Die Agentur für Arbeit Kiel unterstützt junge Menschen mit Behinderung beim Übergang von der Schule in den Beruf durch unterschiedliche Angebote. Die Beraterinnen und Berater für berufliche Rehabilitation und Teilhabe der Arbeitsagentur sind dabei immer die erste Adresse für die Jugendlichen, wenn es um berufliche Perspektiven geht. Gemeinsam werden in Gesprächen Ziele gesteckt und geprüft, welcher Weg der richtige sein könnte. Geht es in Richtung Gastronomie, so lernen einige Jugendliche direkt den Beruf Fachpraktiker/in im Gastgewerbe. Andere, die noch ein stückweit mehr Unterstützung brauchen, gehen beispielsweise in die Maßnahme „Plön Work“, die im Auftrag der Agentur für Arbeit Kiel, durch das Jugendaufbauwerk Plön-Koppelsberg durchgeführt wird oder arbeiten in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Vor etwas mehr als zwei Jahren eröffnete das Kantinenbistro „Kantro“ im Landeskirchenamt, oberste Verwaltungsbehörde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) an der Dänischen Straße in Kiel, mit dem Ziel, Menschen mit und ohne Behinderung in einem gastronomischen Team zu beschäftigten. Dann kam Corona und das „Kantro“ musste – wie viele andere Betriebe der Branche – schließen.
Nun rollt der Betrieb langsam wieder an und ab sofort haben damit auch alle jungen Menschen mit Behinderung eine Chance, Teil eines professionellen Kantinenbetriebs zu sein.
"Dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz hervorragend in einem Team zusammenarbeiten können, sehen wir hier im ‚Kantro‘. Das ist für mich Inklusion mitten im praktischen Leben“, sagte Petra Eylander, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kiel, heute (1. April).
„Ich freue mich, dass Sie hier gemeinsam mit Ihren Partnern innovativ jungen Leuten mit einer Behinderung eine Perspektive und anderen Betrieben ein großartiges Beispiel geben."
Professor Dr. Peter Unruh, Präsident des Landeskirchenamtes der Nordkirche, hob die Besonderheit dieses Angebots hervor:„Das ‚Kantro‘ ist für uns mehr als nur ein Kantinenbetrieb. Es ist lebendiger Ausdruck der christlichen Botschaft von Nächstenliebe, Gemeinschaft und Teilhabeförderung. Wir freuen uns sehr, dass hier an fünf Tagen der Woche Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen buchstäblich um einen Tisch zusammenkommen.“
„Die hier beschäftigten jungen Leute haben sich ganz toll integriert“, weiß Christian Lange, einer der beiden Geschäftsführer des ‚Kantro‘ zu berichten. „Das entspricht ganz unserem Credo. Wir wollen mit dem ‚Kantro‘ einen Ort schaffen, in dem alle Menschen, die uns besuchen, sich wohl fühlen und gern einander begegnen. Wir sind der festen Überzeugung, dass Inklusion nur dann gelingen kann, wenn sie einfach gelebt wird und jede/r eine ganz individuelle Unterstützung erfährt. Nur dann wird sie zur Selbstverständlichkeit. Es gehört alles zusammen. Deshalb nennen wir unser Tun auch ‚Gastronomie inclusiv‘.“
Das Kantinenbistro „Kantro“ des Landeskirchenamtes der Nordkirche wird deshalb auch in Zukunft Jugendlichen die Möglichkeit bieten, Praktika zu absolvieren.