Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Der positive Trend am lokalen Arbeitsmarkt setzt sich auch im Juni fort. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ging zum dritten Mal in Folge gegenüber dem jeweiligen Vormonat zurück, aktuell minus 20 oder 0,7 Prozent gegenüber dem Mai. Es ist insgesamt etwas weniger Bewegung am Arbeitsmarkt, die Abgänge von Arbeitslosen in Erwerbstätigkeit haben nachgelassen gleichzeitig mussten sich weniger Menschen wegen Beendigung ihrer Erwerbstätigkeit arbeitslos melden. Die saisontypischen Wiedereinstellungen haben sich ein stückweit abgeschwächt, viele Betriebe versuchen, ihre eingearbeiteten Kräfte dauerhaft zu halten. Das kommt der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten zu Gute, geht aber zu Lasten der Dynamik am Arbeitsmarkt“.
Zum Vorjahresvergleich sagte er: „Die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft beeinflusst auch unverändert den Vorjahresvergleich der Arbeitslosenstatistik. Das liegt unter anderem daran, dass zu Beginn der Flüchtlingsbewegung aus dem Kriegsgebiet noch wenige Ukrainerinnen und Ukrainer den Weg in den Kreis Plön gefunden haben und deshalb erst später als zum frühestzeitlichen Zeitpunkt im Juni in der Arbeitslosenstatistik erfasst wurden. Ich gehe deshalb davon aus, dass sich in den Folgemonaten der Vorjahresvergleich anpassen wird.“
Die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön beschreibt er wie folgt: „Auch wenn die Zahl der arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Wonnemonat Mai nur leicht gesunken ist, Arbeits- und Fachkräfte werden im Kreis Plön unverändert gut nachgefragt. So hat unserer gemeinsamer Arbeitgeber-Service von Jobcenter und Arbeitsagentur im aktuellen Monat 114 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet bekommen. Das sind immerhin 27 oder 31 Prozent mehr als im Vormonat und lediglich 8 oder 6,6 Prozent weniger als im starken Vorjahr. Vergleicht man allerdings die Zeiträume seit Jahresbeginn, sind 2023 bislang 152 oder 16,1 Prozent weniger sozialversicherungspflichtige Stellen als im Vorjahreszeitraum gemeldet worden. Aktuell haben wir 847 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Im Juni 2019, und damit vor Corona, waren es 590 und damit fast 260 weniger“