Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

54.413 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 205 Arbeitslose weniger als im April; Quote bei 8,8 Prozent; weniger Entlassungen, weniger Einstellungen gegenüber April; Ausbildungsmarkt: noch 2.672 freie Ausbildungsstellen, noch 2.503 Bewerberinnen und Bewerber

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 18

„Der Kölner Arbeitsmarkt hält den vielfältigen Herausforderungen stand, vor denen Wirtschaft und Konjunktur nicht nur in Köln stehen. Im Mai mussten sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden als in den Vormonaten. Unternehmen halten ihre Beschäftigten, sind aber bei der Einstellung von neuen Mitarbeitenden zurückhaltend. Die absolute Zahl der Arbeitslosen sowie die Arbeitslosenquote sinken leicht. Der Arbeitsmarkt ist weiter in Bewegung, und bietet vielfältige Chancen. Mehr als 6.500 offene sozialversicherungspflichtige Stellen warten darauf besetzt zu werden. Das ist eine gute Nachricht, die von den aktuellen Arbeitsmarktzahlen ausgeht“, fasst Stephanie Lewejohann, Geschäftsführerin operativ der Kölner Arbeitsagentur, die Situation auf dem Arbeitsmarkt zusammen.

Am 20.06. ist der Weltflüchtlingstag der UNO. An diesem Tag findet speziell für Personen mit Sprachhemmnissen ein Bewerbertag in einem Autohaus in Niehl statt. Angeboten werden verschiedenste Jobs im KFZ-Bereich, der Logistik und Reinigung bis hin zu kaufmännischen Tätigkeiten. Das Unternehmen wird die Bewerberinnen und Bewerber während der Beschäftigung sprachlich fördern und fachlich weiterentwickeln. Info und Anmeldung unter: https://eveeno.com/bewerbertag-autohaus

Der Kölner Ausbildungsmarkt geht jetzt in den Endspurt. In den nächsten Wochen erhalten Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen ihre Zeugnisse. „In diesem Jahr gibt es mehr junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, und weniger freie Stellen als zum gleichen Zeitpunkt des letzten Jahres. Noch sind die Chancen auf einen Ausbildungsplatz gut, aber es wird jetzt höchste Zeit sich zu bewerben. Mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche lässt sich der Sommer besser genießen“, so Lewejohann. Für diejenigen, die noch keinen beruflichen Anschluss nach der Schule haben, bietet die Berufsberatung auch kurzfristig Termine an. Auf der Internetseite der Kölner Arbeitsagentur kann unter der Kachel „Ausbildung und Studium“ ein individueller Termin als Vor-Ort-Gespräch, Video- oder Telefonberatung direkt gebucht werden. https://web.arbeitsagentur.de/portal/terminvereinbarung/pc/agenturen/anliegenauswahl 
Wer sich unverbindlich im Rahmen einer Ausbildungsbörse informieren möchte, trifft die Berufsberaterinnen und -berater am 11. und 12. Juni bei der Messe „Vocatium“ in der Kölner XPost.

Der Arbeitsmarkt im Mai

Im Mai sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 205 Personen auf 54.413. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 2.219 Personen oder 4,3 Prozent.

Die Arbeitslosenquote sinkt gegenüber April um 0,1 Prozentpunkt auf 8,8 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 8,5 Prozent. 

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Mai 14.699 Personen. Das sind 196 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im April und 1.434 Personen oder 10,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. 

Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.714 Arbeitslose. Das sind 9 Personen weniger als im April und 785 Personen oder 2,0 Prozent mehr als im Mai 2023.

Geflüchtete aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Mai sind 5.514 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 39 weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Mai in beiden Rechtskreisen 2.343 Personen, 2 weniger als im Vormonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und zum Vorjahr leicht gestiegen.

Neben den statistisch ausgewiesenen 54.413 Arbeitslosen suchten im Mai 12.796 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Mai insgesamt 67.5211. Sie lag damit um 216 Personen oder 0,3 Prozent niedriger als im April. Gegenüber Mai 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 32 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Mai bei 10,7 Prozent, nach 10,9 Prozent im Vormonat. Vor einem Jahr hat sie 10,8 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt wie im Vormonat 80,6 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil bei 77,3 Prozent.

Beschäftigung

Im Mai mussten sich 3.295 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 719 Personen oder 17,9 Prozent weniger als im Vormonat und 386 Personen oder 13,3 Prozent mehr als im Mai 2023. 

Im aktuellen Monat konnten 2.732 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3  beenden. Das sind 387 Personen oder 12,4 Prozent weniger als im März und 285 Personen oder 11,6 Prozent mehr als im Mai 2023. 

Ende September 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 622.524. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 9.033 oder 1,5 Prozent, nach +7.029 oder +1,2 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+2.793 oder +3,3 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.513 oder –9,6 Prozent).

Arbeitgeber meldeten im Mai 1.472 neue Arbeitsstellen. Das sind 67 mehr als im April (+4,8 Prozent) und 12 weniger als im Vorjahr (-0,8 Prozent). Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen 7.675 Arbeitsstellen. Das sind 1.616 oder 17,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Aktuell befinden sich damit 6.565 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (686 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (478); Unternehmensorganisation und -strategie (354); Büro und Sekretariat (253);  Energietechnik (232); Informatik (199); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (186) Reinigung (183); Erziehung/Sozialarbeit (170); Rechnungswesen/Controlling (156); Gastronomie (136); Objekt- und Personenschutz (131).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de

Der Kölner Ausbildungsmarkt im Mai 2024

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich in der Agentur für Arbeit Köln 4.866 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 794 mehr als im Vorjahreszeitraum (+19,5 Prozent). Zugleich gab es 5.143 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 27 Stellen (+0,5 Prozent). Ende Mai waren 2.503 junge Menschen noch auf der Suche und 2.672 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerberinnen und Bewerber (+303 oder +13,8 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (–304 oder –10,2 Prozent).


1  Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)