Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Plön sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel: „Nach der Sommerpause und der saisonüblichen Delle auf dem lokalen Arbeitsmarkt ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Plön gegenüber dem Vormonat August um 85 oder 2,8 Prozent gesunken. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September ist langjährig zu beobachten und als saisontypisch zu bewerten. Für diese positive Entwicklung sehe ich im Wesentlichen zwei Gründe. Zum Vergleich mit den beiden Vormonaten haben sich zum einen weniger Menschen aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet. Anderseits haben genau in diesen Zeitraum aber auch mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und sich aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Insbesondere junge Menschen haben nach dem Ende der Ferienzeit eine Anschlussperspektive zum Beispiel mit einer Ausbildungs- oder Arbeitsaufnahme oder dem Besuch einer weiterführenden Schule gefunden. Die Aufnahme-fähigkeit des Plöner Arbeitsmarktes zeigt sich mit dem Herbstbeginn von seiner stabilen Seite,“ erläutert Hans-Martin Rump seinen ersten Blick auf die neuen Daten vom Arbeitsmarkt.
Vertiefend ergänzt Rump: „Trotz der um 189 Menschen oder 6,8 Prozent gestiegenen Arbeitslosenzahl zum Vorjahr muss sich der Kreis Plön im schleswig-holsteinischen Vergleich nicht verstecken. Im Gegenteil, die aktuelle Arbeitslosenquote von 4,3% reicht sogar exakt an den üblichen Klassenprimus Kreis Storman heran. Für mich ist dies bei allen nicht vorhersehbaren Unwägbarkeiten des Arbeitsmarktes kein schlechter Start in den Herbst 2024. Eine leichte Herbstbelebung ist im Kreis Plön nun eingeläutet worden. Ich hoffe, dass die beide kommenden Herbstmonate noch weitere Rückgänge der Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis erbringen können. Und wie die Bewegungsmuster am Markt zeigen, ergeben sich Monat für Monat immer wieder neue Einstellungschancen,“ wagt Rump einen Blick in die Zukunft.
Mit Blick auf die Stellenseite des Arbeitsmarktes im Kreis Plön sagte der Agentur-Chef: „Bei den Stellenzugängen ist auf den ersten flüchtigen Blick scheinbar etwas die Luft raus. Im aktuellen Monat sind unserem gemeinsamen Arbeitgeber-Service 94 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, im Vormonat waren es 108, davor 173. Einer nachlassenden Dynamik der Stellenzugänge folgt aber ein grundsolider Bestand auf dem Fuß. Erst die Betrachtung beider Medaillenseiten im Jahresverlauf ergeben ein vollständiges Bild. Unterjährig gibt es immer wieder stärkere saisonale Schwankungen im Stellenzugang als im Stellenbestand. Der Stellenzugang seit Jahresbeginn mit fast 1.200 sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt noch an die 2% über dem Vorjahreswert. Der Stellen-bestand hat sich zuletzt mit 721 sozialversicherungspflichtigen Stellen auf eine Spanne wiederkehrender 700-er Werte eingependelt. Dies sind beständige Werte, die mich mit Blick auf die restlichen Monate des Jahres bei allen Herausforderungen optimistisch für unsere Region bleiben lassen“, schließt Hans-Martin Rump die Nachfrageseite des Plöner Arbeitsmarktes.
Betriebe, die noch ungemeldete, offene Stellen zu besetzten haben, können sich gern an den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter Kreis Plön unter der gebührenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 wenden.
„Besonders interessant seien“, – laut Arbeitsmarktexperte Rump – „auch die neuen Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Kreis Plön. Sie unterstreichen den beständigen Trend. Diese werden immer quartalsweise und mit Verzögerung von einem halben Jahr veröffentlicht. Somit beziehen sich die aktuellen Zahlen auf März 2024.“
Hans-Martin Rump untermauert seine Sicht mit folgenden Ausführungen: „Obgleich wir herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegenüberstehen, konnte die Wirtschaft im Kreis Plön noch einmal nennenswert zulegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg im Vorjahresvergleich um 2 Prozent oder 575 Menschen auf nun 29.274 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Die Steigerung der Ausländerbeschäftigung um fast 200 Menschen oder knapp 9 Prozent hat dazu einen wesentlichen Beitrag geliefert. Die ausländischen Staatsangehörigen tragen somit substanziell zum Beschäftigungswachstum bei und kompensieren damit einen Teil des Rückgangs deutscher Staatsangehöriger. Dies ist zwar noch nicht die alleinige Bestmarke im Kreis Plön. Für den Vergleich aller Märzdaten als das Resümee eines ersten Quartals eines Jahres allerdings schon. Noch nie wurde in einem März die 29.000-er Marke geknackt und deutlich überschritten. Mein Dank und Respekt geht an beide Arbeitsmarktpartner für ihr Engagement.
Blicken wir 10 Jahre zurück waren im Kreis Plön rund 24.200 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Somit sind seit März 2014 über 5.000 zusätzliche Arbeitsplätze im Kreis Plön entstanden.“
Zum Schluss blickt er auf die aktuelle Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Stellenmeldungen in den Branchen: „Die meisten freien Stellen entfielen im September auf den Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, auf die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, auf das Segment der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, den Handel, die Öffentliche Verwaltung und das Gastgewerbe.“