Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt:
„Mit dem September beginnt die saisonübliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Viele junge Menschen wechseln von Arbeitslosigkeit in Ausbildung. So beträgt allein der Rückgang in der Personengruppe der Unter-25-Jährigen 34,1 Prozent. Von 2.769 Menschen, die im September ihre Arbeitslosigkeit beendet haben, sind 1.051 in Ausbildung oder Qualifizierung gegangen. Das ist ein Plus gegenüber dem Vormonat von 436 oder 70,9 Prozent. Insbesondere der Rückgang der ‚Jugendarbeitslosigkeit‘ hat somit dazu beigetragen, die Gesamtzahl der arbeitslosen Menschen zum Start in den Herbst deutlich zu senken. Zum zweiten Mal in Folge haben wir gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt Kiel zu verzeichnen. Auch wenn aktuell 788 Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft und damit 116 oder 12,8 Prozent weniger als im August als Arbeitslose im Sinne der Statistik registriert sind, so wirkt sich deren Zahl dennoch auf das Gesamtergebnis aller in Kiel registrierten arbeitslosen Menschen aus. Im September 2021 waren lediglich 42 Ukrainerinnen und Ukrainer in Kiel arbeitslos gemeldet. Somit nehmen im aktuellen Monat 746 Menschen mehr mit der ukrainischen Staatsbürgerschaft die Vermittlungs- und Gelddienstleistungen des Jobcenters Kiel als vor einem Jahr in Anspruch. Der Gesamt-Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber September 2021 beträgt aber lediglich 204 oder 2 Prozent. Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel ist unverändert robust, wird aber durch die aktuelle Entwicklung überlagert.“
Mit Blick auf die Personalnachfrage der Kieler Unternehmen sagte Rump:
„Die Betriebe in der Landeshauptstadt Kiel haben dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im aktuellen Monat 871 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Das sind 396 oder 83,4 Prozent mehr als im August und 91 oder 11,7 Prozent mehr als im September 2021.
Nachdem wir im vergangenen Monat eine kleine Delle auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes hatten, wurden uns im September deutlich mehr sozialversicherungspflichtige Stellen als im August aber auch mehr freie Arbeitsplätze als im Vorjahr gemeldet. Es ist durchaus üblich, dass auf dem Arbeitsmarkt monatliche Verschiebungen zu beobachten sind.“