Daten und Einschätzungen zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, sagte zur Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Kreis Plön:
„Der Winter prägt den Arbeitsmarkt im Kreis Plön im aktuellen Monat. So ist die Zahl der arbeitslosen Menschen saisonbedingt um 91 oder 3,1 Prozent gegenüber Dezember gestiegen. Im langfristigen Vergleich bewegt sich dieser Anstieg zum Jahreswechsel in einem moderaten Bereich. So war in vielen der vergangenen Jahre ein deutlich höherer Anstieg zum Januar hin zu verzeichnen. Das ist sicherlich ein Zeichen von Robustheit des lokalen Arbeitsmarktes. Saisonale Entlassungen in Außenberufen und im Tourismussektor wurden möglicherweise schon in den vergangenen Monaten ausgesprochen, befristete Verträge enden in der Regel mit dem Quartal, so dass sich diese Effekte im Januar weniger auf dem Arbeitsmarkt ausgewirkt haben dürften. In vielen Fällen dürften aufgrund des Arbeitskräftemangels auch Menschen in Saisonbetrieben durchbeschäftigt worden sein. Betriebe halten trotz Risikofaktoren wie Lieferengpässen und globaler Krisenherde ihre Belegschaft. Auf der anderen Seite ist allerdings festzustellen, dass die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Plön erstmals seit März 2021 wieder die 3.000er-Marke übersteigt. Aktuell haben wir eine Zahl von 3.006 arbeitslosen Frauen und Männern im Kreis zu verzeichnen. Ein wenig Hoffnung macht aber ein Blick auf die Bewegungszahlen am Arbeitsmarkt. Immerhin haben seit Jahresbeginn 100 Menschen im Kreis Plön mehr als im Vorjahr die Arbeitslosigkeit verlassen.“
Zur Nachfrageseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön sagte der Agentur-Chef:
„Zum Jahresstart sind unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Kreis Plön 101 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung gemeldet worden. Das liegt leicht über dem Vorjahreswert, als uns 96 zusätzliche Arbeitsplätze gemeldet wurden. Für einen Wintermonat kann man deshalb von einem soliden Ergebnis auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes sprechen. Wir haben zudem aktuell 783 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Plön im Bestand. Das sind 54 mehr als im Januar 2023 und sogar 336 mehr als im Januar 2020 und damit unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass weiterhin Fachkräfte gesucht werden und die Betriebe deshalb seltener ihre Stellenangebote zurückziehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Frühjahrsbelebung, die spätestens mit dem März einsetzen dürfte, auf die weitere Entwicklung der Nachfragesituation auswirken wird.“