Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Die Sommerpause macht sich auf dem Plöner Arbeitsmarkt bemerkbar. Gegenüber dem Vormonat haben wir einen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen wird im Hochsommer von Faktoren wie Ferientermine, Haupturlaubszeit und Meldungen nach Ausbildungsende beeinflusst. So ist es auch in diesem Jahr. Schaut man auf die Steigerung der Arbeitslosigkeit im gesamten Sommerzeitraum von Juni bis August so beträgt dieser im aktuellen Jahr 182, im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 220 und in der Vor-Corona-Zeit im Jahr 2018 191. Die vergleichbaren Entwicklungen über die Jahre in den Sommermonaten verdeutlichen die saisonal bedingten Ursachen für die beschriebene Lage am Arbeitsmarkt. Insofern handelt es sich aktuell um eine saisontypische Steigerung der Arbeitslosigkeit im üblichen Rahmen gegenüber dem Vormonat Juli“.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Plön gegenüber dem Vorjahr wird immer noch durch die Zahl der Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft beeinflusst. Anders als beispielsweise in der benachbarten Landeshauptstadt Kiel kamen ukrainische Flüchtlinge erst nach und nach aus dem Kriegsgebiet in den Kreis. Die statistische Erfassung der geflohenen Menschen in der Arbeitslosenstatistik, erfolgte entsprechend zeitverzögert und nur in wenigen Fällen beim unmittelbaren Übergang vom Asylbewerberleistungsgesetz zur ganzheitlichen Betreuung durch das Jobcenter Kreis Plön seit dem 1. Juli 2022.“
Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes sagte der Agentur-Chef:
„Die Nachfrageseite des Arbeitsmarktes ist unterjährig immer Schwankungen unterworfen. Nach einem Rückgang im Juli stellt sich die Nachfrage nach Arbeitskräften im aktuellen Monat deutlich positiver dar. Unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Plön wurden im August 148 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet. Das sind 54 oder 57,4 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum August 2022 beträgt der Zuwachs 31 oder 26,5 Prozent. Eine ähnlich hohe Zahl an freien Arbeitsplätzen im Kreis Plön in einem August wurde uns zuletzt im Jahr 2017 mit 141 sozialversicherungspflichtigen Stellen gemeldet. Diese Entwicklung bietet Chancen, zumal auch in Branchen wie dem Handel, der Logistik oder dem Baugewerbe mehr Stellen als in den Vormonaten gemeldet wurden“, fährt der Agentur-Chef fort. „Das bietet gute Perspektiven für derzeit arbeitslos gemeldete Menschen nach dem Ende der saisonüblichen Sommerpause, eine neue Beschäftigung zu finden“.