Zwölf Jahre lang hat Sibylle Weiler die Geschäftsführung im Jobcenter Ahrweiler aus der zweiten Reihe unterstützt. Nun ist die 52-Jährige in die „Pole-Position“ vorgerückt: Von Hanna Donate, die sich fortan innerhalb der Bundesagentur für Arbeit anderen Aufgaben widmet, übernahm sie die Leitung der Einrichtung, die sich in der Region um die Unterstützung von Menschen kümmert, die Bürgergeld beziehen.
Wirklich neu ist die Aufgabe für Sibylle Weiler freilich nicht. Seit das Jobcenter im Jahr 2012 aus der alleinigen Trägerschaft des Landkreises in die gemeinsame Verantwortung mit der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wechselte, war die Kreisverwaltungsrätin an Bord – und zwar als stellvertretende Geschäftsführerin, womit sie bei Abwesenheit des Leiters oder der Leiterin die Verantwortung für alle getroffenen Entscheidungen trug.
Ihre Erfahrung mit Sozialem und mit Führung reicht viel weiter zurück: Seit dem Abschluss ihrer Ausbildung in der Kreisverwaltung Ahrweiler Ende der 1980er Jahre arbeitete Sibylle Weiler in unterschiedlichsten Positionen im Kreishaus – unter anderem als stellvertretende Leiterin im Sozialamt und in der Kommunalaufsicht. Dass sie schließlich in gleicher Position im Jobcenter landete, ist kein Zufall. „Das Soziale liegt mir und ich sehe es als wichtigste Aufgabe des Jobcenters an, für die Menschen da zu sein, die bei uns Hilfe suchen, weil sie in einer schwierigen Lebenssituation sind.“
Wichtig sei ihr deshalb, dass ihre Einrichtung noch viel stärker als moderne Dienstleisterin wahrgenommen werde. „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen helfen, auch wenn sie sich dabei natürlich an gesetzliche Vorgaben halten müssen. Dennoch bemühen sie sich immer, den individuellen Menschen in seiner ganz persönlichen Lage zu sehen und respektvoll mit ihm umzugehen. Das wird glücklicherweise auch von den allermeisten Kunden erkannt und mit dem gleichen Respekt beantwortet. Trotzdem müssen und wollen wir immer weiter daran arbeiten, noch besser zu werden.“
Eine wichtige Änderung, die erheblich zur Zufriedenheit aller Beteiligten beigetragen habe, sei ausgerechnet der Corona-Pandemie geschuldet. „Seit der freie Zugang zum Jobcenter zugunsten fest vereinbarter Termine aufgegeben wurde, kommt es nicht mehr zu unerwünscht langen Wartezeiten und Beratungsgespräche können wesentlich entspannter geführt werden.“
Aber auch die Digitalisierung präge den Umgang von Beschäftigten und Kunden zunehmend. „Das vereinfacht vieles, ist aber auch eine große Herausforderung. Schließlich dürfen wir weder unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch die Hilfesuchenden auf dem Weg in die technische Zukunft verlieren.“ Als weitere große Zukunftsaufgabe – und damit als ein wichtiges Betätigungsfeld für sich selbst – sieht die neue Jobcenterleiterin die Entwicklung des eigenen Personals. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten nicht nur den digitalen Wandel meistern, sondern das Jobcenter sei wie jeder Arbeitgeber auch von der demografischen Entwicklung betroffen und müsse Vorsorge treffen, dass Wissen auch beim Ausscheiden von Beschäftigten erhalten bleibe und Lücken rechtzeitig geschlossen werden können. „Die gute Versorgung unserer Kunden wird letztlich auch davon abhängen, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind, der Fachkräfte von sich überzeugen kann.“
Dass Sibylle Weiler genau die Richtige ist, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, die ihr neues Amt mit sich bringt, steht für Landrätin Cornelia Weigand und Agenturleiter Frank Schmidt als Vertreter der beiden Jobcenter-Träger außer Frage. „Ich gratuliere Sibylle Weiler herzlich zu ihrer neuen Position als Geschäftsführerin. Sie hat in den letzten Jahren als Stellvertreterin nicht nur ihre Fachexpertise bewiesen, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, in diesen herausfordernden Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und gleichzeitig mit Leidenschaft und Menschlichkeit den täglichen Aufgaben zu begegnen. Ich wünsche ihr und ihrem Team alles Gute und freue mich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit“, betont Cornelia Weigand. Und Frank Schmidt pflichtet bei: „Wohl niemand kennt die Strukturen und Abläufe im Jobcenter so gut wie Sibylle Weiler. Weshalb auch niemand besser geeignet ist, das Ruder zu übernehmen.“