„Der Kölner Arbeitsmarkt zeigt sich im November mit einer leichten Belebung weiterhin beständig“, so beschreibt Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur, die aktuelle Situation in Köln. „Ich freue mich, dass rund 200 Kölnerinnen und Kölner weniger arbeitslos sind als im Vormonat.“
Die wirtschaftliche Lage bleibt weiter angespannt. Eine Herbstbelebung ist in Köln nahezu ausgeblieben. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen zeigen sich viele Arbeitgeber zögerlich und sind verunsichert. Im vergangenen Monat wurden rund ein Drittel weniger Arbeitsstellen als im Oktober gemeldet. Dennoch ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften immer noch hoch. „Die Transformation des Arbeitsmarktes erfordert von allen Beteiligten Mut und Engagement. Gleichzeitig bieten diese Veränderungen aber auch Chancen, die Betriebe in Köln zukunftsfähig aufzustellen. Wir unterstützen hier mit all unseren Möglichkeiten“, so Johannes Klapper. Arbeitgeber können sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Beschäftigtenqualifizierung informieren. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit berät zu allen Themen rund um die Personalsuche.
Am 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Diese Personengruppe hat es auf dem Arbeitsmarkt immer noch schwerer als andere. Menschen mit Behinderung sind überproportional häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Aktuell sind 3.407 Menschen mit Behinderung arbeitslos. Das sind 6,2 Prozent aller Arbeitslosen. Dabei verfügen fast 1.400 der Schwerbehinderten über eine Qualifikation als Fachkraft oder höherwertig. Damit sind sie besser qualifiziert als der Durchschnitt der arbeitslosen Menschen. Um Vorbehalte gegenüber Menschen mit Schwerbehinderung auf dem Arbeitsmarkt abzubauen, sind Personalverantwortliche eingeladen, sich am Dienstag, 3. Dezember 2024, 10 Uhr über Beschäftigungs- und Fördermöglichkeiten von Schwerbehinderten in einem Online-Vortrag zu informieren. Das Programm ist zu finden unter: https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-aktionswoche-teilhabe. Vom 2. - 6. Dezember ist zudem eine Expertenhotline von 8:00 bis 12:00 Uhr unter der Nummer 0221 9429-1637 zu erreichen, um individuelle Fragen zu klären.
Ein Online-Seminar mit dem Titel „Schlagfertigkeit für Frauen - Schwierige Gesprächssituationen elegant meistern!“ veranstaltet die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Agnes Metz, am Dienstag, 10. Dezember 2024, von 09:30 bis 11:00 Uhr. Interessierte können sich unter Koeln.BCA@arbeitsagentur.de anmelden.
Die Agentur für Arbeit hat in der Vorweihnachtszeit ein besonderes Angebot.
Im Vermittlungsbüro „Stellen 2Go“ (im Erdgeschoss der Agentur für Arbeit Köln, Butzweilerhofallee 1, 50829 Köln Ossendorf) können sich Interessierte montags bis freitags von 08:00 bis 13:30 Uhr über Jobs im Weihnachtsgeschäft informieren und direkt ein Stellenangebot mitnehmen.
Der Arbeitsmarkt im November
Im November sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 203 Personen auf 55.049. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.975 Personen oder 3,7 Prozent.
Die Arbeitslosenquote liegt im November bei 8,9 Prozent, genau wie im Oktober. Im Vorjahr lag sie bei 8,7 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im November 15.661 Personen. Das sind 53 Personen oder 0,3 Prozent weniger als im Oktober und 1.789 Personen oder 12,9 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.388 Arbeitslose. Das sind 150 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im Oktober und 186 Personen oder 0,5 Prozent mehr als im November 2023.
Geflüchtete aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im November sind 5.509 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Das sind 6 weniger als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im November in beiden Rechtskreisen 2.447 Personen, 72 weniger als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat gesunken und zum Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.049 Arbeitslosen suchten im November 10.196 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im November insgesamt 67.2121 . Sie lag damit um 164 Personen oder 0,2 Prozent niedriger als im Oktober. Gegenüber November 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 408 Personen oder 0,6 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im November 10,6 Prozent, im Vergleich dazu lag sie im Oktober bei 0,1 Prozent weniger. Vor einem Jahr hat sie 10,7 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 81,9 Prozent, gegenüber 82,0 Prozent im Vormonat. Im Vorjahr lag der Anteil bei 79,4 Prozent.
Beschäftigung
Im November mussten sich 3.536 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2 ). Das waren 253 Personen oder 6,7 Prozent weniger als im Vormonat und 261 Personen oder 8,0 Prozent mehr als im November 2023.
Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 39.502 Personen entlassen. Das sind 7,2 Prozent oder 2.909 Personen mehr als im Vorjahreszeitraum. Im aktuellen Monat konnten 2.905 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 233 Personen oder 7,4 Prozent weniger als im Oktober und 170 Personen oder 6,2 Prozent mehr als im November 2023. Seit Jahresbeginn haben 30.476 Personen eine neue Tätigkeit aufgenommen. Das sind 1.969 Personen oder 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Ende März 2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 627.906. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 14.224 oder 2,3 Prozent, nach +11.456 oder +1,9 Prozent im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+7.025 oder +8,1 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (–1.366 oder –9,6 Prozent).
1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fall-zahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeits-marktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungs-verhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuwei-sung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)