Die Zahl der Arbeitslosen bleibt im November im Landkreis Ahrweiler im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert. Sie liegt jetzt bei 2.637, das sind nur 2 weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind zwar 92 Personen mehr arbeitslos gemeldet, allerdings wird die Lücke kleiner. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent und hat sich damit seit Oktober nicht verändert. Vor zwölf Monaten lag sie um 0,1 Punkte niedriger bei 3,7 Prozent.
Dem Arbeitsgeberservice der Agentur wurden in den vergangenen vier Wochen 108 zusätzliche offene Stellen aus dem Ahrkreis gemeldet, 9 mehr als im Oktober. Insgesamt gibt es bei der Arbeitsagentur damit aus der Region 753 Stellenangebote, das sind 47 weniger als vor einem Jahr.
„Wir befinden uns in einer angespannten Situation. Auf der einen Seite ist die Wirtschaftslage schwierig. Auf der anderen Seite gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand und zu wenige junge Leute rücken nach, wir haben einen Fachkräfteengpass“, so Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Das sehe man auch daran, dass die Konjunktur zwar schwächele, aber die Arbeitslosenzahlen sich trotzdem kaum veränderten. „Auch wenn sich bundesweit die Nachrichten von Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, überschlagen, ist die Veränderung im Vergleich zu Vormonat und Vorjahr im Ahrkreis glücklicherweise überschaubar.“
Dass weiterhin ähnlich viele Stellen gemeldet würden, wie im Vorjahr, verdeutliche, dass es trotz aller schlechten Nachrichten Perspektiven am Arbeitsmarkt gebe. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Veränderungsprozess, der rasant voranschreitet. Digitalisierung, und Transformation führen dazu, dass sich auch Berufsbilder wandeln“, erläutert Schmidt. Gerade im Hinblick auf demografische Entwicklungen sei es deshalb von hoher Bedeutung, trotz angespannter Lage in Qualifizierung zu investieren – sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für Unternehmen. Wenngleich Berufe wegfielen, werde die Arbeitskraft in anderen Bereichen benötigt. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind nach wie vor der Motor unserer Wirtschaft. Nur ist es heute eben nicht mehr so, dass eine Ausbildung reicht – der schnelllebige Wandel bringt mit sich, dass lebenslanges Lernen eine Grundvoraussetzung ist, um am Arbeitsmarkt mithalten zu können“, erläutert Schmidt.
Um Unternehmerinnen und Unternehmer auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen, biete die Arbeitsagentur mit dem Arbeitgeberservice eine eigene Abteilung, die beratend zur Seite stehe, auch zu Qualifizierungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. „Die Kolleginnen und Kollegen können nicht nur einen Überblick über Veränderungen geben, sondern auch gemeinsam mit den Betrieben schauen, welche Strategien zur individuellen Situation vor Ort am besten passen.“