Petra Eylander, Leiterin der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt:
Zitat:Die Arbeitslosigkeit ist in der Landeshauptstadt Kiel im März sowohl gegenüber dem Vormonat Februar als auch im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Nach einem überraschend starken Februar ist es umso erfreulicher, dass sich der positive Trend auch zum Frühlingsbeginn fortsetzt. Viele Betriebe haben trotz der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen ihre Arbeitskräfte gehalten und im Winter weiterbeschäftigt oder das Instrument der Kurzarbeit in Anspruch genommen. Ostern steht zudem vor der Tür. Das sorgt für eine zusätzliche Nachfrage nach Arbeitskräften in tourismusnahen Branchen, aber auch in grünen und Außenberufen sind mit beginnendem Frühjahr mehr Fachkräfte gefragt. Diese saisonalen Faktoren lassen die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat Februar sinken, so dass sich die Arbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt Kiel erstmals in diesem Jahr unter der Marke von 10.000 bewegt. Im März 2019 - und damit im Jahr vor der Corona-Pandemie – lag die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer in Kiel noch bei 10.800. Mit den aktuell 9.924 registrierten arbeitslosen Menschen haben wir den niedrigsten Stand der Arbeitslosigkeit in einem März in der der Landeshauptstadt seit mindestens Mitte der 1980ziger Jahre erzielt.“ Mit Blick auf die weitere Entwicklung in den kommenden Wochen und Monaten sagte sie: „Der Arbeitsmarkt zeigt sich noch stabil. Die Risiken, die sich durch Einflussfaktoren wie den Krieg in der Ukraine, Energiekosten aber auch Rohstoff- und Lieferengpässe in den nächsten Wochen und Monaten für die lokale Wirtschaft ergeben werden, sind allerdings schwer einschätzbar.
Zur Stellenseite des Arbeitsmarktes in der Landeshauptstadt sagte sie:
Zitat:Im Vormonat Februar haben wir von den Kieler Betrieben eine vierstellige Zahl an freien Arbeitsplätzen gemeldet bekommen. Offenbar haben viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schon frühzeitig damit begonnen, ihren Bedarf an Arbeitskräften zu decken. Denn die Zahl der im März gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt mit 765 um 281 oder 26,9 Prozent unter dem sehr starken Vormonatswert. Dennoch ist dies ein sehr solider Wert, der mit 142 oder 22,8 Prozent mehr an sozialversicherungspflichtigen Stellen über dem Vorjahresergebnis liegt. Volle Auftragsbücher und Nachholbedarfe der lokalen Wirtschaft nach der Pandemie könnten hierfür ausschlaggebend gewesen sein. Zum Abschluss des ersten Quartals des Jahres 2022 haben wir rund ein Fünftel mehr an sozialversicherungspflichtigen Stellen gemeldet bekommen als jeweils zum gleichen Zeitpunkt in den beiden Vor-Corona-Jahren 2019 und 2020.