„Nach einer leichten Belebung im letzten Monat zeigt sich der Kölner Arbeitsmarkt mit einer leicht sinkenden Zahl von Arbeitslosen weiterhin stabil“, fasst Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zusammen.
Durch die unsichere wirtschaftliche Lage ist keine große Dynamik auf dem Arbeitsmarkt zu erkennen. „Umso mehr freut es mich, dass die Arbeitgeber im Oktober knapp 400 neue Arbeitsstellen mehr als im September gemeldet haben. Die Nachfrage nach gut aus ausgebildetem Personal ist konstant hoch“, so Johannes Klapper. Es kann nicht mehr jede Stelle schnell besetzt werden, da viele Unternehmen nicht immer sofort die geeigneten Fachkräfte finden, die sie für ihren Betrieb benötigen.
„Um beide Seiten zusammenzuführen, heißt der Schlüssel hierzu Qualifizierung. Über 2200 Kundinnen und Kunden absolvieren gerade eine berufliche Weiterbildung, das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies zeigt, viele haben erkannt, dass sich eine Investition in die eigene berufliche Entwicklung immer lohnt“, sagt Johannes Klapper. Angesichts der wachsenden Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es heute notwendig, in Qualifizierungsmaßnahmen zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Ohne aktuelle berufliche Kenntnisse ist es wesentlich schwerer, die Arbeitslosigkeit zu beenden“, erklärt Johannes Klapper. Auch die Arbeitgeber sollten das Thema Beschäftigtenqualifizierung im Blick halten. Die Agentur für Arbeit berät und fördert die Weiterbildung von Mitarbeitenden.
Am Freitag, 15. November 2024, lädt die Arbeitsagentur zum 3. Kölner Karrieretag Behörden von 11:00 Uhr bis 15:00 Uhr in die Butzweilerhofallee 1, 50829 Köln ein. Zahlreiche Kölner Behörden informieren hier über ihre Ausbildungsberufe und Arbeitsplätze - von Bürojobs, über technische Berufe bis hin Jobs in Uniformen. Anmeldung unter: https://eveeno.com/Karrieretag-Behoerden
Wer schon immer mal am Kölner Flughafen arbeiten wollte, kann sich am 26. November 2024 von 10:00 bis 14:00 Uhr über die vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten rund um den Flughafen informieren. Zusätzlich gibt es für die Teilnehmenden die Möglichkeit eines professionellen Checks der Bewerbungsunterlagen.
Anmeldung unter: https://eveeno.com/Jobmesse-Airport
Der Arbeitsmarkt im Oktober
Im Oktober sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 108 Personen auf 55.252. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 2.253 Personen oder 4,3 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt im Oktober bei 8,9 Prozent, genau wie im September. Im Vorjahr lag sie bei 8,7 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Oktober 15.714 Personen. Das sind 21 Personen oder 0,1 Prozent weniger als im September und 1.674 Personen oder 11,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.538 Arbeitslose. Das sind 87 Personen oder 0,2 Prozent weniger als im September und 579 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im Oktober 2023.
Geflüchtete aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Oktober sind 5.515 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 14 mehr als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Oktober in beiden Rechtskreisen 2.519 Personen, 33 weniger als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und zum Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.252 Arbeitslosen suchten im Oktober 11.937 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Oktober insgesamt 67.5031. Sie lag damit um 142 Personen oder 0,2 Prozent niedriger als im September. Gegenüber Oktober 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 618 Personen oder 0,9 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Oktober bei 10,7 Prozent, genauso wie Vormonat. Vor einem Jahr hat sie ebenfalls 10,7 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,9 Prozent, gegenüber 81,7 im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 79,2 Prozent.
Beschäftigung
Im Oktober mussten sich 3.789 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 525 Personen oder 16,1 Prozent mehr als im Vormonat und 240 Personen oder 6,8 Prozent mehr als im Oktober 2023.
Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 35.966 Personen entlassen. Das sind 7,9 Prozent oder 2648 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum. Im aktuellen Monat konnten 3.138 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 159 Personen oder 5,3 Prozent mehr als im September und 436 Personen oder 16,1 Prozent mehr als im Oktober 2023. Seit Jahresbeginn haben 27.571 Personen eine neue Tätigkeit aufgenommen. Das sind 1.799 Personen oder 7,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Ende März 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 627.906. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 14.224 oder 2,3 Prozent, nach +11.456 oder +1,9 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+7.025 oder +8,1 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.366 oder –9,6 Prozent).
Die Arbeitgeber meldeten im September 1.682 neue Arbeitsstellen. Das sind 386 mehr als im September (+29,8 Prozent) und 357 mehr als im Vorjahr (+26,9 Prozent). Seit Jahresbeginn meldeten die Unternehmen 15.091 Arbeitsstellen. Das sind 5.747 oder 27,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die große Stellendifferenz ist auf einen statistischen Sondereffekt zurückzuführen. Im Juni 2023 wurde von einem bundesweit agierenden Arbeitgeber Stellen gemeldet, bei denen der tatsächliche Arbeitsort noch nicht bekannt war und überwiegend dem Betriebssitz der Personalverwaltung zugeordnet wurden. Es handelte sich hier nicht zwingend um Stellen in Köln. Im Laufe des Berichtsjahres wurden die Stellenmeldungen angepasst und den entsprechenden Agenturen für Arbeit zugeordnet.
Aktuell befinden sich damit 6.961 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: Am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (875 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (679); Unternehmensorganisation und -strategie (324); Büro und Sekretariat (270); Energietechnik (219); Fahrzeugführung im Straßenverkehr (216); Gesundheits- und Krankenpflege (178); Maschinenbau- und Betriebstechnik (164); Informatik (164); Rechnungswesen/Controlling (156); Gastronomie (150); Erziehung/Sozialarbeit (147)
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20.
1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fallzahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)