Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Plön sagte die operative Geschäftsführerin und stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kiel, Thordis Nehlsen: „Die Arbeitslosigkeit ist sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahresvergleich gestiegen. Dies ist im Sommermonat Juli ein bekanntes Muster. Wir hatten bereits in der Berichterstattung im Vormonat für die Hochsommermonate diesen wiederkehrenden Effekt des Anstieges der Arbeitslosigkeit angekündigt. Im statistischen Rückblick betrachten wir ein Quartal- und Halbjahresende, in denen verstärkt Arbeitsverträge enden. Zudem werden zur Jahresmitte immer viele schulische und berufliche Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen, erkennbar an der gestiegenen Arbeitslosigkeit der jüngeren Menschen im Kreis Plön. Personalentscheidungen zu Neueinstellungen fallen oft erst nach der Sommerpause. Es ist weiterhin Bewegung am Plöner Arbeitsmarkt, daher spreche ich von einem kleinen Sommerloch.“, resümiert Thordis Nehlsen die unterjährige Entwicklung des Arbeitsmarktes im Kreis Plön.
Zur Entwicklung des ebenfalls gestiegenen Vorjahresvergleichs ergänzt sie wie folgt: „Gegenüber Juli 2023 hatten wir einen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 141 oder 5 Prozent zu verzeichnen. Der langfristige robuste Trend auf dem Plöner Arbeitsmarkt bleibt uns aber erhalten.
Denn trotz des kleinen Sommerloches sind Bewegungen am Markt erkennbar. Die Zu- und Abgänge aus und in Erwerbstätigkeit belegen, dass der Plöner Arbeitsmarkt alles andere als starr und unbeweglich ist. 177 Frauen und Männer beendeten im Juli ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, ein Plus von 21 oder 13,5 Prozent gegenüber Juli 2023. Auf der anderen Seite haben sich 242 Menschen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 25 oder 11,5 Prozent. Die richtigen Qualifikationen oder Weiterbildungen können präventiv vor Arbeitslosigkeit schützen. An dieser Stelle möchte ich gerne auf unsere Berufsberatung für Beschäftigte hinweisen. Nutzen Sie unsere persönlichen und digitalen Angebote rund um Weiterbildung, Karriereplanung oder Berufswechsel“, ergänzt die stellvertretende Agentur-Chefin den Blick auf die Angebotsseite des Arbeitsmarktes.
Die Sicht auf die Stellenseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön analysiert sie wie folgt: „In diesem Monat waren wieder 170 neue sozialversicherungspflichtige Stellenangebote hinzugekommen. 60 oder 54,5 Prozent mehr als im Vormonat Juni und sogar 76 oder 80,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Einige Unternehmen haben ihre Bedarfe frühzeitig mit Blick nach den Sommerferien gemeldet, denn nicht jede Stelle ist ab sofort zu besetzen. Gleichwohl startete die zweite Jahreshälfte demnach erfreulich für arbeitssuchende Menschen in unserer Region, denn jede neue Stelle bedeutet auch eine neue Chance, einen Arbeitsplatz zu finden. Zudem zeigt der Stellenzugang seit Jahresbeginn im Kreis Plön mit 983 sozialversicherungspflichtigen Stellen ein Plus von 94 oder 10,6 Prozent zu 2023. Diese Zahlen machen deutlich, dass die Arbeitskräftenachfrage am Plöner Arbeitsmarkt nach wie vor anhält und wir eine robuste zweite Jahreshälfte erwarten“, schließt Thordis Nehlsen die Nachfrageseite des Plöner Arbeitsmarktes.
Die meisten freien Stellen entfielen im Juli auf den Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, den Handel, auf das Gastgewerbe, Reinigungsgewerbe sowie Verkehr und Logistik im Segment der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.