Unbeeindruckt von Krisen zeigt sich auch im Mai der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Korbach. Die Zahl der Arbeitslosen in den beiden Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder ist innerhalb eines Monats um 254 auf 6071 gesunken und liegt damit um 1086 niedriger als im Mai 2021. Die Arbeitslosenquote hat erneut um 0,1 Prozentpunkte abgenommen auf jetzt 3,3 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent).
„Aktuell läuft es rund auf dem Arbeitsmarkt“, kommentiert Bernd Wilke, operativer Geschäftsführer der Agentur, die Mai-Zahlen. „Im Agenturbezirk sind sogar 108 Arbeitslose weniger registriert als vor Corona im Mai 2019. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen sehr aufnahmefähig. Das Angebot an offenen Stellen ist breit gefächert über alle Branchen und Qualifikationsniveaus.“ So werden für mehr als die Hälfte der offenen Stellen Fachkräfte gesucht, bei einem Viertel ungelernte Kräfte und bei knapp einem Fünftel Spezialisten. Weil perspektivisch der Bedarf nach ungelernten Kräften wohl zurückgehen wird, verweist Wilke auf die guten Möglichkeiten zur Qualifizierung: „Wir unterstützen und fördern, beispielsweise mit Weiterbildungen und Umschulungen. Das gilt für Arbeitslose, aber auch für Beschäftigte, die sich für neue berufliche Anforderungen bereit machen wollen. Sie können sich gern an unsere Arbeitnehmer-Hotline unter Tel. 05631/957108 wenden.“ Für Betriebe gebe es bei der Qualifizierung von Beschäftigten Zuschüsse, Ansprechpartner sei hier der Arbeitgeberservice.
Die Arbeitslosigkeit ist im Mai bei allen Personengruppen zurückgegangen, am deutlichsten bei den Frauen (minus 5 Prozent), gefolgt von den Älteren ab 50 Jahren (minus 3,7 Prozent), den Männern und den Ausländern (jeweils minus 3,3 Prozent). Bei den Jüngeren unter 25 Jahren ist nur ein leichter Rückgang zu verzeichnen (minus 0,7 Prozent).
In beiden Rechtskreisen ist die Arbeitslosigkeit erneut gesunken. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Agenturbezirk 2748 Menschen gemeldet, 149 weniger als im Vormonat. Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) ging die Zahl der Arbeitslosen auf 3323 zurück (minus 105).
Die Langzeitarbeitslosigkeit ist weiter rückläufig. 1718 Langzeitarbeitslosen waren im Mai registriert, 55 weniger als im Mai und 422 weniger als vor einem Jahr.
Die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk ist im Mai auf 3858 gesunken (minus 103), liegt aber weiter deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Im Vergleich mit Mai 2021 ergibt sich ein Plus von 907 Stellen (plus 30,7 Prozent).
Im Agenturbezirk haben bis zum 24. Mai 13 Betriebe neu Kurzarbeit angezeigt, die bis zu 295 Beschäftigte betreffen kann. Im April hatte es 25 neue Anzeigen für maximal 215 Personen gegeben. Vor einem Jahr waren es 38 neue Anzeigen für bis zu 369 Beschäftigte. „Der Zahl der neuen Kurzarbeitsanzeigen liegt leicht höher als vor der Pandemie“, so Wilke. „Im Mai 2019 gab es zum Beispiel nur 5 Anzeigen. Dies kann ein Zeichen für Vorsicht bei den Unternehmen wegen globaler Einflüsse sein.“ Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Januar, als in 315 Unternehmen insgesamt 2573 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (Dezember: 287 Betriebe, 1972 Beschäftigte).
Die Arbeitsmarktzahlen in den Landkreisen:
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im Mai 2759 Menschen arbeitslos gemeldet, 123 weniger als im April (minus 4,3 Prozent) und 599 weniger als vor einem Jahr (minus 17,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,2 Prozent, im vorigen Monat hatte sie bei 3,3 gelegen, im Vorjahr bei 3,8 Prozent. Der Stellenbestand im Landkreis sinkt um 150 auf 1998, damit liegt er um 407 Stellen höher als vor einem Jahr.
Korbach mit Bad Wildungen. 1264 Menschen ohne Arbeit waren im Mai in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 73 weniger als im April (minus 5,5 Prozent) und 318 weniger als vor einem Jahr (minus 20,1 Prozent). Die Quote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent, gegenüber Mai 2021 entspricht das minus 0,7 Prozentpunkten.
Geschäftsstelle Frankenberg. 873 Arbeitslose verzeichnet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 3 mehr als im Vormonat (plus 0,3 Prozent) und 175 weniger als im Mai 2021 (minus 16,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote in Frankenberg steigt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 (Mai 2021: 3,7 Prozent).
Geschäftsstelle Bad Arolsen. 622 Menschen auf Jobsuche waren in der Geschäftsstelle Bad Arolsen erfasst, 53 weniger als im April (minus 7,9 Prozent) und 106 weniger als vor einem Jahr (minus 14,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als vor vier Wochen (Mai 2021: 4,1 Prozent).
Landkreis Schwalm-Eder. 3312 Arbeitslose waren im Mai im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 131 weniger als im April (minus 3,8 Prozent) und 487 weniger als im Vorjahresmonat (minus 12,8 Prozent). Die Quote liegt mit 3,4 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger als vor einem Monat und um 0,4 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr. 1860 offene Stellen waren im Landkreis gemeldet, 47 mehr als im April und 500 mehr als im Mai 2021.
Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1575 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst – ein Rückgang um 28 gegenüber April (minus 1,7 Prozent) und um 169 gegenüber dem Vorjahr (minus 9,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 3,4 Prozent, vor einem Jahr hatte sie 3,7 Prozent betragen.
Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im Mai 834 Personen arbeitslos gemeldet, 26 weniger als vor vier Wochen (minus 3,0 Prozent) und 151 weniger im Jahresvergleich (minus 15,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent (Mai 2021: 3,9 Prozent).
Geschäftsstelle Schwalmstadt. 903 Menschen auf Jobsuche zeigt die Mai-Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, gegenüber April ein Rückgang um 77 (minus 7,9 Prozent). Im Vergleich mit dem Vorjahr sind es 167 Arbeitslose weniger (minus 15,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,4 Prozent um 0,3 Prozentpunkt unter dem Wert im April, im Mai vorigen Jahres hatte sie 4,0 Prozent betragen.
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