Die Talsohle ist durchschritten, aber an die Werte vor der Pandemie kann der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach nur zum Teil anknüpfen, wie sich aus der Jahresbilanz für 2021 ablesen lässt. Danach waren 2021 durchschnittlich 6884 Menschen in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder auf Jobsuche, vor einem Jahr waren es noch 7452 Arbeitslose (minus 569, minus 7,6 Prozent). Zum Vergleich: 2019 waren im Jahresdurchschnitt 6171 Menschen ohne Beschäftigung. Der Wert für 2021 liegt damit noch 11,6 Prozent über den Vor-Pandemie-Zahlen. Die Arbeitslosenquote für das Jahr sank 2021 von 4,0 auf 3,7 Prozent, im Jahr vor der Pandemie hatte sie bei 3,3 gelegen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit geht allein auf die Bezieher von Arbeitslosengeld (Rechtskreis SGB III) zurück (minus 15,2 Prozent), während es bei den Empfängern von Grundsicherung (SGB II) einen kleinen Anstieg von 0,4 Prozent gab. Am stärksten sank die Arbeitslosigkeit bei den jungen Menschen (minus 18,3 Prozent), am wenigsten bei den Älteren ab 55 Jahren (minus 0,3 Prozent). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 23,4 Prozent gestiegen auf 2004 (2020: 1624). Der Bestand offener Stellen hat sich im Jahresvergleich um 30,3 Prozent erhöht (2021: 3328 Stellen, 2020: 2555) und liegt deutlich über dem Wert von 2019 (3102 Stellen, plus 7,3 Prozent im Zweijahresvergleich).
„Mehr Arbeitslose, aber auch mehr offene Stellen als im Jahr vor der Pandemie“, bilanziert Uwe Kemper, Leiter der Korbacher Arbeitsagentur. „Das zeigt einmal mehr, dass die Wirtschaft in den beiden Landkreisen mit einem vielschichtigen Branchenmix recht robust aufgestellt ist. Gleichzeitig wird der große Arbeitskräftebedarf deutlich.“ Sein Appell: „Qualifizierung ist weiter der Schlüssel, um den Arbeitskräftebedarf zu sichern und Arbeitslosigkeit zu verhindern.“
Landkreis Schwalm-Eder
Um 6,1 Prozent sank 2021 die Arbeitslosigkeit im Schwalm-Eder-Kreis. 3658 Menschen waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos, 2020 waren es 3896 (minus 238). Die Arbeitslosenquote ging wie im gesamten Agenturbezirk von 4,0 auf 3,7 Prozent zurück (2019: 3,2). Der Stellenbestand im Jahresdurchschnitt erhöhte sich von 1132 auf 1502 (plus 32,7 Prozent). Zum Vergleich: 2019 waren 1370 Arbeitsplätze zu besetzen.
Landkreis Waldeck-Frankenberg
Die Zahl der Arbeitslosen in Waldeck-Frankenberg sank im Jahresvergleich um 331 bzw. 9,3 Prozent. Durchschnittlich 3226 Menschen waren 2021 auf Arbeitssuche, 2020 waren es noch 3557 Menschen gewesen (2019: 2994). Die Arbeitslosenquote reduzierte sich ebenfalls von 4,0 auf 3,7 Prozent (2019: 3,4 Prozent). Der durchschnittliche Bestand an offenen Stellen stieg von 1424 auf 1826 (plus 28,2 Prozent) und liegt damit höher als 2019 mit 1732 Stellen.