„Mut zur Ausbildung“

Eine Ausbildung bietet eine Grundlage für beste Karrierechancen

08.11.2024 | Presseinfo Nr. 73

Ausbildung oder Studium, das ist eine Frage, die sich zunehmend mehr Jugendliche, die im darauffolgenden Jahr die Schule mit dem Abitur verlassen werden, stellen.
„Beide Wege haben ihre Berechtigung und ermöglichen den Einstieg in eine berufliche Karriere“, sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel, anlässlich eines Pressetermins bei „famila“ in Kiel-Mettenhof. „Wir freuen uns, dass sich in der Landeshauptstadt im letzten Ausbildungsjahr wieder mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung interessiert haben (1.754 Bewerber, +287 oder +19,6% zum Vorjahr). Trotzdem können zum Ende des Ausbildungsjahres noch 327 Ausbildungsstellen besetzt werden. Gleichzeitig stellen wir fest, dass die Zahl der Jugendlichen, die ohne einen beruflichen Abschluss sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen ist (+830 oder +13,5% zu 2014). Zudem ist das Durchschnittsalter sozialversicherungspflichtig Beschäftigter Auszubildender im genannten Zeitraum um fast ein Jahr gestiegen“, analysiert Rump die neuesten Daten.
„Ein häufig genannter Aspekt bei der Berufswahlentscheidung sind die Karrierechancen“, fährt der Agentur-Chef fort. „Wir möchten deshalb Mut machen, sich konsequent für eine Berufsausbildung zu entscheiden indem wir aufzeigen, dass eine duale Ausbildung gleichwertige Aufstiegschancen bietet. Das lässt sich für die Landeshauptstadt Kiel an Zahlen festmachen. Rund 45 Prozent der nach Einordnung ihrer Arbeitgeber*innen mit höherqualifizierten Tätigkeiten betrauten Arbeitnehmer*innen sind ohne einen akademischen Abschluss in ihre jetzige Position gelangt“, wirbt Rump für den Karriereweg über eine Ausbildung.

Die Kieler Firmen Bartels-Langness Handelsgesellschaft mbH & Co. KG (BELA), Eimecke-Elektrotechnik und EDUR-Pumpenfabrik praktizieren diesen Weg schon seit Längerem erfolgreich.
„In einer Zeit, in der sich junge Menschen oft unsicher fühlen, wenn es darum geht, ihren beruflichen Weg zu bestimmen, bietet eine Ausbildung eine wertvolle Grundlage. Sie ermöglicht nicht nur eine umfassende Qualifizierung, sondern auch eine persönliche Entwicklung. Es ist längst keine gängige Praxis, ein Leben lang in dem erlernten Beruf zu bleiben. Daher ist es umso wichtiger, ein Unternehmen zu finden, das individuelle Interessen fördert und vielfältige Perspektiven bietet“, sagte Luca Luithardt, Personalreferent Ausbildungsmanagement bei der BELA.  So hat beispielsweise Kartich Sivalingam, es durch entsprechende Weiterbildung geschafft, zum stellvertretenden Marktleiter bei famila in Kiel-Mettenhof aufzusteigen.
Aber nicht nur der Handel, sondern auch das Handwerk und die Industrie bieten zahlreiche Karrieremöglichkeiten.

Holger Fritz-Gröger von Eimecke-Elektrotechnik ist mit Mendrick Maaß vor Ort, der ebenfalls den Aufstieg nach einer Ausbildung in den Reihen seines Betriebes geschafft hat. „Bei uns wird der Wert der Ausbildung sehr hochgehalten, damit wir für die Zukunft auf alle Ebenen Fachkräfte mit einer sehr guten Qualifikation aus unseren eigenen Reihen gewinnen können. Herr Maaß und auch andere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei uns sind nach der Ausbildung ihren Weg als Bauleiter, Servicetechniker oder in der Projektleitung gegangen. Fast alle Führungskräfte in den Abteilungen haben wir selbst ausgebildet“.

Marie Ruppelt von der EDUR-Pumpenfabrik ist verantwortlich für die Personalabteilung des Kieler Industriebetriebes. Sie berichtet aus ihren eigenen Erfahrungen: „Nach meinem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur Industriekauffrau startete ich meine berufliche Laufbahn im Personalwesen. Getreu dem Motto ‚einmal EDUR, immer EDUR‘, bin ich bis heute meinem Ausbildungsbetrieb treu und habe es nie bereut. Ich bekam schnell mehr und mehr Verantwortung zugesprochen. Mein Fleiß, Herausforderungen anzunehmen, auch teilweise in kaltes Wasser zu springen, wurde stets mit Vertrauen seitens meiner Führungskraft belohnt. 2021 übernahm ich die Abteilungsleitung. Zwischenzeitlich absolvierte ich berufsbegleitend die Ausbildereignungsprüfung und den staatlich geprüften Betriebswirt, Schwerpunkt Personalwirtschaft. Hierbei erleichterte meine im Berufsalltag bereits Stück für Stück gesammelte Praxiserfahrung den Abschluss ungemein. War der Betriebswirt für die berufliche Weiterentwicklung erforderlich? Ich denke nicht, ein Titel ist zwar schön und gut, dennoch habe ich mir mein erforderliches Wissen tatsächlich größtenteils im Rahmen der Arbeit erfolgreich angeeignet und kann heute mit Stolz behaupten, meiner Aufgabe als Personalreferentin gerecht zu werden. Mein Fazit, die duale Ausbildung wäre jederzeit wieder meine erste Wahl als Start meiner beruflichen Karriere.“

„Alle diese Beispiele zeigen, dass man auch mit einer klassischen Ausbildung im dualen System eine Menge erreichen kann“, fasst Hans-Martin Rump zusammen. „Somit ist eine Ausbildung nicht nur der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit, sondern auch ein Türöffner für die weitere berufliche Karriere.“
Deshalb ist es dem Agentur-Chef auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass es neben internen Fortbildungsangeboten in den Betrieben auch Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit gibt: 
„Wenn Betriebe über die Qualifizierung von Beschäftigten in ihren eigenen Reihen nachdenken, lohnt sich auch immer ein Anruf beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service. Meine Kolleginnen und Kollegen informieren interessierte Kieler Unternehmen gern über entsprechende Fördermöglichkeiten“, so Rump abschließend.

Betriebe erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter über die gebührenfreie Hotline 0800/ 4 5555 20.