Ende November sind in Koblenz 3.732 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 7 weniger als im Oktober und 193 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,9 Prozent und damit um 0,2 Punkte über dem Wert von November 2022.
Im Landkreis Mayen-Koblenz zählten die Statistiker 4.228 arbeitslose Menschen – 48 weniger als vier Wochen zuvor und 459 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,6 Prozent und liegt damit um 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert.
„Nach einer bescheidenen Herbstbelebung im September und Oktober sinkt die Arbeitslosigkeit, wenn auch geringfügig, im November noch einmal. Nach wie vor ist sie jedoch deutlich höher als im Vorjahr – damals waren insgesamt rund 650 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Das ist zwar kein dramatischer Absturz, aber wir beobachten schon das ganze Jahr über, dass der Arbeitsmarktmotor ins Stottern geraten ist“, interpretiert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen die jüngsten Zahlen der Statistiker.
Zwar wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur im November mehr als 500 neue Stellen gemeldet und der Stellenbestand ist mit rund 3.400 relativ hoch. „Aber das ändert nichts daran, dass zahlreiche Betriebe angesichts vielfältiger Krisen derzeit nicht genügend Vertrauen in die Zukunft haben und sich deshalb mit Investitionen und Stellenaufbau zurückhalten. Eingestellt werden nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dringend gebraucht werden“, erklärt der Agenturchef.
In den nächsten Monaten sei saisonbedingt von weiter steigenden Arbeitslosenzahlen auszugehen. „Vor uns liegt der Winter, da nimmt die Arbeitslosigkeit regelmäßig zu. Wie stark, hängt maßgeblich vom Wetter ab. Wie gut und schnell wir im Frühjahr aus diesem Loch auftauchen werden, liegt nicht zuletzt an der Stimmung unter Konsumenten und Unternehmen. Denn diese so genannten weichen Faktoren sind für die Arbeitsmarktentwicklung meist genauso wichtig wie die Fakten.“
Arbeitgebern und Beschäftigten rät Frank Schmidt einmal mehr, die Zeit zu nutzen, um sich auf die absehbaren Veränderungen einzustellen, denen der Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unterworfen sein wird: „Demografischer und digitaler Wandel warten nicht, bis weltpolitische Krisen sich geklärt haben. Sie werden den Arbeitsmarkt auf jeden Fall prägen und vor Herausforderungen stellen, auf die sich jeder Betrieb, aber auch jede und jeder Beschäftigte durch entsprechende Qualifizierungen rechtzeitig vorbereiten sollte.“