Kölner Arbeitsmarkt im Dezember mit stabilem Aufwärtstrend

51.934 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; Arbeitslosenquote sinkt auf 8,6 Prozent; 5.058 offene Stellen; Wieder 591.408 Beschäftigte in Köln

04.01.2022 | Presseinfo Nr. 1

„Der Kölner Arbeitsmarkt hält sich trotz der andauernden Pandemie weiter stabil“, fasst Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln, die Lage auf dem Kölner Arbeitsmarkt zusammen. Die neuerlichen Kontakt-Einschränkungen im Dezember haben die Arbeitgeber nicht abgehalten vermehrt neue freie Stellen zu melden. „Die aktuelle Situation zeigt einen positiven Aufwärtstrend. Fast 75 Prozent mehr Stellenmeldungen als im Vorjahr und knapp 2000 neue Stellen im Dezember sind Zeichen für eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt. Dazu kommt, dass die Zahl der Beschäftigten wieder das Vor- Corona-Niveau von Dezember 2019 erreicht hat.“

Im Dezember gab es erneut einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen auf jetzt 51.934. Damit sind jetzt weniger Kölnerinnen und Kölner arbeitslos als zum Beginn der Pandemieauswirkungen im April 2020. Vor allem Langzeitarbeitslose konnten von der Arbeitskräftenachfrage profitieren. Chancen einen neuen Job zu bekommen gibt es hauptsächlich im Bereich der Logistik, dem Verkauf und in der Verwaltung.

Gesucht werden weiterhin vor allem Fachkräfte. Von den knapp 5.058 Stellen, die zurzeit bei der Kölner Agentur für Arbeit gemeldet sind, sind nur 1.188 Arbeitsangebote für Ungelernte.

„Aus- und Weiterbildung ist und bleibt das wichtigste Instrument zur Bekämpfung der Langezeitarbeitslosigkeit. Fast 2.500 Kölner und Kölnerinnen nehmen zurzeit die Chance auf eine berufliche Weiterbildung durch die Bundesagentur wahr, weitere 2.000 bilden sich durch andere Fördermöglichkeiten weiter. Ich kann nur jeden Arbeitslosen, aber auch Beschäftigten ermutigen solche Angebote bei uns nachzufragen, um ihre Zukunft auf dem Arbeitsmarkt zu sichern,“ so Johannes Klapper.   

Die Kölner Arbeitsagentur bietet zum Thema der beruflichen Weiterbildung verschiedene Live –Online Veranstaltungen an. Die Teilnahme ist kostenfrei, unkompliziert und ohne Anmeldung möglich. Die nächsten Termine finden Sie hier: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/koeln/content/1533762088705

Die Zahl der Betriebe, die in Köln neu oder wiederholt Kurzarbeit angemeldet haben, ist zum Vormonat leicht gestiegen. Im Dezember sind es 81 Unternehmen, die für 1.004 Angestellte Kurzarbeit angemeldet haben. Im Dezember 2020 hatten noch 1.054 Betriebe für 8.891 Angestellte Kurzarbeit angemeldet.

Im Dezember sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Prozent oder 889 auf 51.934 Personen. Das sind 5.117 Personen oder 9 Prozent weniger als im Dezember 2020.

Die Arbeitslosenquote sinkt im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und liegt nun bei 8,6 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 9,4 Prozent.

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Dezember 12.901 Personen. Das sind 58 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im November und 6.928 Personen oder 34,9 Prozent weniger als im Dezember 2020.

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.033 Arbeitslose. Das sind 831 Personen oder 2,1 Prozent weniger als im November und 1.811 Personen oder 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmer in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gesunken.

Neben den statistisch ausgewiesenen 51.934 Arbeitslosen suchten im Dezember 12.961 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die Zahl der sogenannten  „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Dezember insgesamt 65,049 [1]. Sie lag damit um 675 Personen oder ein Prozent niedriger als im November.

Gegenüber Dezember 2020 sank die Unterbeschäftigung um 6.902 Personen oder 9,6 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote sinkt im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 11,7 Prozent gelegen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt im aktuellen Monat 79,8 Prozent nach 80,3 Prozent im Vormonat; im Dezember 2020 lag sie bei 79,2 Prozent.

Im Dezember mussten sich 2.918 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen [2]). Das waren 54 Personen oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat und 310 oder 9,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn mussten sich 38.786 Kölnerinnen und Kölner arbeitslos melden. Das sind 6.137 Personen oder 13,7 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Im aktuellen Monat konnten 2.759 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit [3] auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 72 Personen oder 2,5 Prozent weniger als im November und 60 Personen oder 2,1 Prozent weniger als im Dezember letzten Jahres. Seit Jahresbeginn konnten 34.522 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Das sind 3.549 Personen oder 11,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2020.

Ende Juni 2021, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 591.408. Damit ist die Zahl der Beschäftigten am Arbeitsort Köln so hoch wie vor der Pandemie im Dezember 2019. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 11.770 oder 2,0 Prozent, nach –2.254 oder –0,4 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen sowie exterritorialen Organisationen und Körperschaften (+4.000 oder +13,9 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (–2.486 oder –4,6 Prozent).

Im Dezember waren 5.058 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist das ein Rückgang von 406 oder 7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.359 Stellen mehr (+37 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Dezember in Köln 1.955 neue Arbeitsstellen, das waren 834 oder 74 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 19.036 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2.567 oder 16 Prozent. Zudem wurden im Dezember 2.347 Arbeitsstellen abgemeldet, 709 oder 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Januar bis Dezember gab es insgesamt 17.243 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 2.301 oder 12 Prozent.

Die offenen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (542 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (492 Stellen im Bestand); Büro und Sekretariat (229 Stellen im Bestand) sowie Gastronomie (149 Stellen im Bestand) und Werbung und Marketing (147 Stellen im Bestand).

Unternehmen, die noch keinen festen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.


[1] Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

[2] = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

[3] = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)