Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in der Landeshauptstadt Kiel:
„Im Januar haben wir einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat Dezember zu verzeichnen. Dieser fällt aber insbesondere im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren moderat aus. Jahreszeitlich übliche Entlassungen zum Jahresende wirken nach, das Ende der Tourismussaison und Freisetzungen in den Grün- und Außenberufen führen im Winter in der Summe zu einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“
„Jahreszeitlich übliche Entlassungen zum Jahresende wirken nach, das Ende der Tourismussaison und Freisetzungen in den Grün- und Außenberufen führen im Winter in der Summe zu einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit.“
Mit Blick auf den sich fortsetzenden Konflikt in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sagte der Agentur-Chef:
„Im Januar sind 181 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit mehr arbeitslos gemeldet als im Vorjahr. Davon sind 140 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Im Juni 2022 hat das Jobcenter der Stadt Kiel erstmals die ganzheitliche Betreuung durch Vermittlung und Leistungsgewährung von arbeitslosen Menschen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft übernommen. Seitdem wurden 1.560 Fortbildungsangebote – vorrangig zum Spracherwerb – durch Ukrainerinnen und Ukrainer wahrgenommen. 715 arbeitslose Menschen ukrainischer Herkunft sind aktuell in der Landeshauptstadt arbeitslos gemeldet. 3.685 arbeitslose Frauen und Männer in Kiel haben einen ausländischen Pass. Jede/r Fünfte in dieser Personengruppe stammt somit aus der Ukraine. Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die bislang seit dem Sommer 2022 aus Arbeitslosigkeit in Arbeit gegangen sind, liegt in der Landeshauptstadt Kiel bei 175.
Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes in der Landeshauptstadt Kiel sagte der Agentur-Chef:
„Auch die Stellenseite ist im Januar saisonal beeinflusst. In den vergangenen Jahren haben wir zum Jahresstart immer die niedrigste Zahl an gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen im Verlauf des 12-Monats-Zyklus zu verzeichnen gehabt. Insofern ist es erfreulich, dass wir in diesem Jahr etwas besser starten als ins Jahr 2023. Immerhin sind unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter in der Landeshauptstadt Kiel fast 500 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden – 52 oder 11,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ob es sich um ‚Vorzugseffekte‘ handelt oder wir im nächsten Monat auch noch einmal ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen können, lässt sich nicht prognostizieren. Fakt ist jedoch, dass sich hinter jeder gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stelle eine Chance verbirgt, die es zu nutzen gilt. Aktuell sind immer noch fast 3.100 sozialversicherungspflichtige Stellen in der Landeshauptstadt Kiel im Bestand. Wir werden deshalb nicht müde, sowohl den bei uns arbeitslos gemeldeten Menschen als auch Beschäftigte in den Betrieben Qualifizierungsangebote zu machen, um die Besetzung dieser freien Arbeitsplätze sicherzustellen. Weiterbildung ist das Gebot der Stunde, um Chancen zu nutzen und freie Stellen und Menschen zusammen zu bringen.“