Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Die Arbeitslosigkeit ist sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahresvergleich gestiegen. Der Trend der Reduzierung der Arbeitslosigkeit zum Vormonat der letzten drei Monate wurde gestoppt. Der Anstieg mit plus 11 Arbeitslosen oder 0,4% zum Juni 2023 fällt gleichwohl moderat aus und ist zu diesem Zeitpunkt nicht ungewöhnlich. Wir blicken nicht nur auf das Ende eines gewöhnlichen Kalendermonats, sondern auch auf ein Quartal- und Halbjahresende. Fristgemäße Kündigungen und das Auslaufen befristeter Verträge kommen zusammen. Viele schulische und berufliche Ausbildungsverhältnisse wurden abgeschlossen, erkennbar an der gestiegenen Arbeitslosigkeit der jüngeren Menschen im Kreis Plön. Die sogenannte friktionelle Arbeitslosigkeit, also die Übergangsarbeitslosigkeit zeigt sich oft verstärkt im Juli, da auch die Lage der Ferien und Urlaubszeit einen nahtlosen Übergang nicht immer möglich macht. Anschlussperspektiven eröffnen sich dann meist erst mit einem zeitlichen Verzug, da Personalentscheidungen vielfach erst nach der Sommerpause getroffen werden können. Im Juli überstiegen somit die 217 Zugänge aus Erwerbstätigkeit die 156 Abgänge in Jobs nennenswert, aber eben auch saisontypisch. Auch im Juli beeinflusste die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft nach wie vor den Vorjahresvergleich der Arbeitslosenstatistik im Kreis Plön. Die Flüchtlingsbewegungen in die vielen Kreise und kreisfreien Städten in Deutschland und die Aufnahme in die Arbeitslosenstatistik verlief naturgemäß nicht überall zeitgleich. Zu Beginn der Zählung im Juli 2022 waren zunächst noch nicht alle Ukrainerinnen und Ukrainer vollständig aus den Kriegsgebieten im Kreis Plön angekommen. Peu a Peu sind dann nach den Ankünften und den Niederlassungen im Kreis Plön auch die Erfassungen in der Arbeitslosenstatistik erfolgt. Wir werden in den Folgemonaten eine Glättung zum Vorjahresvergleich sehen, da wir dann ähnliche Niveaus vergleichen können.“