Ende Oktober zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen im Landkreis Cochem-Zell 1.174 arbeitslose Menschen, das sind 14 mehr als im September. Ein Jahr zuvor waren 3 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vorjahr bei 3,5 Prozent und damit um 0,1 Punkte unter dem Vormonatswert.
„Der Arbeitsmarkt folgt an der Mosel damit weitgehend dem üblichen saisonalen Verlauf, wonach die Zahl beschäftigungsloser Menschen in der stark vom Tourismus geprägten Region zwischen Frühjahr und Spätsommer zurückgeht und dann zum Winter hin ansteigt“, erklärt Agenturleiter Frank Schmidt. „Die relativ geringen Veränderungen lassen sich mit den späten Herbstferien erklären. In den nächsten Monaten wird die Arbeitslosigkeit wohl saisonbedingt deutlicher ansteigen.“
Auch wenn der Arbeitsmarkt im COC-Kreis vor allem von Gastronomie und Hotellerie geprägt ist, die ihrer eigenen Dynamik folgen, sei nicht auszuschließen, dass die weltweiten Krisenherde, die in den Nachbarregionen schon heute Spuren hinterlassen, sich früher oder später auch hier deutlicher auswirken werden. „Ohnehin hat sich ja auch das Gastgewerbe noch nicht vollständig von den Einbrüchen der Corona-Jahre erholt.“
Im Moment sei es für viele Arbeitgeber schwierig, eine zuverlässige Zukunftsplanung vorzulegen. „Zwar werden Fachkräfte nach wie vor gesucht. Aber die vielen Einschränkungen der letzten Monate und Jahre fordern ihren Tribut. Viele stellen nur noch Personal ein, wenn es unverzichtbar ist.“ Zwar zeige der Arbeitsmarkt sich trotz der vielen Unwägbarkeiten noch recht robust. Eine Prognose für den weiteren Verlauf wage aber auch er derzeit nicht. „Vieles wird davon abhängen, wie die Unternehmen ihre Aussichten einschätzen.“
Im Spannungsfeld zwischen Arbeitskräftebedarf und Zukunftssorgen bleibt auch die Lage am Stellenmarkt erwartungsgemäß verhalten. 84 neue Stellen wurden dem Arbeitgeberservice in den vergangenen vier Wochen aus dem Landkreis gemeldet. Insgesamt zählt die Agentur damit 594 offene Stellen in der Region – 104 weniger als vor einem Jahr.
Auch wenn derzeit vieles ungewiss scheint, hat Agenturleiter Schmidt eine wichtige Botschaft für Arbeitgeber und ihre (potenziellen) Beschäftigten. „Egal, wie die nächsten Monate sich entwickeln: Technischer und digitaler Wandel, aber auch die demografische Entwicklung schreiten auf jeden Fall voran. Darauf müssen sich alle Akteure am Arbeitsmarkt rechtzeitig einstellen. Ich empfehle, die Zeit der Unsicherheit wo immer möglich für die Qualifizierung und die Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen der Zukunft zu nutzen.“