Mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen geht der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach aus dem Winter. In den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder waren im März (Stichtag 14. März) 6466 Arbeitslose gemeldet, 34 weniger als im Februar (minus 0,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt – wie schon im Februar und Januar – bei 3,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr sind 1292 Arbeitslose weniger gemeldet (minus 16,7 Prozent), die Quote hatte damals bei 4,2 Prozent gelegen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März falle in diesem Jahr geringer aus als in den vergangenen fünf Jahren, biete aber keinen Anlass zur Sorge, bilanziert der Korbacher Agenturleiter Uwe Kemper. „Wir stehen erst am Anfang der Frühjahrsbelebung.“ Ein größerer Rückgang der Arbeitslosigkeit sei durch einen leichten Anstieg im Bereich der Grundsicherung gehemmt worden. Auffällig ist laut Kemper, dass der Zugang an offenen Stellen im März deutlich niedriger ausfalle als im Februar. „Teilweise sind auch gemeldete Stellen storniert worden. Das spricht für eine gewisse Unsicherheit bei den Arbeitgebern, die auf gestörte Lieferketten reagieren und mit Auswirkungen des Krieges in der Ukraine rechnen, sei es wegen steigender Energiepreise, einem möglichen Gasembargo oder der Sanktionen gegen Russland.“ Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk liege mit 3863 jedoch weiter auf hohem Niveau und deutlich über den Zahlen vor der Pandemie.
Bei den einzelnen Personengruppen fällt auf, dass nur bei den Frauen ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Bei Männern, Jüngeren unter 25 Jahren, Älteren ab 50 Jahren und Ausländern war die Arbeitslosigkeit rückläufig.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft ausschließlich den Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III). Dort waren 3014 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 98 weniger als vor einem Monat (minus 3,1 Prozent). Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) stieg die Zahl der Arbeitslosen dagegen um 64 auf 3452 (plus 1,9 Prozent).
Bei der Langzeitarbeitslosigkeit ergibt sich sowohl im Monat- als auch im Jahresvergleich erneut ein Rückgang. Insgesamt waren 1796 Langzeitarbeitslose gemeldet, 16 weniger als im Februar und 267 weniger als vor einem Jahr.
Der Bestand an offenen Stellen im Agenturbezirk ist im März um 10 auf 3863 gesunken und liegt damit um 1266 höher als im Vorjahr. 695 offene Stellen wurden im März neu gemeldet, das sind 187 weniger als vor vier Wochen.
Im Agenturbezirk haben bis zum 27. März 30 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 403 Beschäftigte betreffen kann. Im Februar hatte es 56 neue Anzeigen für maximal 408 Personen gegeben. Vor einem Jahr waren es 97 neue Anzeigen für bis zu 1132 Beschäftigte. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis November, als in 228 Unternehmen insgesamt 1738 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (Oktober: 223 Betriebe, 1560 Beschäftigte).
Zumindest gestoppt werden konnte nach Kempers Worten der rückläufige Trend bei den Bewerberzahlen für eine Ausbildung. 1186 Bewerberinnen und Bewerber seien aktuell bei der Agentur für Arbeit gemeldet, immerhin 42 mehr als im Vorjahr. „Aber“, so Kemper, „wir liegen damit noch deutlich unter den Werten vor der Pandemie.“ Gleichzeitig stellen die Betriebe weitere Ausbildungsstellen bereit – seit Beginn des Berichtsjahrs am 1. Oktober insgesamt 2245 und damit 299 mehr als vor einem Jahr. Rein rechnerisch kommen somit auf einen Bewerber bzw. eine Bewerberin 1,89 Ausbildungsstellen. Kemper appellierte an junge Menschen, sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. „Die Auswahl und die späteren Entwicklungsmöglichkeiten sind sehr gut.“ Erste Anlaufstelle ist die Berufsberatung der Arbeitsagentur, Tel. 05631/957-158.
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im März 2949 Menschen arbeitslos gemeldet, 93 weniger als im Februar (minus 3,1 Prozent) und 693 weniger als vor einem Jahr (minus 19 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,4 Prozent, im vorigen Monat hatte sie bei 3,5 gelegen, im Vorjahr bei 4,1 Prozent. Der Stellenbestand im Landkreis reduziert sich um 11 auf 2093, im Jahresvergleich entspricht das einem Zuwachs von 685 Stellen.
12 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 282 Personen gelten (Februar: 25 neue Anzeigen für bis zu 177 Beschäftigte). Im März 2021 waren es 66 neue Anzeigen für bis zu 282 Personen. Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis Oktober vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 936 Beschäftigte in 108 Betrieben in Kurzarbeit (September: 769 Personen in 159 Unternehmen).
Korbach mit Bad Wildungen. 1385 Menschen ohne Arbeit waren im März in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 57 weniger als im Februar (minus 4 Prozent) und 323 weniger als vor einem Jahr (minus 18,9 Prozent). Die Quote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent, gegenüber März 2021 entspricht das minus 0,7 Prozentpunkten.
Geschäftsstelle Frankenberg. 877 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 34 weniger als im Vormonat (minus 3,7 Prozent) und 259 weniger als im März 2021 (minus 22,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 (März 2021: 4,0 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 687 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 2 weniger als im Februar (minus 0,3 Prozent) und 111 weniger als vor einem Jahr (minus 13,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote stagniert bei 3,9 Prozent (März 2021: 4,5 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 3517 Arbeitslose waren im März im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 59 mehr als im Februar (plus 1,7 Prozent) und 599 weniger als im Vorjahresmonat (minus 14,6 Prozent). Die Quote liegt mit 3,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als vor einem Monat und um 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1770 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 1 mehr als im Februar und 581 mehr als im März 2021.
Im Schwalm-Eder-Kreis haben 18 Betriebe für maximal 121 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Februar: 31 Anzeigen für bis zu 231 Beschäftigte, März 2021: 31 neue Anzeigen für bis zu 850 Personen). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im Oktober im Landkreis 624 Arbeitnehmer in 115 Betrieben kurzgearbeitet. Im September waren es 830 Beschäftigte in 138 Betrieben.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1623 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Zuwachs um 28 gegenüber Februar (plus 1,8 Prozent) und ein Rückgang um 280 im Vergleich mit dem Vorjahr (minus 14,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent. Im Februar hatte sie 3,4 Prozent betragen und vor einem Jahr 4,1 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im März 874 Personen arbeitslos gemeldet, 22 weniger als vor vier Wochen (minus 2,5 Prozent) und 202 weniger im Jahresvergleich (minus 18,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent (Februar: 3,5 Prozent, März 2021: 4,2 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1020 Menschen auf Jobsuche zeigt die März-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber Februar ein Anstieg um 53 (plus 5,5 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 117 Arbeitslose weniger (minus 1,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkt höher als im Februar, im März vorigen Jahres hatte sie 4,3 Prozent betragen.
Folgen Sie der Arbeitsagentur Korbach auf Twitter.