Zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt Kiel sagte Hans-Martin Rump, Leiter der Agentur für Arbeit Kiel: „Mit Ausblick auf den nahenden Winter steigt die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt Kiel an. Das gilt sowohl für den Vormonats- als auch den Vorjahresvergleich. Die Gesamtzahl aller Zugänge vom Arbeitsmarkt übersteigt erstmals seit dem Sommer wieder die Zahl der Abgänge aus Arbeitslosigkeit.“
So meldeten sich im vergangenen Monat insgesamt 2.127 Personen arbeitslos. Davon kamen 709 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.041 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 625 eine Erwerbstätigkeit auf.
„Das ist eine normale saisontypische Entwicklung. Nach einer leichten Herbstbelebung in den letzten beiden Monaten beginnt regelmäßig in einer den letzten beiden Monaten des Jahres eine Eintrübung des Arbeitsmarktes. Ursachen dafür sind, dass erste Freisetzungen in Außenberufen vorgenommen werden, befristete Verträge auslaufen, aber auch im letzten Quartal weniger Fortbildungsangebote genutzt werden.“
Mit Blick auf die langfristige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sagte der Agentur-Chef: „Trotz vieler herausfordernder überregionaler Einflüsse wie die Kriege in der Ukraine und in Nahost, Lieferengpässe, einer zeitweisen hohen Inflation gekoppelt mit einer schwächelnden Konjunktur zeigt sich der lokale Arbeitsmarkt robust. So bewegte sich die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Landeshauptstadt Kiel im Jahr 2024 mit Blick auf die einzelnen Monatswerte in einem relativ schmalen Korridor mit wenig Abweichungen nach oben und nach unten. Der aktuelle Wert von 11.191 arbeitslosen Frauen und Männern, liegt nur um knapp 300 über dem niedrigsten Wert im Jahresverlauf, aber auch immerhin um 440 unter dem Höchstwert aus dem Monat August.“
Woche der Menschen mit Behinderung
„Mit Blick auf den zunehmenden Fachkräftebedarf müssen Betriebe auch Personengruppen des Arbeitsmarktes in den Fokus nehmen, die sie bislang vielleicht noch nicht für sich entdeckt haben. Dazu gehören die Menschen mit einer Einschränkung. In der Landeshauptstadt Kiel sind aktuell 507 schwerbehinderte arbeitslose Menschen registriert. Das sind 24 oder 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das zeigt mir eines ganz deutlich. Da geht noch etwas. Denn ein Großteil der bei uns registrierten arbeitslosen Menschen mit einer Behinderung ist gut ausgebildet. Menschen mit einer Einschränkung zeichnen sich zudem im Arbeitsalltag durch eine große Loyalität und Motivation aus. Arbeitgebende können sich durch die Einstellung eines behinderten Menschen nicht nur eventuell die Ausgleichsabgabe sparen und eine gut qualifizierte Fachkraft einstellen, sondern bekommen von der Agentur für Arbeit auch zahlreiche Unterstützungsangebote von ‚A‘ wie Arbeitshilfen über ‚B‘ wie Beratung bis ‚Z‘ wie Zuschüsse. Die Kolleginnen und Kollegen des Teams Rehabilitation und Teilhabe in der Agentur für Arbeit beraten dazu gern,“ wirbt der Agentur-Chef.
Ansprechpartner in der Agentur für Arbeit Kiel bei allen Fragen von Betrieben rund um die Einstellung eines schwerbehinderten Menschen ist Sascha Embaye unter der Rufnummer 0431/709-1341.
Den Blick auf die Stellenseite des Kieler Arbeitsmarktes ordnet Hans-Martin Rump wie folgt ein:
„Die unterjährigen Schwankungen auf der Stellenseite setzen sich auch im November fort. Nach einem etwas stärkeren Oktober mit 659 gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt die Zahl der Meldungen der Betriebe in etwa auf dem Niveau vom September. Damals wurden 497 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gemeldet, aktuell sind es 501 und damit 32 weniger als im November 2023. In dieser Zahl steckt auch eine saisonale Komponente. So sind auch in den vergangenen Jahren die Monate Januar, Juli, September und November immer die mit den geringsten Stellenmeldungen der Kieler Betriebe gewesen.
Der Rückgang zum Vormonat bzw. zum Vorjahr lässt sich aber gut verkraften, weil wir es immer noch mit einem sehr stabilen und hohen Bestand von fast 3.000 sozialversicherungspflichtigen Stellen zu tun haben, aus dem Beschäftigte, aber auch arbeitslos gemeldete Menschen schöpfen können. Das ist ein solides Fundament, auf das wir unverändert bauen können“, konstatiert Rump.