Nachdem im Mai die Arbeitslosenquote – frühjahrstypisch - etwas stärker zurückging, stagniert sie im Juni wieder. Dabei geht sie bei normalem Jahresverlauf im Juni eigentlich noch weiter zurück. Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, hat eine Erklärung: „Wenn wir auf die absoluten Zahlen blicken, sehen wir einen leichten Rückgang an arbeitslosen Menschen im Allgäu. Knapp 10.000 Menschen waren zum Stichtag im Juni arbeitslos gemeldet – ca. 120 Personen weniger, als noch im Mai. Das waren zu wenige, um sich auf die Quote auszuwirken. Der Rückgang fand ausschließlich bei den Menschen statt, die im Bereich der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind. Im Bereich der Jobcenter kam es zu einer leichten Zunahme arbeitsloser Personen. Die Erklärung lässt sich bei der Gruppe der ukrainischen Geflüchteten finden: Hier verlassen jetzt sukzessive Menschen die Integrationskurse und tauchen dann in der Arbeitslosenstatistik auf.“
Auch bei den durch die Allgäuer Betriebe gemeldeten Arbeitsstellen ist ein Rückgang sowohl im Vergleich zum Vormonat Mai, wie auch zum Vorjahresmonat Juni 2022 zu erkennen. „Mit fast 7.800 Stellen ist das Niveau des Stellenbestandes aber immer noch sehr hoch“, erläutert Maria Amtmann. „Allerdings melden uns gerade Baubetriebe, dass die Aufträge zurückgehen. Hier zeigen das hohes Zinsniveau und die
Inflation Wirkung. Dennoch: die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Dezember 2022 erneut um über 3.000 Personen höher gewesen als im Vorjahresquartal – das stimmt mich optimistisch, dass wir keinen starken konjunkturellen Einbruch erleben werden. Grundsätzlich melden uns die Betriebe weiterhin hohen Personalbedarf und Fachkräftemangel.“
Arbeitslosenquote stagniert im Juni
• Arbeitslosenquote bleibt bei 2,5 Prozent
• Arbeitsmarkt zeigt sich robust, aber wenig dynamisch
• 2. Stufe des Bürgergeldes tritt bald in Kraft
30.06.2023 | Presseinfo Nr. 36