In Kürze steht wieder die Ausgabe der Halbjahreszeugnisse bevor. Ein guter Zeitpunkt, sich damit zu beschäftigen, was nach der Schule passieren soll.
„Ich kann den Jugendlichen, die in diesem Sommer die Schule beenden, nur empfehlen, jetzt einen Beratungstermin mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern zu vereinbaren. Im gemeinsamen Gespräch können Ideen und Alternativen erarbeitet werden“, sagt Finn-Ole-Rühmann, Teamleiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Kiel.
Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Kiel stehen allen Jugendlichen, die sich um ihre Perspektiven nach der Schulzeit kümmern möchten, unterstützend zur Seite. „Besonders jetzt – nach gut zwei Jahren Pandemie – wird diese Hilfe gern angenommen“, berichtet Rühmann.
So stand die Kieler Berufsberatung im letzten Jahr zur Ausbildungsstellenvermittlung mit 1.436 Jugendlichen in Kontakt und war bei der Suche der passenden Ausbildungsstelle behilflich. Darüber hinaus gab es zahlreiche Gespräche, die sich um die Themen Studium, Überbrückung und Orientierung drehten und wo Berufsberatung und Jugendliche gemeinsam individuelle Wege nach der Schule erarbeitet haben.
Mit Blick auf die Stellensituation sieht Rühmann keinen Grund zur Panik: „Der Ausbildungsmarkt sieht aktuell gut aus. Es wurden uns zuletzt mehr Stellen als im Vorjahr gemeldet. Deshalb sollte sich keiner von der Pandemie bremsen lassen. Es gibt oft mehr Möglichkeiten, als man denkt.“
Tatsächlich hat sich der Markt bereits in den letzten Jahren von einem Stellen- zu einem Bewerbermarkt gewandelt. In der Landeshauptstadt Kiel standen den 1.436 Bewerbern für eine betriebliche Ausbildungsstelle im letzten Berichtsjahr der Berufsberatung der Agentur für Arbeit 1.772 gemeldete Ausbildungsplätze gegenüber. Es gab also deutlich mehr Angebote als Bewerber.
Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren die geburtenstarken 1960er Jahrgänge – die sogenannten ‚Babyboomer‘– in Rente gehen und der Bedarf an Fachkräften weiter ansteigen wird. Insgesamt also gute Voraussetzungen, den eigenen Berufsweg zu starten.
„Ich habe in vielen Gesprächen festgestellt, dass die Pandemie und all die Unsicherheiten und Zweifel, die sie mit sich bringt, viele junge Menschen irritiert und manchmal auch sogar entmutigt. Da können wir helfen. Wir informieren gern über die Chancen, die es für jeden einzelnen hier in der Region und auch darüber hinausgibt“, erklärt Rühmann. „Und davon abgesehen wird es in einigen Bereichen sogar höchste Zeit, sich zu kümmern. Einige Bewerbungsfristen laufen bereits aus.“
Zusätzlich zum persönlichen Beratungsgespräch haben junge Berufswählerinnen und -wähler die Möglichkeit, sich online zu informieren. Unter https://www.arbeitsagentur.de/bildung sind alle notwendigen Informationen rund um die Themen Ausbildung, Studium und Überbrückung zu finden. Wer möchte, kann vor einem Beratungsgespräch das Erkundungstool Check-U durchführen.
„Die Adresse www.check-u.de ist ein guter Tipp für all diejenigen, die herausfinden möchten, welche Ausbildung oder welches Studienfeld zu ihnen passen. Das Tool ist der perfekte Einstieg in die Berufsorientierung und eine prima Vorbereitung für ein Beratungsgespräch“, so Rühmann abschließend.
Interessierte Jugendliche erreichen die Berufsberatung unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 4 5555 00. Arbeitgebern, die offene Ausbildungsstellen melden möchten, steht die ebenfalls gebührenfreie Hotline 0800 4 5555 20 zur Verfügung. Beide Rufnummern sind von Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr besetzt.