Der Frühling lässt sich Zeit, und das gilt auch für den Arbeitsmarkt: Um 36 auf 2.517 ging die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen im Landkreis Ahrweiler zurück. Vor einem Jahr waren 158 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt damit derzeit bei 3,6 Prozent, das sind 0,1 Punkte weniger als im März und 0,2 Punkte mehr als im April 2022.
Dem Arbeitgeberservice wurden in den letzten vier Wochen 125 zusätzliche Stellen aus dem Landkreis gemeldet. Damit liegen der Arbeitsagentur insgesamt 793 Stellenangebote aus dem Ahrkreis vor – 104 weniger als vor einem Jahr.
„Die gewohnte Frühjahrsbelebung geht in diesem Jahr ein wenig zögerlich vonstatten“, räumt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen ein. „Es war ja außergewöhnlich lange kühl, was zumindest auf Gastronomie und einige Außenberufe Einfluss haben kann.“
Dass neben dem Wetter auch die durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine und weltweite Materialengpässe angespannte Lage Anteil am eher langsamen Aufwärtstrend hat, will Frank Schmidt zwar nicht ausschließen. Grund zur Sorge sieht er aber derzeit nicht. „Wichtig ist, dass die Richtung stimmt und die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen deutlich abnimmt.“
Zunehmend in den Fokus rückt vier Monate vor dem offiziellen Start der meisten Ausbildungsverhältnisse der Ausbildungsmarkt. Bis Ende April meldeten sich knapp 500 junge Menschen aus dem Landkreis bei den Berufsberaterinnen und -beratern, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen zu lassen. Rund 300 von ihnen haben sich noch nicht endgültig entschieden, wie es nach der Schule für sie weitergehen soll.
Demgegenüber stehen gut 400 Stellen, die regionale Arbeitgeber dem Nachwuchs bislang zur Verfügung gestellt und der Agentur gemeldet haben. 261 davon sind derzeit noch unbesetzt. Anders als in den Nachbarregionen gibt es damit im Landkreis Ahrweiler mehr Bewerberinnen und Bewerber als Ausbildungsstellen. „Allerdings ist der Landkreis ohnehin eine klassische Auspendlerregion“, relativiert Frank Schmidt und ist sicher, dass alle Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, diesen auch finden können. „Ohnehin zeigt die Erfahrung, dass ein Teil der jungen Leute sich am Ende doch für ein Studium oder etwa eine Auszeit entscheiden wird.“
Dennoch investiert die Arbeitsagentur laut ihrem Chef viel, um junge Leute auf dem schwierigen Weg der Berufsorientierung zu begleiten und den Kontakt zwischen Arbeitgebern und potenziellem Nachwuchs zu vereinfachen. Die klassische Berufsberatung sei ein wichtiges und überdies kostenloses Instrument, das junge Leute seiner Meinung nach unbedingt nutzen sollten. Aber es gibt auch immer mehr zusätzliche Angebote: So wird die Freiluftmesse Azubispots, die die Arbeitsagentur gemeinsam mit Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer organisiert, am 7. Juli erstmals auch im Kurpark in Bad Neuenahr stattfinden.
Nähere Informationen und Kontakt zur Berufsberatung: 02651 – 950 333.