Die Arbeitswelt und damit der Arbeitsmarkt verändern sich zusehends. Megatrends wie Demographischer Wandel und Digitalisierung lassen lebenslanges Lernen zu einer immer wichtigeren Maxime im beruflichen Alltag von Beschäftigten aber auch für Unternehmen werden. Der Bildungspunkt schafft einen niederschwelligen Zugang für alle Personen ohne Ausbildung, Interessierte an Weiterbildung oder Aufstiegsfortbildung, Geflüchtete und Zugewanderte, Ausbildungsabsolventen, die sich weiterentwickeln wollen, Wiedereinsteigende sowie Unternehmen. Er steht als digitale Anlaufstelle in Form einer Webseite zur Verfügung (www.arbeitsagentur.de/vor-ort/kassel/bildungspunktkassel). „Beratungsfachkräfte aus Handwerkskammer, IHK, Wirtschaftsförderung und der Agentur für Arbeit werden für Fragen rund um die spannenden und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten in Beruf und Arbeitswelt zur Verfügung stehen“, so Michael Schubert, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Kassel (3. v.l.) „Ratsuchende Bürgerinnen und Bürger jeden Alters und aller Lebenslagen, die sich mit Fragen zum Thema Weiterbildung auseinandersetzen, können sich über diese zentrale virtuelle Anlaufstelle umfangreiche Informationsmöglichkeiten einholen. Ansprechpartner*innen und Kontaktwege werden aufgezeigt, um eine individuelle Beratung zu vereinbaren und so eine Begleitung auf ihrem Weg zum Ziel finden“, erklärt Schubert weiter.
„Im Handwerk ist die Ausbildung der Einstieg in das Berufsleben und legt die Basis für eine erfolgreiche Karriere. Der Abschluss der Ausbildung eröffnet den jungen Menschen eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, mit denen sie sich auf ganz unterschiedlichen Gebieten weiterqualifizieren können“, erläuterte Sabine Aue, Leiterin der Abteilung Berufsbildung der Handwerkskammer Kassel (2.v.l.). Ihr Kollege Uwe Sachelli, Leiter der Abteilung Meister- und Fortbildungsprüfungen der Kammer (1.v.l.), führt aus: „Die entsprechenden Angebote hält die Handwerksorganisation in ihren Bildungseinrichtungen bereit. Als Handwerkskammer beraten wir junge Menschen, die auf lebenslanges Lernen setzen, bei der Planung ihrer beruflichen Zukunft. Wir unterstützen und begleiten sie bei jedem Schritt auf ihrer Karriereleiter, egal in welche Richtung der Berufsweg auch immer gehen soll.“ Beide sind sich einig: „Ein wichtiger Baustein dabei ist die Aufstiegsfortbildung, die jungen Handwerkerinnen und Handwerker den Karriereweg ebnet, der beispielsweise mit der Meisterprüfung in die Selbständigkeit führen kann.“ Vor diesem Hintergrund begrüßen beide den Start der Website „Bildungspunkt“ als eine gute Orientierung für alle, die sich fort- und weiterbilden wollen.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg engagiert sich verstärkt für an- und ungelernte Fachkräfte, die keinen formalen Berufsabschluss haben, aber oft über wertvolle Berufserfahrung verfügen. „Nicht nur Jugendliche, sondern auch viele Erwachsene in Deutschland haben keinen Bildungs- oder Berufsabschluss. Dennoch arbeiten viele von ihnen seit Jahren in unterschiedlichen Branchen - sei es in Minijobs, als Saisonarbeitskräfte oder in befristeten Arbeitsverhältnissen“, erläuterte Dr. Thomas Fölsch, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Kassel-Marburg (2.v.r.). Die IHK-Bildungsberatung richte sich daher nicht nur an junge Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, sondern auch an Berufserfahrene ohne formale Qualifikation: „Sie bietet umfassende Informationen und zeigt Wege auf, wie vorhandene Kenntnisse erweitert, neue Kompetenzen erworben oder bereits vorhandene Fähigkeiten offiziell anerkannt werden können." Zu den konkreten Angeboten zählen Externenprüfungen, Teilqualifizierungen sowie verschiedene Qualifizierungsbausteine. Die IHK trage mit ihrem Engagement an mehreren regionalen Bildungspunkten dazu bei, vorhandene Potenziale zu fördern und für den Arbeitsmarkt sichtbar zu machen, so Dr. Thomas Fölsch, der betont: „Damit wird nicht nur die individuelle Karriereentwicklung unterstützt, sondern auch dem Fachkräftemangel aktiv entgegengewirkt."
Die Wirtschaftsförderung Region Kassel unterstützt ebenfalls die Einrichtung des Bildungspunktes. „In Zeiten des Fachkräftemangels und des Wettbewerbes um die klügsten Köpfe ist es sinnvoll, unterschiedliche Beratungsangebote von verschiedenen Trägern und deren Kompetenzen zu bündeln. Aus Sicht der Unternehmen der Region ist ein Angebot für Fort- und Weiterbildung wichtig, um Mitarbeitende für neue betriebliche Anforderungen zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung, KI und der Transformation der Wirtschaft zu qualifizieren und so dem Fachkräftemangel im eigenen Betrieb aktiv entgegenzutreten“, so die Wirtschaftsförderung Region Kassel (Martina Werner, 1.v.r.). Das gebündelte Angebot und die Expertise zeigen die Branchenvielfalt der Region und erleichtern es den Unternehmen, das für sie jeweilige richtige Angebot zu identifizieren und die Attraktivität der Region herauszustellen.