Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel: „Der Hochsommer ist in der Regel von steigender Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. Das ist auch in diesem August so. Mit nunmehr 11.631 arbeitslosen Frauen und Männern haben wir den bislang höchsten Wert im laufenden Jahr zu verzeichnen. Die Arbeitslosigkeit bewegt sich in etwa auf dem Niveau von August 2018, damals waren 11.621 arbeitslose Menschen in der Landeshauptstadt registriert. Die Arbeitslosigkeit ist dabei sowohl gegenüber dem Vormonat Juli mit einem Plus von 5 Prozent als auch gegenüber dem Vorjahr mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent in etwa gleichem Maße gestiegen“, stellt Rump fest. „Zuwächse gegenüber dem Vormonat in der genannten Größenordnung sind durchaus üblich. Darüber hinaus führen die spät liegenden Sommerferien dazu, dass Personalentscheidungen häufiger erst im September getroffen werden.“
„Trotz dieses für den Hochsommer typischen Effekts gibt es auch in einem scheinbar trägeren Monat Bewegung in die andere Richtung. Den circa 2.600 Zugängen in Arbeitslosigkeit stehen rund 2.100 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegenüber. Immerhin 555 Menschen konnten trotz der saisonbedingten Sommerflaute ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 587 und damit nur wenige Menschen mehr, die von der Arbeitslosigkeit in das Berufsleben wechselten. Das unterstreicht, dass der Arbeitsmarkt sich auch während einer saisonalen Delle grundsätzlich robust zeigt und unverändert Chancen bietet.“
Mit Ausblick auf die folgenden Monate sagte der Agentur-Chef: „Ich gehe davon aus, dass die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt Kiel im Herbst wieder zurückgehen wird. Um die eigenen Chancen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, zu erhöhen, bieten wir Arbeitslosen und Beschäftigten gleichermaßen Qualifikationen und Weiterbildung an. Nutzen Sie dazu gern unsere persönlichen und digitalen Angebote zu den Themen Karriereplanung und Berufswechsel“, so Hans-Martin Rump abschließend.
Den Blick auf die Stellenseite des Kieler Arbeitsmarktes ordnet er wie folgt ein: „Im August wurden unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service für den Bereich der Landeshauptstadt Kiel von den Betrieben 603 sozialversicherungspflichtige Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 40 Stellen oder 6,2 Prozent weniger als im Vormonat Juli und 156 Stellen oder 20,6 Prozent weniger als im August des letzten Jahres. Der Stellenmarkt ist immer starken Schwankungen unterworfen. Ich gehe davon aus, dass mit Beginn des Herbstes auch wieder mehr Stellen gemeldet werden. Gleichwohl haben wir immer noch 3.257 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand – ein leichtes Plus von 27 oder 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Chancen für arbeitslose Menschen oder Berufswechsler einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sind somit unverändert intakt.“
Ausbildungsmarkt: Last-Minute-Börse am 4. September im Jugendlichen-Jobcenter Kiel
Die Schulferien gehen auf die Ziellinie. Einige Ausbildungen beginnen im August, andere zum 1. September – dennoch gibt es bis in den Herbst hinein Chancen, noch einen Ausbildungsplatz zu finden.
In der Landeshauptstadt Kiel gibt es im Bestand der Agentur für Arbeit aktuell (Stand: 30. August) noch 458 unbesetzte Ausbildungsstellen.
„Wir haben alle Jugendlichen, die bei uns in der Berufsberatung registriert und noch auf der Suche sind zu einer Last-Minute-Ausbildungsstellenbörse am 4. September gemeinsam mit dem Jobcenter Kiel in das Jugendlichen-Jobcenter in Gaarden eingeladen“, sagte Hans-Martin Rump mit Blick auf die aktuelle Lage am Kieler Ausbildungsmarkt. „Kieler Betriebe werden dort ihre noch freien Stellen präsentieren. Wir hoffen, dass möglichst viele der jungen Menschen diese Chance nutzen und mit einem Ausbildungsangebot im Gepäck nach Hause gehen. Aber auch Überbrückungsangebote wie zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung, in der sich Ausbildungsbetrieb und potentielle Auszubildende besser kennenlernen können, bieten einen guten Einstieg in das Berufsleben.“
„Wer danach immer noch auf der Suche ist, weil vielleicht nicht der Wunschberuf dabei war oder es aus anderen Gründen nicht geklappt hat, sollte die Flinte nicht ins Korn werfen. Die Berufsberatung hat noch weitere Angebote im Köcher und berät gern auch zu einem Plan ‚B‘.“
Kontakt zur Berufsberatung:
0431-709 1000 oder kiel.berufsberatung@arbeitsagentur.de