Positiver Ausklang zum Jahresende

50.745 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; Arbeitslosenquote bei 8,4 Prozent; 606.633 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; Infos und Tipps für Berufsrückkehrende am 20. Januar im Kino Lichtspiele Kalk

03.01.2023 | Presseinfo Nr. 1

Die Zahl der arbeitslosgemeldeten Personen sinkt zum Jahresende auf den niedrigsten Stand des Jahres 2022. Die Zahl der Beschäftigten liegt mit den aktuellen Werten bei 606.633 Beschäftigten in Köln. (Stichtag 30.06.2022)
Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Agentur für Arbeit, freut sich über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Beschäftigung lassen den Arbeitsmarkt in Köln zum Jahresende positiv ausklingen. Auch die Nachfrage ist mit über 7.000 offenen Arbeitsstellen stabil. Köln braucht in nahezu allen Bereichen Arbeitskräfte überwiegend auf Fachkräfte-Niveau“, so Klapper. Von den gemeldeten Stellen sind etwa 20 Prozent, sprich 1.500 Arbeitsangebote für Ungelernte. Bei über 3.500 Stellen ist eine Berufsausbildung Voraussetzung, etwa 2.000 verlangen ein abgeschlossenes Studium. 
„Erfreulich ist, dass im Dezember mehr Menschen eine berufliche Weiterbildung begonnen haben. Beim Start in ein neues Jahr fassen viele Menschen auch gute Vorsätze für das Arbeitsleben. Wer 2023 beruflich neu- oder durchstarten und sich ein stabiles Fundament bauen möchte, sollte sich für eine Beratung an uns wenden, egal ob arbeitslos oder in Beschäftigung,“ so Klapper. Zu Jahresbeginn werden zahlreiche Veranstaltungen zu verschiedenen Themen angeboten: Wiedereinstieg nach Familienphase, Potentiale erkennen und nutzen,  Strategien für Führungskräfte, Resilienz stärken, Berufsabschluss nachholen, Nachhaltigkeit im Beruf, Bewerbungstipps… Details und Termine in der Veranstaltungsdatenbank 

Am Freitag, 20. Januar lädt die Arbeitsagentur speziell Berufsrückkehrende ins Kino der Lichtspiele Kalk ein. Unter dem Motto „Führe die Regie in Deinem beruflichen Leben“ zeigen Berufsberaterinnen und Berufsberater zwischen 9.30 und 11.30 Uhr Möglichkeiten auf, nach einer Familienauszeit wieder die Regie im eigenen, beruflichen Leben zu übernehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich, alle Infos in der Veranstaltungsdatenbank

Die Jahresbilanz zum Kölner Arbeitsmarkt 2022 und einen Ausblick auf 2023 gibt die Arbeitsagentur am 12. Januar im Rahmen einer Pressekonferenz. Einladung folgt.

Der Arbeitsmarkt im Dezember 

Im Dezember sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 577 Personen oder 1,1 Prozent auf 50.745. Gegenüber dem Vorjahr sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 1.189 Personen oder 2,3 Prozent.
Die Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent. Sie liegt 0,1 Prozentpunkte unter dem November. Im Vorjahr betrug sie 8,6 Prozent. 
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Dezember 12.436 Personen. Das sind drei Personen mehr als im November und 465 Personen oder 3,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. 
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 38.309 Arbeitslose. Das sind 580 Personen oder 1,5 Prozent weniger als im November und 724 Personen oder 1,9 Prozent weniger als im Dezember 2021.

Geflüchtete aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Dezember sind 5.357 arbeitssuchende Ukrainer in Köln gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Dezember 2.298 Personen.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und gegenüber Dezember 2021 gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 50.745 Arbeitslosen suchten im Dezember 15.442 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Dezember insgesamt 66.187 1. Sie lag damit um 219 Personen oder 0,3 Prozent höher als im November. Gegenüber Dezember 2021 stieg die Unterbeschäftigung um 1.428 Personen oder 2,2 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Dezember bei 10,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat. Vor einem Jahr hatte sie bei 10,5 Prozent gelegen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt im aktuellen Monat 76,4 Prozent. Im letzten Monat betrug der Anteil 77,5 Prozent, im Vorjahr 79,9 Prozent.
Im Dezember mussten sich 2.916 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen 2). Das waren 314 Personen oder 9,7 Prozent weniger als im Vormonat und 2 Personen oder 0,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 
Im aktuellen Monat konnten 2.287 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit 3 beenden. Das sind 340 Personen oder 12,9 Prozent weniger als im November und 472 Personen oder 17,1 Prozent weniger als im Dezember 2021.
Ende Juni 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 606.633. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 15.225 oder 2,6 Prozent, nach +19.046 oder +3,2 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+5.136 oder +6,4 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (–850 oder –2,2 Prozent).
Im Dezember waren 7.116 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber November ist das ein Minus von 913 Stellen oder 11,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2.058 Stellen mehr (+40,7 Prozent). Arbeitgeber meldeten dem Kölner Arbeitgeber-Service im November 1.742 neue Arbeitsstellen, 88 mehr als im November (+5,3 Prozent) und 213 weniger als im letzten Jahr (-10,9 Prozent). 
Die offenen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche. Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (549 Stellen im Bestand);  Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (543); Sicherheitsfachkräfte (371);  Büro und Sekretariat (214);  Gastronomie (248);  Unternehmensorganisation (233);  Informatik (194); Verwaltung (189), Reinigung (163).
Unternehmen, die noch keinen festen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.

 


 

[1] Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

[2] = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

[3] = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)