Ende des Monats zählt die Arbeitsmarktstatistik im Kreis 1.234 arbeitslose Menschen. Das sind 70 weniger als im August und 221 mehr als im Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 3,7 Prozent - 0,2 Punkte weniger als im Vormonat und 0,7 Punkte höher als im September 2021.
„Im Grunde genommen eine saisonübliche Entwicklung, sagt Thomas Becker, der stellvertretende Leiter der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen. Während vor und in den Ferien insbesondere bei jungen Leuten durch Schul- und Ausbildungsende zunächst ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu beobachten ist, so nimmt diese zum Herbst hin durch die Aufnahme von Anschlussbeschäftigungen, Studium oder weiterführenden Schulbesuchen wieder merklich ab.“
„Trotzdem wird der Blick auf die Arbeitsmarktzahlen in den nächsten Monaten auch eine Überraschung bleiben. Die derzeitigen Risikofaktoren, die den Arbeitsmarkt mehr und mehr beeinflussen, lassen aus Sicht von Becker keine verlässliche Prognose der Entwicklung für die nächsten Monate zu. „Der Ukraine-Krieg, die damit verbundenen Folgen, wiederkehrende Lieferengpässe und die immer extremer steigenden Energiekosten, belasten die heimischen Unternehmen zunehmend.“ Auch wenig einschätzbar ist für ihn, ob und in wieweit der Corona-Winter zusätzlich für weitere Erschwernisse sorgen wird.
Noch zeigt sich der Stellenmarkt aus seiner Sicht recht stabil. So gab es im Kreisgebiet Ende September noch 528 offene Stellen. Das sind 48 mehr als im Jahr zuvor. „Dennoch müssen wir davon ausgehen, dass auch die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes durch die Betriebe aufgrund der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten wieder zunehmen wird“, meint der stellvertretende Agenturleiter.