Die Arbeitslosigkeit ist an der Mosel im Juni erstmals seit Monaten, wenn auch leicht, gestiegen: Die Statistiker der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen zählten zum Monatsende im Landkreis Cochem-Zell 1.096 arbeitslose Menschen – 29 mehr als im Mai und 97 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Punkte auf 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur wurden innerhalb der letzten vier Wochen 50 neue Stellen aus dem COC-Kreis gemeldet. Damit liegen der Agentur derzeit 589 Stellenangebote aus der Region vor.
„Derzeit ist der Arbeitsmarkt vor allem durch seine geringe Bewegung geprägt“, erklärt Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Dazu trägt das verregnete Frühjahr bei, das vor allem Hotellerie und Gastronomie den Saisonstart erschwert hat. Aber auch andere Branchen warten angesichts schwieriger Konjunkturdaten weiter ab: Sie versuchen, ihr kostbares Fachpersonal zu halten, stellen aber kaum neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.“ Noch fehle offenbar der entscheidende Impuls, der Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft schauen lasse.
Dennoch weise der Landkreis Cochem-Zell nach wie vor als einziger in der Region eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorjahresdaten auf. „Das dürfte vor allem auf eine Erholung der Tourismusbranche nach den schweren Pandemiejahren zurückzuführen sein“, erklärt der Agenturleiter.
Ende Juni, also etwa acht Wochen bevor die meisten Ausbildungen in diesem Jahr starten, wirft Frank Schmidt auch einen Blick auf den Ausbildungsmarkt im COC-Kreis. Seit Oktober sprachen 280 junge Menschen bei der Berufsberatung vor, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Unterstützung zu holen. Im gleichen Zeitraum meldeten Betriebe aus der Region 318 offene Lehrstellen.
Dieses Ungleichgewicht hat sich bis Ende Juni verstärkt: Nun kommen auf 99 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber 175 unbesetzte Ausbildungsplätze. „Erfahrungsgemäß werden in den nächsten Wochen noch junge Leute wegfallen, die sich entweder entscheiden, weiter zur Schule zu gehen, oder schlicht vergessen haben, sich bei uns abzumelden“, weiß der Agenturleiter. Was für Arbeitgeber eher unerfreulich ist, bietet Jugendlichen, die sich bislang nur wenig um ihre berufliche Zukunft gekümmert haben, günstige Voraussetzungen: „Es gibt noch in nahezu allen Branchen offene Stellen. Bewerbungen lohnen sich deshalb auch jetzt noch.“
Dabei sollten die jungen Menschen unbedingt auf das kostenlose Unterstützungsangebot der Berufsberatung zurückgreifen, rät Schmidt. „Wir können nicht nur dabei helfen, eine geeignete Stelle zu finden. Auch wer noch gar nicht so richtig weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll, ist bei uns bestens aufgehoben. Denn der Arbeitsmarkt verändert sich durch vielfältige und teilweise gegenläufige Entwicklungen so schnell, dass vieles, was bislang als sicher galt, es längst nicht mehr ist. Wer einen Beruf sucht, der nicht nur zu den eigenen Talenten und Wünschen passt, sondern auch zukunftssicher ist, sollte deshalb nicht auf Expertenrat verzichten.“
Kontakt zur Berufsberatung: 0261 – 405 444.