 13 Anzeigen für 1089 Personen | 4 Anzeigen für 83 Personen |
Die Rechtskreise im Vergleich
29,7 Prozent der Arbeitslosen (5296 Personen) sind der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) und 70,3 Prozent (12.539 Personen) der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) zugeordnet. Im Rechtskreis SGB II ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat (+ 30 Personen) und zum Vorjahr
(+ 2405 Personen) angestiegen. Im Rechtskreis SGB III ist die Arbeitslosenzahl gegenüber Januar um 54 Personen und gegenüber dem Vorjahr um 85 Menschen (+ 1,6 Prozent) gestiegen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit und offenen Stellen in den Regionen
In der documenta Stadt Kassel ist die Arbeitslosenzahl seit Januar um 15 Personen auf 9133 Jobsuchende gesunken. Insgesamt waren 1065 Menschen mehr (+ 13,2 Prozent) von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat Februar liegt bei 8,4 Prozent (Vormonat: 8,4 Prozent; Vorjahr: 7,4 Prozent). Mit 1950 Offerten sind 404 Stellen weniger zu besetzen als vor einem Jahr (- 17,2 Prozent).
Im Landkreis Kassel sind 5996 Personen arbeitslos gemeldet, 107 mehr als im Januar (+ 1,8 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg von 1270 Jobsuchenden (+ 26,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,7 Prozent (Vormonat: 4,6 Prozent; Vorjahr: 3,7 Prozent). Der Bestand offener Stellen liegt mit 974 Angeboten über dem Vormonat (+ 69) und unter dem Vorjahr (- 316 Stellen oder – 24,5 Prozent).
Insgesamt 2706 Menschen sind im Werra-Meißner-Kreis arbeitslos gemeldet. Das sind 8 Personen weniger als im Januar (- 0,3 Prozent) und 155 Jobsuchende mehr als im Februar 2022 (+ 6,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist 5,2 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 5,3 und im Vorjahr bei 4,9 Prozent. Der Bestand offener Stellen ist mit 820 höher als im Vormonat (+ 22 Stellen oder + 2,8 Prozent) und niedriger als im Vorjahr (- 97 Stellen oder – 10,6 Prozent).