Ende November sind im Landkreis Ahrweiler 2.545 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 51 mehr als im Oktober und 238 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 3,7 Prozent und damit um 0,1 Punkte über dem Vormonatswert und 0,4 Punkte über jenem von November 2022.
„Nach einer sehr bescheidenen Herbstbelebung im September und Oktober nimmt die Arbeitslosigkeit – wenn auch eher geringfügig – im November bereits wieder zu. Der Abstand zum Vorjahr bleibt nahezu identisch – im Oktober lag er bei einem Plus von 238. Das ist zwar kein dramatischer Absturz, aber wir beobachten schon das ganze Jahr über, dass der Arbeitsmarktmotor ins Stottern geraten ist“, interpretiert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen die jüngsten Zahlen der Statistiker.
Zwar wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur im November 116 neue Stellen gemeldet, das sind 20 mehr als im Oktober. Der Stellenbestand ist mit 800 relativ hoch. „Aber das ändert nichts daran, dass viele Betriebe angesichts vielfältiger Krisen derzeit nicht genügend Vertrauen in die Zukunft haben und sich deshalb mit Investitionen und Stellenaufbau zurückhalten. Eingestellt werden nur noch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dringend gebraucht werden“, erklärt der Agenturchef.
In den nächsten Monaten sei saisonbedingt von weiter steigenden Arbeitslosenzahlen auszugehen. „Vor uns liegt der Winter, da nimmt die Arbeitslosigkeit regelmäßig zu. Wie stark, hängt maßgeblich vom Wetter ab. Wie gut und schnell wir im Frühjahr aus diesem Loch auftauchen werden, liegt nicht zuletzt an der Stimmung unter Konsumenten und Unternehmen. Denn diese so genannten weichen Faktoren sind für die Arbeitsmarktentwicklung meist genauso wichtig wie die konkreten Fakten.“
Arbeitgebern und Beschäftigten rät Frank Schmidt einmal mehr, die Zeit zu nutzen, um sich auf die absehbaren Veränderungen einzustellen, denen der Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unterworfen sein wird: „Demografischer und digitaler Wandel warten nicht, bis weltpolitische Krisen sich geklärt haben. Sie werden den Arbeitsmarkt auf jeden Fall prägen und vor Herausforderungen stellen, auf die sich jeder Betrieb, aber auch jede und jeder Beschäftigte durch entsprechende Qualifizierungen rechtzeitig vorbereiten sollte.“