„Fachkräfte werden weiterhin vermehrt gesucht und eingestellt, gleichzeitig weniger Arbeitskräfte entlassen. Aufgrund des immer stärkeren Fachkräftemangels halten die Kölner Unternehmen Ihre Arbeitskräfte, und dass trotz schwächelnder Wirtschaft und schlechten Konjunkturprognosen. Das macht die Robustheit des Kölner Arbeitsmarktes aus“, so Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Agentur für Arbeit.
„Wir verstärken weiter unsere Anstrengungen, die Menschen fit für die Anforderungen des Arbeitsmarktes zu machen, sie zu qualifizieren und bedarfsgerecht für den Fachkräftebedarf weiterzubilden. Mehr als 2.500 Kölnerinnen und Kölner befinden sich in einer beruflichen Weiterbildung, allein im Februar haben 400 angefangen sich neue berufliche Chancen zu erarbeiten“, erklärt Klapper. Weiterhin haben 31 Prozent der Arbeitslosen in Köln keine abgeschlossene Berufsausbildung und damit ein hohes Risiko nach kurzeitigen Beschäftigungsverhältnissen immer wieder arbeitslos oder sogar langzeitarbeitslos zu werden. „Deshalb nehmen wir diese Menschen besonders in den Focus und beraten dazu eine Berufsausbildung nachzuholen“, so Klapper.
„Neben der Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit wird es für uns immer wichtiger die jungen Menschen zu erreichen und zu beraten wie sie am besten Ihre berufliche Zukunft starten. Denn eine qualifizierte Berufsausbildung schützt am besten vor Arbeitslosigkeit. Ausbildungsangebote und Möglichkeiten gibt es genug,“ so Klapper. Der März steht ganz im Zeichen der Berufsberatung für Jugendliche. Am 1. März starten die Kölner Berufswochen mit der Beteiligung der Agentur für Arbeit, vom 11.03. bis 15.03. die agentureigene Woche der Ausbildung in der verstärkt die Jugendlichen mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten zu ihrer beruflichen Zukunft beraten werden.
Veranstaltungen von und mit der Agentur für Arbeit Köln:
- Kölner Berufswochen mit 84 Beratungsangeboten für Jugendliche und Eltern: https://berufsorientierung.koeln/
- 05.03.2024, 9-15 Uhr IHK-Speed-Dating RheinEnergie Stadion
- 15.03.2024, 10-14 Uhr "Abenteuer-Beruf!" (Ausbildungsbörse), Abenteuerhalle Kalk
- 16./17.03.2024 Jobmesse Köln 2024
- 18.03.2024 Bewerbertag Medien MMC Studios
- 21.03.2024 Ausbildungsbörse 2024 im Rathaus der Stadt Köln
Vom 04. bis zum 08. März veranstaltet die Bundesagentur für Arbeit die dritte bundesweite Woche der digitalen Elternabende. Jugendliche und ihre Eltern können in dieser Woche die Ausbildungsmöglichkeiten und das duale Studium in über 80 Unternehmen virtuell kennenlernen.
www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende
Vom 11.03. bis 22.03. finden ergänzend auch in Nordrhein-Westfalen digitale Elternabende mit Unternehmen und Betrieben aus NRW statt. Beraterinnen und Berater geben Tipps und beantworten Fragen zum Berufseinstieg.
www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-nrw/elternabende
Der Arbeitsmarkt im Februar
Im Februar sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 19 Personen auf 55.040. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 2.666 Personen oder 5,1 Prozent.
Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert zum Vormonat 9 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 8,6 Prozent.
Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III), betreute im Februar 15.202 Personen. Das sind 46 Personen oder 0,3 Prozent weniger als im Januar und 1.637 Personen oder 12,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Jobcenter Köln, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 39.838 Arbeitslose. Das sind 27 Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Januar und 1.029 Personen oder 2,7 Prozent mehr als im Februar 2023.
Geflüchtete aus der Ukraine
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen nach dem SGB II beantragen. Im Februar sind 5.534 arbeitssuchende Ukrainer und Ukrainerinnen in Köln gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit beträgt im Februar in beiden Rechtskreisen 2.526 Personen.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung – sie erfasst die Zahl der Kölner*innen, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmende in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr gestiegen.
Neben den statistisch ausgewiesenen 55.040 Arbeitslosen suchten im Februar 12.740 Kölnerinnen und Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im Februar insgesamt 68.0751. Sie lag damit um 94 Personen oder 0,1 Prozent höher als im Januar. Gegenüber Februar 2023 stieg die Unterbeschäftigung um 176 Personen oder 0,3 Prozent. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Februar wie im Vormonat bei 10,9 Prozent. Vor einem Jahr hat sie 11 Prozent betragen. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt im aktuellen Monat 80,9 Prozent, im Vormonat waren es 81 Prozent. Im Vorjahr lag der Anteil bei 77,1 Prozent.
Beschäftigung
Im Februar mussten sich 3.278 Menschen arbeitslos melden (Zahl der Entlassungen2). Das waren 1.248 Personen oder 27,6 Prozent weniger als im Vormonat und 570 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Februar 2023.
Im aktuellen Monat konnten 2.471 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit3 beenden. Das sind 82 Personen oder 3,2 Prozent weniger als im Januar und 321 Personen oder 6,8 Prozent mehr als im Februar 2023.
Ende Juni 2023, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Köln auf 613.600. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 7.029 oder 1,2 Prozent, nach +8.075 oder +1,3 Prozent im Vorquartal. So viele Menschen waren nie zuvor in Köln beschäftigt. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerwirtschaft (+2.196 oder +5,3 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen sowie exterritorialen Organisationen und Körperschaften (–2.200 oder –6,8 Prozent).
Arbeitgeber meldeten im Februar 1.554 neue Arbeitsstellen. Das sind 165 weniger als im Januar (-9,6 Prozent) und 832 weniger als im Vorjahr
(-34,9 Prozent). Aktuell befinden sich damit 6.232 offene Stellen im Bestand. Die offenen, sozialversicherungspflichtigen Stellen verteilen sich vor allem auf die folgenden Berufsbereiche: am stärksten nachgefragt sind Berufe aus den Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Post, Zustellung, Güterumschlag (575 Stellen im Bestand); Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung (491); Reinigung (243); Büro und Sekretariat (229); Unternehmensorganisation und -strategie (223); Objekt- und Personenschutz (198); Gastronomie (177); Energietechnik (182); Elektrotechnik (172); Informatik (166).
Unternehmen, die noch keinen festen Kontakt im Arbeitgeber-Service haben, erreichen diesen telefonisch unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per E-Mail unter Koeln.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.
1 Die Datenangaben basieren auf vorläufigen Werten, die auf der Basis der bisher erfassten Fall-zahlen hochgerechnet wurden. Endgültige Werte stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungs-verhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
2 = Zugang Arbeitslose aus Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)
3 = Abgang Arbeitslose in Erwerbstätigkeit (Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt)