Ganz Europa ist im Fußballfieber. In der Koblenzer Jugendberufsagentur (JBA) gab es nun ein eher ungewöhnliches Turnier: Dort traten nämlich auf Einladung von Handwerkskammer (HwK) Koblenz, Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz und der Berufsberatung der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen zwölf Mannschaften auf dem virtuellen Rasen gegeneinander an. Die benötigten Konsolen stellte die Mobile Jugendarbeit Koblenz zur Verfügung.
Zugegeben, besonders schweißtreibend ist das Kicken an der Konsole nicht gerade. Geschick bedarf es aber schon, damit die virtuellen Spieler möglichst elegant über den Rasen flitzen und das Runde ins gegnerische Eckige platzieren. Es gelten auch die gleichen Regeln wie bei einem echten Fußballspiel. Und wie im richtigen Leben flogen nach jeder Runde einige der angetretenen Zweierteams raus. Nach Vorrunde, Viertel-, Halb- und Finale standen dann die drei Siegerteams fest, die stilecht mit Pokalen belohnt wurden.
Wer gerade nicht auf dem Bildschirm-Rasen unterwegs war, der konnte sich beim Tischkicker ablenken – oder mit den Beraterinnen und Beratern vor Ort ganz entspannt über seine (berufliche) Zukunft quatschen. Denn die Veranstaltung war – wie alles, was mit der JBA zu tun hat – ein so genanntes „niederschwelliges Angebot“, bei dem die jungen Besucherinnen und Besucher eher beilläufig auf die Unterstützungsangebote der Veranstalter aufmerksam gemacht werden.
„Bei uns gibt es coole Freizeitangebote und wer kommt, darf einfach nur abhängen. Aber die jungen Leute sollen wissen, dass wir auch für sie da sind, wenn sie über ernstere Themen reden wollen. Wie zum Beispiel über ihre berufliche Zukunft“, erklärt Berufsberater Daniel Haevescher, der das Turnier maßgeblich mit organisiert hat. Geschuldet sei dieser Ansatz, der Berufsberatung und Elemente klassischer Jugendarbeit verknüpfe, der Erkenntnis, dass sich immer mehr Jugendliche mit klassischen Beratungsangeboten schwertun.
„Wenn wir diese jungen Menschen nicht verlieren wollen, was wir uns aus vielerlei Gründen gar nicht leisten können, müssen wir sie dort abholen, wo sie sich aufhalten. Das kann durchaus ein gemeinsamer Spielenachmittag sein.“ Der Erfolg gibt dem Projekt recht. Längst nicht jeder Turnierteilnehmer kannte die JBA bis dahin, und mit dem einen oder anderen ergaben sich „nebenbei“ tatsächlich gute Gespräche über die Hürden und Fallstricke der Jobsuche. „Der erste Schritt ist damit gemacht.“
Weil´s so prima geklappt hat, ist das nächste e-Sports-Event bereits geplant: Am 17. Oktober laden IHK, HwK und Berufsberatung zum Azubispots-Mario-Kart-Cup ein. Dann wird nicht auf der Konsole der Ball gekickt, sondern auf der Nintendo Switch geht´s auf einen spannenden Super-Mario-Renn-Parcours.
Nähere Infos: https://www.jugendberufsagentur-koblenz.de/events/
Bildunterzeile zum Fotoangebot:
Den Siegerteams des e-Sport-Turniers winkten stilechte Pokale.