Im ersten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Ahrweiler noch einmal deutlich angestiegen. Das geht aus der aktuellen Statistik der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen hervor. Demnach wurden zum Monatsende 2.833 arbeitslose Frauen und Männer gezählt. Das sind 214 mehr als im Dezember und 189 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent und damit um je 0,3 Punkte über dem Vormonats- und dem Vorjahreswert.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden innerhalb der letzten vier Wochen 92 neue Stellen aus dem Ahrkreis gemeldet. Damit liegen der Agentur 742 Stellenangebote aus der Region vor.
„Grundsätzlich ist eine solche Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar nicht ungewöhnlich“, betont Agenturleiter Frank Schmidt. „Zumal, wenn es ein so kalter und schneereicher Jahresbeginn ist, wie wir ihn in den letzten Wochen erlebt haben.“ Soweit handle es sich um eine normale saisonale Entwicklung. „Allerdings zeigen die ohnehin hohen Werte der letzten Monate und die erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr auch, dass die Arbeitslosigkeit derzeit nicht allein aus saisonalen Gründen relativ hoch ist. Die konjunkturelle Eintrübung begleitete uns bereits das ganze letzte Jahr über und derzeit gibt es angesichts vieler weltweiter Krisen keine Anzeichen dafür, dass sich das kurzfristig ändern wird.“
Dennoch rechne er mit einer Frühjahrsbelebung, erklärt Schmidt. Wann diese sich in der Statistik niederschlagen werde, hänge auch vom Wetter ab. „Aber spätestens im März, wenn die Gastronomie sich aufs Ostergeschäft vorbereitet und wieder Personal braucht, sollte die Arbeitslosigkeit zurückgehen.“
Unabhängig von saisonaler und konjunktureller Entwicklung geht der Agenturleiter davon aus, dass Fach- und Arbeitskräftebedarf auch in Zukunft hoch bleiben werden. „Demografischer und digitaler Wandel werden unsere Arbeitswelt in jedem Fall nachhaltig prägen – vielleicht sogar schneller als wir bislang glaubten. Das wird dazu führen, dass Berufsbilder sich stark verändern. Betriebe und ihre Beschäftigten müssen diesen Weg mitgehen, wenn sie am Markt bestehen wollen. Aktuelle Freiräume sollten deshalb genutzt werden, um frühzeitig zusätzliche Qualifikationen zu erwerben.“