Positive Tendenz auf dem heimischen Arbeitsmarkt: Im Agenturbezirk Korbach ist die Arbeitslosigkeit im April erneut zurückgegangen. So waren in Waldeck-Frankenberg und dem Schwalm-Eder-Kreis 6325 Arbeitslose gemeldet, 141 weniger als im März (minus 2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt von 3,5 auf 3,4 Prozent. Der Abstand zum Vorjahr ist nach wie vor groß: Seit April 2021 reduzierte sich die Arbeitslosenzahl um 1283 (minus 16,9 Prozent), die Quote hatte im Vorjahr bei 4,1 Prozent gelegen.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bewegt sich nach den Worten von Agenturleiter Uwe Kemper im saisonüblichen Rahmen. „Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk zeigt sich weiter robust, zudem kommen die Lockerungen der Corona-Maßnahmen dem Arbeitsmarkt sicher zugute. Bislang konnten auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine die Frühjahrsbelebung nicht stoppen.“ Vielmehr habe – nach einem leichten Rückgang im März – die Meldung von offenen Arbeitsstellen wieder deutlich angezogen. „Mit insgesamt 3961 zu besetzenden Stellen im Agenturbezirk ist ein neuer Höchststand erreicht, auch im Vergleich mit den Jahren vor der Pandemie. Fast alle Stellen sind sofort zu besetzen, über die Hälfte ist schon länger als drei Monate frei - das belegt erneut den großen Bedarf an Arbeitskräften in der Region, über alle Branchen hinweg.“ Die meisten Jobs sind weiter in der Zeitarbeit zu vergeben, aber auch Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen, des verarbeitenden Gewerbes, Handel, Gastronomie, Logistik-Firmen suchen im großen Stil neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Alle Personengruppen konnten von der leichten Erholung auf dem Arbeitsmarkt profitieren, insbesondere Jüngere unter 25 Jahren (minus 8,3 Prozent Arbeitslose), Männer (minus 3,6 Prozent) und Ältere ab 50 Jahren (minus 3,3 Prozent).
In beiden Rechtskreisen war im April die Arbeitslosigkeit rückläufig, ausgeprägter im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III), wo 2897 Arbeitslose registriert waren, 117 weniger als im März. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen um 24 auf jetzt 3428.
Bei der Langzeitarbeitslosigkeit ergibt sich sowohl im Monat- als auch im Jahresvergleich erneut ein Rückgang. Insgesamt waren 1773 Langzeitarbeitslose gemeldet, 23 weniger als im März und 408 weniger als vor einem Jahr. „Im Jahresvergleich sehen wir erfreulicherweise einen deutlich größeren Rückgang als in den vergangenen Monaten“, so Kemper. „Dennoch sind wir von den Werten vor der Pandemie noch weit entfernt. Zum Vergleich: 2019 hatten wir im Jahresdurchschnitt 1423 Langzeitarbeitslose.“
Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im April auf 3961 (plus 98) gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 1126 bzw. 39,7 Prozent.
Im Agenturbezirk haben bis zum 27. April 25 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 216 Beschäftigte betreffen kann. Im März hatte es 37 neue Anzeigen für maximal 477 Personen gegeben. Vor einem Jahr waren es 48 neue Anzeigen für bis zu 254 Beschäftigte. Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Dezember, als in 288 Unternehmen insgesamt 1918 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (November: 231 Betriebe, 1771 Beschäftigte).
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im April 2882 Menschen arbeitslos gemeldet, 67 weniger als im März (minus 2,3 Prozent) und 658 weniger als vor einem Jahr (minus 18,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent, im vorigen Monat hatte sie bei 3,4 gelegen, im Vorjahr bei 4,0 Prozent. Der Stellenbestand im Landkreis erhöht sich um 55 auf 2148, im Jahresvergleich entspricht das einem Zuwachs von 634 Stellen.
10 neue Kurzarbeits-Anzeigen gingen in Waldeck-Frankenberg ein, die für maximal 106 Personen gelten (März: 16 neue Anzeigen für bis zu 347 Beschäftigte). Im April 2021 waren es 27 neue Anzeigen für bis zu 157 Personen. Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis November vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 1230 Beschäftigte in 115 Betrieben in Kurzarbeit (Oktober: 938 Personen in 109 Unternehmen).
Korbach mit Bad Wildungen. 1337 Menschen ohne Arbeit waren im April in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 48 weniger als im März (minus 3,5 Prozent) und 348 weniger als vor einem Jahr (minus 20,7 Prozent). Die Quote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent, gegenüber April 2021 entspricht das minus 0,9 Prozentpunkten.
Geschäftsstelle Frankenberg. 870 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 7 weniger als im Vormonat (minus 0,8 Prozent) und 216 weniger als im April 2021 (minus 19,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 (April 2021: 3,8 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 675 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 12 weniger als im März (minus 1,7 Prozent) und 94 weniger als vor einem Jahr (minus 12,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,8 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor vier Wochen (April 2021: 4,3 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 3443 Arbeitslose waren im April im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 74 weniger als im März (minus 2,1 Prozent) und 625 weniger als im Vorjahresmonat (minus 15,4 Prozent). Die Quote liegt mit 3,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Monat und um 0,6 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1813 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 43 mehr als im März und 492 mehr als im April 2021.
Im Schwalm-Eder-Kreis haben 15 Betriebe für maximal 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (März: 21 Anzeigen für bis zu 130 Beschäftigte, April 2021: 21 neue Anzeigen für bis zu 97 Personen). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im November im Landkreis 541 Arbeitnehmer in 116 Betrieben kurzgearbeitet. Im Oktober waren es 619 Beschäftigte in 114 Betrieben.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1603 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 20 gegenüber März (minus 1,2 Prozent) und um 272 gegenüber dem Vorjahr (minus 14,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent. Im März hatte sie 3,5 Prozent betragen und vor einem Jahr 4,0 Prozent.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im April 860 Personen arbeitslos gemeldet, 14 weniger als vor vier Wochen (minus 1,6 Prozent) und 199 weniger im Jahresvergleich (minus 18,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,4 Prozent April 2021: 4,1 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 980 Menschen auf Jobsuche zeigt die April-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber März ein Rückgang um 40 (minus 3,9 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 154 Arbeitslose weniger (minus 13,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,7 Prozent um 0,1 Prozentpunkt unter dem Wert im März, im April vorigen Jahres hatte sie 4,3 Prozent betragen.
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