Kreis MYK/Stadt KO: Nur zögerliche Belebung am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit sinkt im Mai leicht – Regenreiches Frühjahr erschwert Saisonstart in Gastronomie und Hotellerie

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 34

Die Arbeitslosigkeit ist in und um Koblenz im Mai nur leicht gesunken: Laut Arbeitsagentur Koblenz-Mayen zählten die Statistiker zum Monatsende am Deutschen Eck 4.150 arbeitslose Menschen - 35 weniger als im April und 252 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,5 Prozent. Im April lag sie bei 6,6 und im Mai 2023 bei 6,1 Prozent.

Im Landkreis Mayen-Koblenz sind derzeit 4.591 arbeitslose Frauen und Männer registriert. Das sind 37 weniger als vier Wochen zuvor und 381 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im April bei 3,9 Prozent und damit um 0,3 Punkte höher als im Vorjahr. 

Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden innerhalb der letzten vier Wochen 608 neue Stellen aus der Region gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit rund 3.400 Stellenangebote aus Stadt und Landkreis vor. 

„Die übliche Frühjahrsbelebung ist damit nach wie vor verhalten, besonders gegenüber dem Vorjahr klafft noch immer eine deutliche Lücke“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter Thomas Becker. Dafür könnten durchaus auch aktuelle Ereignisse mitverantwortlich sein - etwa das überaus regnerische Wetter im Mai, das vor allem touristischen Betrieben den Saisonauftakt erschwert haben dürfe. „Und die sind besonders an Rhein und Mosel ein nennenswerter Jobmotor.“ 

Gerade das jüngste Hochwasser könne sich ausgewirkt haben, da die Menschen nach der Jahrhundertflut an der Ahr vor drei Jahren für dieses Thema besonders sensibilisiert seien. Allerdings gebe es auch Anzeichen dafür, dass die vielfältigen Krisenherde, die derzeit die Weltwirtschaft belasten, immer mehr Spuren auch auf dem regionalen Markt hinterlassen, weil Arbeitgeber sich mit Einstellungen zurückhalten.“ 

Dieser Zurückhaltung steht ein seit Jahren zunehmender Fach- und Arbeitskräftemangel gegenüber, der nicht zuletzt dem demografischen Wandel geschuldet ist: Viele Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge verlassen die Betriebe, während immer weniger junge Leute die Schulen beenden und in die Arbeitswelt streben. Ausreichend Nachwuchs für offene Ausbildungsstellen zu finden, fällt vielen Unternehmen deshalb schwer. Daran ändert sich auch in diesem Jahr wenig. So sprachen seit Oktober 1.455 junge Menschen aus der Region bei der Berufsberatung vor, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Unterstützung zu holen. Im gleichen Zeitraum meldeten Betriebe aus Stadt und Landkreis 2.171 offene Lehrstellen. Diese Lücke hat sich kaum verändert: Ende Mai kommen auf 662 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber 1.047 unbesetzte Ausbildungsplätze. „Damit ist klar, dass auch in diesem Jahr nicht jeder Betrieb seine Ausbildungsplätze besetzen kann“, fasst Thomas Becker zusammen. 

Aber auch für die jungen Leute sei der Übergang von der Schule in eine Ausbildung trotz reger Nachfrage nicht einfacher geworden. „Der Arbeitsmarkt – und damit die Zukunftschancen einzelner Berufe oder sogar ganzer Branchen - ändert sich durch technische Neuerungen und die Entwicklung künstlicher Intelligenz rasant. Professionelle Unterstützung ist gerade in der Orientierungsphase für die meisten Jugendlichen und ihre Eltern unerlässlich. Bei uns gibt es diesen allein an Interessen und Talenten der jungen Leute orientierten Rat kostenlos. Ich lege jedem jungen Menschen nahe, dieses völlig unverbindliche Angebot zu nutzen.“ 

Kontakt zur Berufsberatung: 02651 – 950 333 (Mayen) oder 0261 – 405 444 (Koblenz).