Im Juli waren noch rund 2.800 Ausbildungsstellen im bayerischen Allgäu unbesetzt.
Jugendliche haben also auch jetzt noch eine sehr große Auswahl an freien Ausbildungsplätzen. Nicht alle jungen Menschen profitieren allerdings in gleichem Maße von den für sie derzeit so hervorragenden Chancen auf dem örtlichen Ausbildungsmarkt. Noch immer verlassen zu viele junge Menschen die Schule ohne eine konkrete Anschlussperspektive. Obwohl ihnen theoretisch viele Ausbildungsangebote zur Verfügung stehen, sind zahlreiche Jugendliche ohne Berufsabschluss arbeitslos gemeldet. Im Bereich der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen waren im Juli von
1091 arbeitslos gemeldeten jungen Menschen unter 25 Jahren etwas mehr als die Hälfte, nämlich 550, ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Von den ca. 740 ausbildungssuchend gemeldeten Jugendlichen, die im Juli noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren, waren außerdem 170 bereits im letzten und/oder vorletzten Berichtsjahr ausbildungssuchend, ohne dass sie in diesem Zeitraum dauerhaft in eine Ausbildung einmünden konnten. Gründe dafür können unter anderem eine falsche Berufs- oder Studienwahl, fehlende berufliche Orientierung, fehlende oder nicht ausreichende Schulabschlüsse oder auch persönliche Gründe sein, die zu einer vergeblichen Ausbildungssuche oder einem vorzeitigen Ende der Ausbildung oder des Studiums geführt haben.
Es ist explizites Ziel der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, dass alle jungen Menschen von den derzeit hervorragenden Chancen des Allgäuer Ausbildungsmarktes profitieren können. Damit möglichst für alle ein Berufsabschluss gelingt, unterstützten die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen junge Menschen wie auch Unternehmen mit attraktiven Förderangeboten im Bereich Ausbildung.
Förderangebote der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen zur Erlangung eines Berufsabschlusses
Assistierte Ausbildung (AsA)
Die Assistierte Ausbildung hilft jungen Menschen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden und abzuschließen. Das Angebot beinhaltet u. a. Stütz- und Förderunterricht, mit dem Sprach- und Bildungsdefizite abgebaut und fachtheoretische Inhalte gefestigt werden können, sozialpädagogische Begleitung, Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung oder in Krisensituationen. Auch Unternehmen werden bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung oder der Einstiegsqualifizierung unterstützt. Dazu stellt die Agentur für Arbeit mit Hilfe der Assistierten Ausbildung Unternehmen und Auszubildenden eine Ausbildungsbegleitung als feste Ansprechperson zur Seite.
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)
Eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme kommt für nicht mehr schulpflichtige junge Menschen in Frage und hilft ihnen, wenn sie noch nicht wissen, welcher Beruf zu ihnen passt. Sie lernen verschiedene Berufsfelder und unterschiedliche Betriebe kennen und können so herausfinden, welche Ausbildung die Richtige für sie sein könnte. Ebenso unterstützt die BvB junge Menschen, die eine Ausbildung abgebrochen haben und nach neuen Möglichkeiten suchen.
Einstiegsqualifizierung (EQ)
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum, um jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen und fehlendem Ausbildungsplatz eine Brücke in eine betriebliche Berufsausbildung zu bauen. Arbeitgeber, die junge Menschen im Rahmen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung einstellen, erhalten Zuschüsse zur Praktikumsvergütung zuzüglich eines pauschalierten Anteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Arbeitgeber lernen durch die Einstiegsqualifizierung potenzielle Auszubildende und die jungen Menschen die entsprechende Ausbildung und den Betrieb kennen - und können so ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sowie ihre Potenziale entdecken. Eine EQ kann auf die Laufzeit der Ausbildung angerechnet werden.
Außerbetriebliche Berufsausbildung (BaE)
Im Rahmen einer außerbetrieblichen Ausbildung wird jungen Menschen, die auch mit ausbildungsfördernden Leistungen (z. B. der Assistierten Ausbildung) nicht in einem Betrieb ausgebildet werden können, ein dualer Ausbildungsabschluss ermöglicht. Die Ausbildung findet bei einem Bildungsträger statt, der von der Agentur für Arbeit beauftragt wird. Die BaE wird in kooperativer Form angeboten und findet in Zusammenarbeit mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb statt. Es wird hierbei ein möglichst frühzeitiger Übergang in eine reguläre betriebliche Ausbildung angestrebt – wenn möglich direkt bei dem Kooperationsbetrieb.
Junge Menschen und deren Eltern können sich über ihre Berufsberatung vor Ort – sowohl persönlich als auch virtuell – informieren: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung. Der direkte Kontakt mit Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen ist per E-Mail unter Berufsberatung-Allgaeu@arbeitsagentur.de und telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Mo-Fr- 08:00-18:00 Uhr, kostenfrei) möglich. Den Unternehmen steht der Arbeitgeber-Service vor Ort oder über Tel. 0800 4 5555 20 zur Seite.
Weitere Ansätze, den Berufseinstieg zu erleichtern, finden Sie in unserer Arbeits- und Fachkräftebroschüre: https://www.arbeitsagentur.de/k/arbeits-undfachkraefte-fuer-deutschland
Ausbildungschancen nutzen
Mit den Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit!
22.08.2023 | Presseinfo Nr. 43