Erste Zeichen von Herbstbelebung am Kölner Arbeitsmarkt

55.360 arbeitslose Kölnerinnen und Kölner; 946 Arbeitslose weniger als im August; Quote bei 8,9 Prozent; Bewerbermesse Gastronomie am 15. Oktober 2024; Jobmesse „Deine Chance 2024“ am 30. Oktober 2024 in der Agentur für Arbeit

27.09.2024 | Presseinfo Nr. 33

Der Kölner Arbeitsmarkt zieht in diesem Monat leicht an, die Zahl der Arbeits- losen ist rückläufig. „Wir beobachten im September wieder deutlich mehr Arbeitsaufnahmen und weniger Entlassungen. Besonders bei den jungen Erwachsenen bis zum Alter von 25 Jahren gab es eine positive Entwicklung. Die überwiegend jungen Fachkräfte haben nach der Ausbildung schnell wie- der einen neuen Job gefunden“, erklärt Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. „Unternehmen halten ihre Fachkräfte. Bei Neueinstellungen schauen Arbeitgeber genau auf das Potenzial der Menschen. Das haben auch unsere Kundinnen und Kunden erkannt. Fast 700 von ihnen haben in den letzten Wochen eine berufliche Weiterbildung angefangen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das sind doppelt so viele Menschen wie im letzten Monat.“

Der Spätsommer ist die klassische Zeit, in der viele Umschulungen starten. Hierbei bietet die Agentur für Arbeit nicht nur arbeitslosen Kundinnen und Kunden Unterstützung bei der Suche nach passenden Qualifizierungen an. Sie berät auch die Kölner Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, wie sie ihre Belegschaft zukunftsfähig aufstellen können. Hierbei sind auch finanzielle Förderungen bei Beschäftigten in Betrieben möglich.

Am Dienstag, 15. Oktober 2024, lädt die Arbeitsagentur in Kooperation mit KölnBusiness von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr zur Bewerbermesse „Gastronomie“ in die Butzweilerhofallee 1, 50829 Köln ein. Unternehmen aus der Gastronomiebranche stellen sich vor und geben einen Einblick in die vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten. Anmeldung unter: https://eveeno.com/Gastronomie-2024

„Deine Chance 2024“, die Messe der Personaldienstleister findet am Mittwoch, 30. Oktober in der Agentur für Arbeit statt. Über 25 namhafte Arbeitgeber bieten in der Zeit von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr viele attraktive Jobangebote an. Zusätzlich gibt es für die Teilnehmenden die Möglichkeit eines professionellen Checks der Bewerbungsunterlagen.
Anmeldung unter: https://eveeno.com/Deine-Chance-2024

Der Arbeitsmarkt im September

Im September sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 946 Personen auf 55.360. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeits- losen um 2.382 Personen oder 4,5 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt im September bei 8,9 Prozent, nach 9,1 Prozent im August. Im Vorjahr lag sie bei 8,7 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im September 15.735 Personen. Das sind 381 Personen oder 2,4 Prozent weniger als im August und 1.735 Personen oder 12,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.625 Arbeitslose. Das sind 565 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im August und 647 Personen oder 1,7 Prozent mehr als im September 2023.

Geflüchtete aus der Ukraine

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im September sind 5.501 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 28 weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im August in beiden Rechtskreisen 2.552 Personen, 120 weniger als im Vormonat.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und zum Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.360 Arbeitslosen suchten im September 12.048 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im September insgesamt 67.7241. Sie lag damit um 384 Personen oder 0,6 Prozent niedriger als im August. Gegenüber September 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 993 Personen oder 1,5 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im September bei 10,7 Prozent, im Vergleich zu 10,8 im Vormonat. Vor einem Jahr hat sie 10,7 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,7 Prozent, gegenüber 82,7 im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 79,4 Prozent.

Beschäftigung

Im September mussten sich 3.264 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 299 Personen oder 8,4 Prozent weniger als im Vormonat und 202 Personen oder 6,6 Prozent mehr als im September 2023.

Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 32.177 Personen entlassen. Das sind 6,1 Prozent oder 2408 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum. Im aktuellen Monat konnten 2.979 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 609 Personen oder 25,7 Prozent mehr als im August und 54 Personen oder 1,8 Prozent mehr als im September 2023. Seit Jahresbeginn haben 24.433 Personen eine neue Tätigkeit aufgenommen. Das sind 1.363 Personen oder 5,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Ende März 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 627.906. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 14.224 oder 2,3 Prozent, nach +11.456 oder +1,9 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+7.025 oder +8,1 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.366 oder –9,6 Prozent).
Arbeitgeber meldeten im September 1.296 neue Arbeitsstellen. Das sind 183 weniger als im August (-12,4 Prozent) und 498 weniger als im Vorjahr (-27,8 Prozent). Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen 13.409 Arbeitsstellen. Das sind 6.104 oder 31,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die große Stellendifferenz ist auf einen statistischen Sondereffekt zurückzuführen. Im Juni 2023 wurde von einem bundesweit agierenden Arbeitgeber Stellen gemeldet, bei denen der tatsächliche Arbeitsort noch nicht bekannt war und überwiegend dem Betriebssitz der Personalverwaltung zugeordnet wurden. Es handelte sich hier nicht zwingend um Stellen in Köln. Im Laufe des Berichtsjahres wurden die Stellenmeldungen angepasst und den entsprechenden Agenturen für Arbeit zugeordnet.

Aktuell befinden sich damit 6.740 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (777 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (578); Unternehmensorganisation und -strategie (338); Büro und Sekretariat (279); Energietechnik (238); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (209); Verwaltung (175),Erziehung/Sozialarbeit (172); Informatik (172); Rechnungswesen/Controlling(172); Gastronomie (158); Maschinenbau- und Betriebstechnik (155); Gesundheits- und Krankenpflege (153).

Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.


1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen ab- gebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.

2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)

3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)