Sommer der Berufsausbildung: Eine Ausbildung bietet vielfältige Chancen

Kieler Arbeitsagentur wirbt auf der „Vocatium“ für Ausbildung und eine klischeefreie Berufswahl

06.06.2024 | Presseinfo Nr. 41

Für die Wahl eines Ausbildungsberufes oder Studienganges gibt es keinen Königsweg.  „Deshalb ist es richtig und wichtig, sich rechtzeitig Informationen aus erster Hand zu holen. Eine Messe wie die Vocatium hier in Kiel bietet dafür eine gute Gelegenheit, direkt mit Betrieben in Kontakt zu kommen, sich grundlegend zu informieren oder Berufswünsche zu vertiefen. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit ist ebenfalls mit einem Messestand vertreten und hilft, Licht in den Berufswahl-Dschungel zu bringen“, sagte Barbara Schütt, Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Kiel, anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Vocatium in Kiel.

Mehr als 21.000 Studiengänge gibt es aktuell in Deutschland. Dazu kommen mehr als 300 verschiedene Ausbildungsberufe. Rund 130 duale Ausbildungsberufe können in der Region Kiel erlernt werden.

„Eignung und Neigung steht bei der Berufswahl immer an erster Stelle. Wer sich intensiv mit theoretischen Inhalten auseinandersetzen möchte, für den ist sicherlich das Studium die erste Wahl. Jugendlichen, die eher praxisorientiert sind, möchte ich jedoch ans Herz legen, sich mit dem Thema Ausbildung zu befassen. Auszubildende verdienen ihr eignes Geld und werden nach drei Jahren – ein erfolgreicher Abschluss vorausgesetzt - zur Fachkraft mit einer in der Regel guten Übernahmechance. Danach stehen viele Wege offen, die Karriere im Betrieb weiter zu verfolgen. Größere Firmen bieten oft entsprechende interne Fortbildungen an, aber auch Weiterbildungen, an denen am Ende der Meister/die Meisterin oder der Techniker/in steht, sind möglich. Junge Menschen, die diesen Weg eingeschlagen haben, erreichen oftmals in der Summe höhere Gehälter, als wenn sie in eine akademische Laufbahn einmünden. Außerdem bringen rund 30 Prozent ihr begonnenes Studium nicht zum Abschluss“, gibt Schütt zu bedenken.

Mit Blick auf den diesjährigen Schwerpunkt „MINT“ der Vocatium-Messe sagte sie: „Die Berufe des MINT-Spektrum stehen für Zukunftsorientierung, sind spannend und vielfältig. Leider sind Frauen in diesen Berufen unverändert unterrepräsentiert. Mir ist eine klischeefreie Berufswahl wichtig. Die Agentur für Arbeit Kiel engagiert sich deshalb mit den Partnern von ‚Nordmetall‘ an der Technischen Akademie Nord, wo wir speziell für Schülerinnen eine Berufsorientierungsmaßnahme eingerichtet haben. Das Angebot wird von den Kieler Schulen gut angenommen.“

Die Zahl der gemeldeten betrieben Ausbildungsstellen in den MINT-Berufen hat zuletzt deutlich zugelegt. So stieg sie von 478 im September 2017 auf 721 im September 2023. Das entspricht einem Anstieg von 50,8%! Im gleichen Zeitraum haben ‚alle‘ gemeldeten Ausbildungsstellen ‚nur‘ 20,2 % zugenommen.

Beim Blick auf die MINT-Branchen sind die IT-Beruf - 48 Stellen in 2017 stehen 84 in 2023 gegenüber (ein Plus von 75%) - vorn; auch im Bereich der technischen Berufe (+46,9%) gab es ein deutliches Plus, in den darunter liegenden Berufsgruppen stagnierte die Zahl nur im Bereich der Bau- und Gebäudetechnik. 

„Leider hält das Interesse an den MINT-Berufen der Jugendlichen nicht mit dem gewachsenen Stellenpotential Schritt. Entschieden sich mit Stand September 2017 noch 628 Jungen und Mädchen für eine MINT-Beruf, waren es im September 2023 546, ein Rückgang um 13,1 Prozent. Gegen den Trend gibt es aber in den IT-Berufen eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber im gleichen Zeitraum von 111 auf 166.“

 

INFO: Zum Schluss ein Blick auf dem Ausbildungsmarkt: Stand Mai 2024

Bis Ende Mai waren 1.988 junge Menschen als Bewerberinnen/Bewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit registriert. Ein deutliches Plus von 324 Jugendlichen oder 31,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 1.119 galten Ende Mai noch als unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. „An dieser Zahl werden wir in der Arbeitsagentur in den kommenden Wochen und Monaten verstärkt arbeiten, um die Wünsche der Betriebe in Kiel und im Kreis Plön zu erfüllen“, so Barbara Schütt. Aktuell sind der Agentur für Arbeit Kiel 2.008 Ausbildungsplätze für das laufende Jahr zur Besetzung gemeldet worden, dass sind zwar rund 300 weniger als im Vorjahr, aber immerhin ca. 80 mehr als vor zwei Jahren. „Für mich ist diese Zahl ein deutliches Signal dafür, dass die Einstellungsbereitschaft der Betriebe unverändert hoch ist und wir die sich daraus bietenden Chancen unbedingt nutzen sollten. Rund um das Thema „berufliche Orientierung“ gibt es mittlerweile einen großen Kanon an Angeboten, um Jugendliche aber auch Betriebe bei ihrer Suche zu unterstützen“, so Barbara Schütt abschließend. Stellenangebote gibt es noch in zahlreichen Berufen von ‚A‘ wie Anlagenmechaniker/in über ‚E‘ wie Elektroniker/in bis hin zu ‚Z‘ wie Zimmerer/in. Ein Termin bei der Berufsberatung hilft weiter (0431-709 1000 oder Kiel.berufsberatung@arbeitsagentur.de ).