Bildungspunkt – Wir schaffen Chancen

Agentur für Arbeit startet mit Netzwerkpartnern digitale Initiative für mehr Weiterbildung

20.09.2024 | Presseinfo Nr. 76

Bildungspunkt Werra Meißner

Die Arbeitswelt verändert sich unaufhaltsam und immer schneller. Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei nur einer der wichtigsten Trends in der Digitalisierung. Auch deshalb wird lebenslanges Lernen in der Berufswelt immer mehr zum Muss. Mit dem „Bildungspunkt“, einer hessenweiten Initiative, gibt es jetzt auch im Werra-Meißner-Kreis eine neue, digitale Anlaufstelle, wo Fragen rund um berufliche Qualifizierung und Weiterbildung beantwortet werden sollen. Die Agentur für Arbeit Eschwege bietet das niedrigschwellige Angebot für alle Bürger gemeinsam mit dem Jobcenter, dem Landkreis, der Wirtschaftsförderung, der Industrie- und Handelskammer und der Kreishandwerkerschaft online an, berichtet Holger Kage (1.v.r.) Teamleiter Agenturen für Arbeit in Eschwege. Zu der Zielgruppe zählen Beschäftigte und Arbeitssuchende,  Bürgerinnen und Bürger ohne Ausbildung, Interessierte an Weiterbildung oder Aufstiegsfortbildung, Geflüchtete und Zugewanderte, Ausbildungsabsolventen, die sich weiterentwickeln wollen, Wiedereinsteigende und Berufsrückkehrende sowie Unternehmen, unterstreicht Saskia Müller (2.v.l.), Teamleiterin der Berufsberatung im Erwerbsleben der Agentur für Arbeit. 

 

Wir geben mit der Einrichtung des Bildungspunktes der Zukunft eine Chance, sagt Daniela Sander (3. v. l.), Geschäftsführerin des Jobcenters Werra- Meißner.

Die Fachkräfte des Jobcenters Werra-Meißner begleiten rund 4.000 Menschen aller erwerbsfähigen Alters- und Berufsgruppen mit verschiedensten Fähigkeiten und Erfahrungen auf ihren vielfältigen Wegen zurück in eine selbstbestimmte berufliche Zukunft. 

Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass wir unsere Zukunft ohne Lernen nicht gestalten können, so Sander. 

Mit der Einrichtung des digitalen „Bildungspunktes“ im Werra-Meißner-Kreis bündeln wir als Experten unsere Expertisen. So können wir gemeinsam auf die Bedarfe lernwilliger Menschen mit jeweils passenden Kompetenzen von Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit, Wirtschaftsförderung oder der Kammern eingehen und uns gegenseitig bei der Suche und Erarbeitung passender Lösungen unterstützen. Wir gestalten letztlich mit allen Akteuren die Zukunft des Werra-Meißner-Kreises bei der Erhaltung, Entwicklung und Gewinnung von Fachkräften. 

Der Bildungspunkt ist ein innovativer Weg, dessen Entstehung auf das Basis gemeinsamen Lernens, der Bedarfe und bisheriger Angebote geleitet wurde. Durch die Zusammenarbeit der örtlichen Akteure können wir unsere lokalen Stärken optimal einbringen, ohne Doppelstrukturen zu erschaffen, unterstreicht Daniela Sander. 

Als Jobcenter konnten wir in den vergangenen Jahren jährlich bis zu 1.000 Menschen an unterschiedlichen Stellen Ihres Lernweges abholen und mit unterschiedlichsten Lernangeboten unterstützen. Dabei stellt der Bildungspunkt ein modernes und wertvolles Unterstützungsmedium vom ersten bis zum letzten Schritt des Weges dar.

 

Sabine Aue, Leiterin der Abteilung Berufsbildung erklärt, dass die Ausbildung im Handwerk der Einstieg in das Berufsleben sei und damit die Basis für eine Erfolgreiche Karriere gelegt werde. „Der Abschluss der Ausbildung eröffnet den jungen Menschen eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, mit denen sie sich auf ganz unterschiedlichen Gebieten weiter qualifizieren können“, erläutert Sabine Aue, Leiterin der Handwerkskammer Kassel.

Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Stephan Schenker (1.v.l.), unterstreicht dabei, dass die Handwerksorganisationen in ihren Bildungseinrichtungen die entsprechenden Angebote bereithalten. Sowohl Handwerkskammer als Kreishandwerkerschaft beraten junge Menschen, die auf lebenslanges Lernen setzen, bei der Planung Ihrer beruflichen Zukunft.

„Wir unterstützen und begleiten sie bei jedem Schritt auf Ihrer Karriereleiter, egal in welche Richtung der Berufsweg auch immer gehen soll.“ Beide sind sich einig: „Ein wichtiger Baustein dabei ist die Aufstiegsfortbildung, die jungen Handwerkerinnen und Handwerkern den Karriereweg ebnet, der beispielsweise mit der Meisterprüfung in die Selbständigkeit führen kann.“

Aber auch Betriebe können die Beratung zur Fort- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden nutzen. Durch die enge Verzahnung der Handwerksorganisationen untereinander können maßgeschneiderte Empfehlungen sowohl regional als auch überregional vermittelt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßen beide den Start der Webseite „Bildungspunkt“ als eine gute Orientierung für alle, die sich fort- und weiterbilden wollen. 

 

Mit ihrem Engagement möchte die IHK auch an dem regionalen Bildungspunkt im Werra-Meißner-Kreis dazu beitragen, vorhandene Potenziale zu fördern und diese für den Arbeitsmarkt sichtbar zu machen. So wird nicht nur die individuelle Karriereentwicklung unterstützt, sondern auch dem Fachkräftemangel aktiv entgegengewirkt. 

Dabei unterstützt die IHK an- und ungelernte Fachkräfte auf dem Weg zum Berufsabschluss, aber auch Fachkräfte bei ihrem nächsten Karriereschritt, so Alexander Weis (2.v.r.)

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) engagiert sich verstärkt für an- und ungelernte Fachkräfte, die keinen formalen Berufsabschluss besitzen, aber oft über wertvolle Berufserfahrung verfügen. Nicht nur Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene in Deutschland haben keinen Bildungs- oder Berufsabschluss. Dennoch arbeiten viele von ihnen bereits seit Jahren in verschiedenen Branchen, sei es in Minijobs, als Saisonarbeitende oder in befristeten Arbeitsverhältnissen. 

Die IHK-Bildungsberatung richtet sich daher nicht nur an junge Menschen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, sondern auch an erfahrene Fachkräfte ohne formale Qualifikation. Sie bietet umfassende Informationen und zeigt Wege auf, wie vorhandene Kenntnisse erweitert, neue Fachkenntnisse erworben oder bereits vorhandene Fähigkeiten offiziell anerkannt werden können. Zu den konkreten Angeboten zählen Externenprüfungen, Teilqualifizierungen sowie verschiedene Qualifizierungsbausteine. 

Auch junge und erfahrene Fachkräfte können sich von den IHK-Beratern in den regionalen Bildungspunkten über die vielfältigen Angebote einer Aufstiegsfortbildung informieren. Mit der Weiterbildung beispielsweise zum Fachwirt oder Industriemeister erweitern und verstetigen sie ihre Berufserfahrung und dokumentieren ein breites praktisches und theoretisches Wissen. Die Abschlüsse der "höheren Berufsbildung" sind über den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) akademischen Abschlüssen gleichgestellt.