Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel: „Der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel ist gut in den Herbst gestartet. Der Rückgang der
Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat August ist saisontypisch und ich sehe für die positive Entwicklung im Wesentlichen zwei Gründe. Es haben sich zum einen weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet als in den beiden Vormonaten. Zugleich haben wieder mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und sich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Insbesondere junge Menschen haben nach dem Ende der Sommerferien eine Anschlussperspektive zum Beispiel mit einer Ausbildung oder dem Besuch einer weiterführenden Schule gefunden. So ist es wenig verwunderlich, dass fast ein Drittel aller Rückgänge aus der Arbeitslosigkeit zum Vormonat auf die jüngeren Menschen unter 25 Jahre entfallen. Das sind positive Signale“, sagte Hans-Martin Rump.
„Den knapp 2.150 Zugängen in Arbeitslosigkeit standen jetzt über 2.500 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegenüber. Das sind andere Vorzeichen als noch im Vormonat August. Die Zahl von 722 Menschen, die im September ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, überstieg nun die 660 Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit.
Erfreulich ist auch, dass sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit sowohl in der Arbeitslosenversicherung mit 184 Menschen, als auch im Bürgergeld mit 210 Menschen ähnlich gut niederschlug. Dies ist ein stabiler Einstieg in den Herbst 2024“, vertieft Rump seine Analyse.
Den Blick auf die Stellenseite des Kieler Arbeitsmarktes ordnet er wie folgt ein: „Die Dynamik der Stellenzugänge hat weiter abgenommen. Der erste flüchtige Blick auf die reinen Zugangswerte mit ihren Rückgängen lässt so erstmal keinen Rückschluss auf eine Herbstbelebung zu. Die guten Abgänge von Kieler Arbeitslosen in Erwerbstätigkeit und die robusten Bestandszahlen der bei uns gemeldeten Arbeitsstellen lassen aber erkennen, dass die Chancen für arbeitslose Menschen oder Berufswechsler einen neuen Arbeitsplatz zu finden, weiterhin gegeben sind. Im September wurden unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service für den Bereich der Landeshauptstadt Kiel von den Betrieben 497 sozialversicherungspflichtige Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 106 Stellen oder 17,6 Prozent weniger als im Vormonat August und 143 Stellen oder 22,3 Prozent weniger als im September des letzten Jahres. Auch wenn die Unternehmen im Vergleich bei der Meldung neuer Stellen etwas zurückhaltender geworden sind, haben wir immer noch die stattliche Zahl von fast 3.200 sozialversicherungspflichtigen Stellen im Bestand – ein leichtes Minus von 2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Personalbedarf bleibt insgesamt groß und der Arbeitsmarkt steht somit in der Landeshauptstadt Kiel auf einem soliden Fundament.“
Die neusten Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung - mit Stand: 31. März 2024 aufgrund der 6-monatigen Wartezeit - unterstreichen den stabilen Trend.
Hans-Martin Rump führt wie folgt dazu aus: „Die neuesten Beschäftigungsdaten zeigen uns eine erfreuliche Stabilität der Kieler Wirtschaft trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Mit etwas mehr als 132.350 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten liegt deren Zahl um annähernd 800 Beschäftigten oder 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Ohne die fast um 10 Prozent oder um knapp 950 Menschen gestiegene Ausländerbeschäftigung zum Vorjahr wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Die ausländischen Staatsangehörigen tragen das Beschäftigungswachstum alleine und kompensieren den Rückgang deutscher Staatsangehöriger. Blicken wir 10 Jahre zurück waren in der Landeshauptstadt Kiel rund 114.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Somit sind seit März 2014 mehr als 18.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt Kiel entstanden.“
Zum Schluss blickt Rump auf die aktuelle Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Stellenmeldungen in den Branchen: „Im September entfielen die meisten Stellen auf das verarbeitende Gewerbe, die Industrie, Verkehr und Logistik, das Gesundheits- und Sozialwesen, die wirtschaftlichen Dienstleistungen, den Handel und die öffentliche Verwaltung.“