Stabil präsentiert sich der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach im Februar: Die Zahl der Arbeitslosen in den Kreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder ist leicht gesunken auf jetzt 6500 (minus 98, minus 1,5 Prozent, Stichtag 14. Februar). Das sind 1635 arbeitslose Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr (minus 20,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 3,5 Prozent, vor einem Jahr hatte sie noch 4,4 Prozent betragen.
Die Februar-Zahlen spiegeln nach Aussage von Agenturleiter Uwe Kemper einmal mehr die Widerstandfähigkeit des heimischen Arbeitsmarkts gegenüber den Auswirkungen der Pandemie wider. „Das wird besonders im Vergleich mit dem Februar 2020 deutlich. Wir haben im Agenturbezirk rund 300 Arbeitslosen weniger als vor zwei Jahren. Damals betrug die Arbeitslosenquote 3,7 Prozent, Pandemieeffekte machten sich noch nicht bemerkbar. Auch die Zahl der offenen Stellen liegt erneut erheblich über den Werten von 2020 – und verdeutlicht, dass sich der schon vor der Pandemie bestehende Arbeitskräftebedarf vergrößert hat.“ Bei der insgesamt positiven Bewertung des Arbeitsmarkts dürfe allerdings weiterhin die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit nicht außer Betracht gelassen werden. „Im Winter vor zwei Jahren bewegte sich die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen pro Monat im ein-, höchstens im ganz niedrigen zweistelligen Bereich. In diesem Jahr hatten wir bis zum 24. Februar 53 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit.“
Bei Betrachtung der einzelnen Personengruppen fällt auf, dass nur bei den Jüngeren unter 25 Jahren mehr Arbeitslose als im Januar zu verzeichnen sind (plus 33 auf jetzt 614, plus 5,7 Prozent). Dies entspricht der Entwicklung der Vorjahre sowie der landesweiten Entwicklung und ist insbesondere auf Ausbildungsabschlüsse im Januar zurückzuführen. Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung laut Kemper im Kreis Waldeck-Frankenberg, allerdings bei insgesamt geringen Fallzahlen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft beide Rechtskreise. Während in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 3112 Menschen arbeitslos waren (minus 31, minus 1 Prozent), waren es im Bereich Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 3388 Arbeitslose (minus 67, minus 1,9 Prozent).
Bei der Langzeitarbeitslosigkeit ergibt sich im Monatsvergleich ebenfalls ein Rückgang, der ausschließlich aus dem Bereich der Grundsicherung kommt, während bei der Arbeitslosenversicherung die Zahl stagniert. Insgesamt waren 1812 Langzeitarbeitslose zu verzeichnen, 62 weniger als im Januar und 249 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Februar um 107 auf 3873 gestiegen und liegt um 1364 höher als im Vorjahr (plus 54,4 Prozent). Zum Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie: Im Februar 2020 waren 2936 Stellen zu besetzen.
Im Agenturbezirk haben bis zum 24. Februar 53 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 341 Beschäftigte betreffen kann. Im Januar hatte es 126 neue Anzeigen für maximal 1500 Personen gegeben. Vor einem Jahr waren es 170 neue Anzeigen für bis zu 1386 Beschäftigte.
Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Oktober, als in 220 Unternehmen insgesamt 1630 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (September: 292 Betriebe, 1486 Beschäftigte).
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Februar 3042 Menschen arbeitslos gemeldet, 35 weniger als im Januar (minus 1,1 Prozent) und 778 weniger als vor einem Jahr (minus 20,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,5 Prozent, im Vorjahr hatte sie bei 4,3 gelegen. Der Stellenbestand im Landkreis steigt um 91 auf 2104, im Jahresvergleich entspricht das einem Zuwachs von 763 Stellen (Bestand Februar 2020: 1679).
23 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 170 Personen gelten (Januar: 70 neue Anzeigen für bis zu 947 Beschäftigte). Im Februar 2021 waren es 102 neue Anzeigen für bis zu 1004 Personen. Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis September vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 769 Beschäftigte in 159 Betrieben in Kurzarbeit (August: 1233 Personen in 218 Unternehmen).
Korbach mit Bad Wildungen. 1442 Menschen ohne Arbeit waren im Februar in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 45 weniger als im Januar (minus 3 Prozent) und 373 weniger als vor einem Jahr (minus 20,6 Prozent). Die Quote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent, gegenüber Februar 2021 entspricht das minus 0,9 Prozentpunkten.
Geschäftsstelle Frankenberg. 911 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 10 mehr als im Vormonat (plus 1,1 Prozent) und 264 weniger als im Februar 2021 (minus 22,5 Prozent). Frankenberg hat weiter die niedrigste Quote im Agenturbezirk, sie liegt mit 3,2 um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat (Februar 2021: 4,1 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 689 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, genauso viele wie im Januar und 141 weniger als vor einem Jahr (minus 17 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrt bei 3,9 Prozent (Februar 2021 4,7 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 3458 Arbeitslose waren im Februar im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 63 weniger als im Januar (minus 1,8 Prozent) und 857 weniger als im Vorjahresmonat (minus 19,9 Prozent). Die Quote liegt mit 3,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Monat und um 0,9 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1769 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 16 mehr als im Januar und 601 mehr als im Februar 2021 (Februar 2020: 1257).
Im Schwalm-Eder-Kreis haben 30 Betriebe für maximal 171 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Januar: 56 Anzeigen für bis zu 553 Beschäftigte, Februar 2021: 68 neue Anzeigen für bis zu 382 Personen). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im September im Landkreis 718 Arbeitnehmer in 133 Betrieben kurzgearbeitet. Im August waren es 808 Beschäftigte in 172 Betrieben.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1595 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 47 gegenüber Januar (minus 2,9 Prozent) und um 368 im Vergleich mit dem Vorjahr (minus 18,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent. Im Januar hatte sie 3,5 Prozent betragen und im Vorjahresmonat 4,2 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Februar 896 Personen arbeitslos gemeldet, 5 mehr als vor vier Wochen (plus 0,6 Prozent) und 239 weniger im Jahresvergleich (minus 21,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,5 Prozent (Februar 2021: 4,4 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 967 Menschen auf Jobsuche zeigt die Februar-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Januar ein Rückgang um 21 (minus 2,1 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 250 Arbeitslose weniger (minus 20,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkt niedriger als im Januar, im Februar vorigen Jahres hatte sie 4,6 Prozent betragen.
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